Hiroshima-
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Hiroshima-/Nagasakitag 2007

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Grußwort zum 62. Hiroshima-Tag in Fürth am 6. August 2007

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Jung,
Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Shigeharu Maruyama (in Fürth)

es ist für mich als Generalkonsul von Japan eine Ehre und zugleich eine Pflicht, bei dem alljährlichen Hiroshima-Tag der Stadt Fürth anwesend sein zu können. Besonders möchte ich Ihnen dafür danken, dass ich in diesem Jahr, in dem die Stadt Fürth ihr tausendjähriges Jubiläum begeht, zu dieser Gedenkstunde eingeladen wurde.

Ich schätze es sehr hoch, dass die Stadt Fürth alljährlich der Opfer der Atombombenabwürfe gedenkt und sich für die Abschaffung von Nuklearwaffen aktiv einsetzt. Für die Abschaffung von atomaren Waffen sind Verhandlungen zwischen Regierungen sehr nützlich, aber noch wichtiger ist, dass die Bürger ihre Stimme laut erheben und "Nein zu Atomwaffen" rufen.

Japan als das einzige Land, das Atombombenabwürfe erlebt hat, befolgt die drei Grundsätze, Nuklearwaffen nicht zu besitzen, nicht herzustellen und die Einfuhr nicht zu erlauben. Japan arbeitet seit vielen Jahren für das Ziel, so schnell als möglich eine friedliche und sichere nichtnukleare Welt zu verwirklichen.

Ich halte es für wichtig, dass die Erinnerung an die Tragödie von Hiroshima und Nagasaki an die künftige Generation weitergegeben wird. Es gibt keine unmenschlicheren Waffen als Atombomben, die innerhalb eines Augenblicks die Leben vieler Menschen zerstören können, von Alten und Jungen, Männern und Frauen. Falls Sie einmal nach Japan reisen, besuchen Sie bitte unbedingt Hiroshima. Sie können sich dort den Schrecken der Atombombe vorstellen. Auch heute, 62 Jahre nach dem Fall der Atombombe, sterben immer noch viele Menschen an den Folgen. Heute wurden bei der Feier in Hiroshima die Namen der über fünftausend Toten in das Mahnmal aufgenommen, die innerhalb eines Jahres verstorben sind.

Im vergangenen Jahr hat sich das internationale Umfeld der Atomwaffen sehr verändert. Am 10. September 2006 hat Nordkorea öffentlich bekannt, dass es zum ersten Mal eine Atombombe getestet hatte. Allgemein wurde angenommen, dass der Test gescheitert ist. Es ist aber möglich, dass Nordkorea angereichertes Plutonium besitzt, das für den Bau einer Bombe notwendig ist, und heimlich an der Herstellung arbeitet. Das nordkoreanische Nuklearproblem wird in der Sechsstaaten-Konferenz behandelt. Im Februar dieses Jahres konnte die Übereinkunft erzielt werden, dass der Atommeiler geschlossen und versiegelt wird, aber über die Vernichtung des jetzt im Besitz Nordkoreas befindlichen Plutoniums gab es keine eindeutige Übereinstimmung. Die Menschen in Nordkorea folgen immer der Stimme des "großen Führers", und mehrere Japaner wurden von Agenten von Nordkorea entführt. Ich glaube, jeder versteht, dass ein solches Land durch den Besitz der Atomkraft eine große Bedrohung für den Frieden der Welt und besonders für den Frieden in Nordostasien ist.

Das nächste ist Iran. Iran behauptet immer, dass seine gegenwärtige Nukleareinrichtung lediglich zivilen Zwecken dient und nicht militärisch genutzt werden kann. Die USA glauben dieser Behauptung nicht, und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat im Dezember 2006 und im März 2007 einvernehmlich eine Resolution beschlossen, die auch Sanktionen vorsieht. Es ist wünschenswert, dass Iran auf die internationale Gemeinschaft hört und die Resolution rasch befolgt.

Mit dem Wunsch, dass sich die Forderung nach Abschaffung der Atomwaffen von Fürth aus in der Welt verbreitet, möchte ich mein Grußwort schließen.

Ich danke Ihnen



Shigeharu Maruyama ist japanischer Generalkonsul in München. Vita siehe hier

E-Mail: gk-s (at) japangk-munich (Punkt) de
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