Hiroshima-
tag 2008


 voriger

 nächster

Hiroshima- / Nagasakitag 2008

 Reden/Berichte/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag füer die Hiroshima-Gedenkveranstaltung am 6. August 2008 in Hannover

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ingrid Lange (in Hannover)

- Es gilt das gesprochen Wort -

Ihr Toten, ihr Toten, was sollen wir tun - Unseres Lebens goldene Bahn hat in Grauen geendet - und Nacht -weil die Menschen zu viel getan - weil die Menschen zu wenig gedacht.

Das ist das Klagelied von fünf Frauen auf einem Kriegsopferdenkmal hier in Hannover. Ich denke, sie beklagen und betrauern ihre toten Kinder, Männer, Väter, Mütter, Geschwister an allen Orten dieser Welt und zu jeder Zeit.

Die Frauen beklagen auch die 150.000 Toten, die heute genau vor 63 Jahren in unserer Partnerstadt Hiroshima grausam ums Leben kamen.

30 000 Atomwaffen bedrohen uns. Was können und sollen wir tun, dass diese Waffen vernichtet und nicht gezündet werden.

Heute verstehe ich die steinernen Frauen so: Sie, wir alle müssen uns immer wieder für die atomare Abrüstung und den Frieden einsetzen und uns nicht vor falsche Karren spannen lassen. Ich appelliere jetzt ganz besonders an die Jugendlichen,

die hier heute zu Gast sind. Ich begrüße Sie alle ganz herzlich und freue mich, dass Sie/Ihr hier bei uns in Hannover seid. Seit 40 Jahren gibt es den Kinder- und Jugendaustausch zwischen den Partnerstädten Hiroshima und Hannover.

3.000 Kinder haben daran teilgenommen und immer wieder Möglichkeiten gesucht, Konflikte gemeinsam mit anderen friedlich zu lösen. Das ist für mich das richtige Denken. Ich war gestern in der Ausstellung über diesen Jugendaustausch und habe gelesen, wie eine junge Japanerin über ihre schöne, interessante Heimatstadt schreibt und zulässt, dass die Bombe eine Tatsache der Vergangenheit ist, aber gleichzeitig sagt: Wir brauchen Gelegenheiten, um über den Frieden zu sprechen um ihn zu erhalten. Das tun wir hier und heute und immer wieder jedes Jahr. (Bezug auf Puschmann).

Ich sehe auch die Jugendlichen vom Hiroshima YMCA und dem CVJM Hannover. Es ist so gut, dass auch Sie/Ihr alle hier seid. Ich freue mich sehr. Seit 20 Jahren gibt es diesen Jugendaustausch. Auch hier wird nach dem Motto. "Auf dass sie alle eins seien" (Joh.17/21) Friedensarbeit geleistet. Vielen Dank dafür!.

Gleich werden Herr Stadtsuperintendent Puschmann und ich die Friedensglocke anschlagen. Sie erklang1986 zum ersten Mal, heute mahnt sie zum 23. Mal.

Ich gebe zu: ich bin sehr sehr gerührt und verspreche im Gedenken der Opfer der Atombombe, der Hibakusha, und auch im Sinne der fünf steinernen Frauen, alles zu tun damit die Toten von Hiroshima und Nagasaki nicht umsonst gelitten haben und wir uns immer wieder von Ihrem warnenden Schicksal erschüttern lassen.



Ingrid Lange ist Bürgermeisterin der Stadt Hannover.

E-Mail: ingridlange (at) t-online (Punkt) de

Website: www.hannover.de
 voriger

 nächster




       


Bereich:

Netzwerk
Die anderen Bereiche der Netzwerk-Website
        
Themen   FriedensForum Termine   AktuellesHome