Antikriegstag 2007


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Antikriegstag 2007

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Ramsteiner Appell zum Antikriegstag am 01.09.07 in Kaiserslautern

Liebe Mitmenschen,

Fee Strieffler (in Kaiserslautern)

der Ramsteiner Appell, für den ich rede, wurde im Mai 2006 von Bürger- und Friedensinitiativen aus der Westpfalz auf den Weg gebracht. Er stellt eine einzige Forderung, die jeder Mensch sofort versteht:

"Wir Bürgerinnen und Bürger fordern alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, die Nutzung von Militärbasen auf unserem Territorium und die Einbeziehung des Luftraums über der Bundesrepublik zur Vorbereitung und Führung von völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Angriffskriegen sofort durch einen Beschluss unserer Volksvertretung zu verbieten, wie es der Artikel 26 unseres Grundgesetzes zwingend vorschreibt."

Wir meinen damit alle Militärbasen auf deutschem Boden und den gesamten deutschen Luftraum. Wenn deutsche Tornados sich hier auf ihre Einsätze in dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Afghanistan vorbereiten, ist das genau so verfassungswidrig, wie die simulierten Luftkämpfe der US-Kampfjets aus Spangdahlem in der TRA Lauter und über den Polygonen.

Die Region Kaiserslautern mit der US-Air Base Ramstein und den sonstigen US-Militäranlagen spielt aber eine besondere Rolle in den völkerrechts- und verfassungswidrigen Angriffskriegen der Bush-Administration. Nicht nur wegen der 130 Atombomben, die auf dem Flugplatz eingelagert waren oder noch sind, ist Ramstein mit den umliegenden Depots und Kasernen der Vorhof der Hölle.

Die US-Air Base Ramstein ist das wichtigste europäische Drehkreuz für die Versorgung der Bush-Kriege mit Waffen und Soldaten. Monatlich werden über 900 Tonnnnnen Raketen, Bomben, Granaten und Geschosse aller Kaliber aus den Munitionsdepots bei Miesau und Weilerbach über Ramstein zu den Schlachtfeldern in Afghanistan und im Irak geflogen. Das 21st Theater Sustainement Command aus Kaiserslautern liefert die Munition und den sonstigen Nachschub. Die Ramsteiner Hauptquartiere der US-Air Force in Europa und der NATO-Luftstreitkräfte organisieren den Lufttransport und die Luftangriffe in Afghanistan. Über unseren Köpfen üben die Piloten der Kampfjets aus Spangdahlem und der Hubschrauber aus Landstuhl ihre Kampfeinsätze. Im Landstuhler US-Hospital wurden bisher über 40.000 im Irak und in Afghanistan eingesetzte US-Soldaten behandelt. Das sind mindestens drei komplette US-Divisionen.

Das alles darf nicht totgeschwiegen und "übersehen" werden, weil einheimische Zivilbeschäftigte in den US-Einrichtungen arbeiten und einheimische Geschäftsleute und Vermieter US-Dollars kassieren wollen. Die Zahl der Arbeitsplätze nimmt immer mehr ab und die Einnahmen aus Geschäften mit US-Kunden und -Mietern sinken stetig. Es wird also höchste Zeit, dass sich die Interessenvertreter dieser Gruppen und alle Politiker aus der Region endlich um vernünftige, friedliche Alternativen kümmern.

Es muss darüber gesprochen werden, dass mit Bomben aus Ramstein Städte im Irak zerstört und mit Geschossen aus Miesau und Weilerbach Menschen in Afghanistan umgebracht werden, gerade weil Leute aus dieser Region auch weiterhin ohne schlechtes Gewissen an diesen völkerrechtswidrigen Angriffskriegen mitverdienen wollen.

Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg. Das Leid, das unser Land in diesem Krieg über die Welt gebracht hat, muss uns dazu verpflichten, zu allem was von Ramstein aus den Menschen in Afghanistan, im Irak und vielleicht bald auch im Iran angetan wird, laut NEIN zu sagen.

Bisher haben 5.786 Menschen aus der ganzen Bundesrepublik den Ramsteiner Appel unterschrieben. Ich möchte auch Sie bitten, falls Sie es noch nicht getan haben, den Ramsteiner Appell zu unterzeichnen. Nehmen auch Sie Ihr Bürger-Recht wahr und fordern Sie die Einhaltung von Artikel 26 Grundgesetz. Von unserer Region aus darf nicht noch mehr Leid und Tod in die Welt getragen werden-in einem auswuchernden Krieg, der schneller als wir denken, auch auf unser Land übergreifen könnte.

Ramsteiner Appell:
http://www.ramsteiner-appell.de



Fee Strieffler ist aktiv bei der BI gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung Kaiserslautern.

E-Mail: glasperlen (at) feestrieffler (Punkt) de
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