65 Jahre Hiroshima

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12.08.2010


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65 Jahre Hiroshima

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Redebeitrag für die Hiroshima-Gedenkveranstaltung am 6.8.2010 in der Erfurter Kaufmannskirche

"100 000 Kerzen - Hiroshima-Gedenken in Erfurt"

Pfarrer i.R. Karl Metzner

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Friedensfreunde!

Ein herzliches DANKE auch von mir, dass Sie trotz des schlechten Wetters den Weg nicht gescheut haben, dem Gedenken in der Kaufmannskirche beizuwohnen.

Ich darf zunächst erinnern, dass wir in dieser Kirche vor 5 Jahren eine Ausstellung durchführen konnten: "Hiroshima mahnt - Nie wieder Krieg!" Über 5000 Besucher, vor allem Schulklassen und Jugendliche, kamen zu Diskussionen und Gesprächen.

Wir hatten ein kleines, bescheidenes Gästebuch ausgelegt. Mich hat die Eintragung einer Frau aus Nagasaki sehr berührt:

"Zufällig habe ich Ihre Ausstellung "Hiroshima mahnt" gesehen. Ich komme aus Nagasaki und bin sehr überrascht, dass die Bürger von Erfurt ein so starkes Interesse an dieser Ausstellung und der Darstellung der Gefährdung der Menschheit durch die Atombomben zeigten. Ich halte es für sehr wichtig, dass alle Menschen in der Welt sich gemeinsam dafür einsetzen, dass Atombomben nie wieder zum Einsatz kommen. Deshalb bedanke ich mich für diese Ausstellung und für Ihre Mühe."

Als Hoffnungszeichen will ich es sehen - jenes Buch, das 1996 (im Peter-Lang-Verlag, ISBN 3-631-49159-X) erschienen ist, mit dem Titel "Der Griff nach dem atomares Feuer". Und da vor allem mit dem ermunternden Vorwort von keinem Geringeren, als Michail Gorbatschow:

"Ich bleibe ein überzeugter Verfechter des Übergangs zu einer atomwaffenfreien Welt. Die Verbreitung von Kernwaffen kann letztlich nur dadurch verhindert werden, dass die Atommächte durch Taten ihre Bereitschaft zeigen, die Kernwaffen nach und nach vollständig zu vernichten. Heute ist das Gefühl für eine atomare Bedrohung bei vielen Menschen abgestumpft, da die Kontrolle über Kernwaffen und deren Reduzierung als etwas Selbstverständliches aufgefasst und die Weltöffentlichkeit mit anderen drohenden Gefahren konfrontiert wird.

In diesem Sinne bleibt der 6. August für uns Mahnung und Warnung. Dieses Datum wird aus dem Gedächtnis der Menschheit niemals ausgelöscht werden. Es ruft zur Tapferkeit, zur Beharrlichkeit im Kampf für ein für ein großes Ziel auf - für immer die Kernwaffen auf unserem Planeten zu beseitigen."

Ich darf diesen Aufruf noch ergänzen mit einem Wort von Ernst Bloch:

"Wir sind nicht nur verantwortlich für das was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen."

Die Nacht der 100 000 Kerzen.

Wir Erfurter wollen uns daran mit 100 Kerzen beteiligen und zünden an der Osterkerze im Altarraum unsere Kerzen an.

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