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Oster-
marsch
2003


vom:
23.04.2003


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Rede bei der Abschlußkundgebung des Ulmer Ostermarsches, 21.04.2003:

"Machen wir weiter?"

Hanne Gezork

Liebe Friedensfreunde,

War unser Bemühen um eine friedliche Lösung unnötig?

Hatte Bushs Regierung Recht?

Zeigen uns die Bilder der jubelnden Menschen im Irak, dass der Militäreinsatz in Ordnung war?

Nein - ich sage nein so ist es nicht.

Hans Sponeck ehemaliger Leiter des UN-Hilfsprogramms in Bagdad berichtete: Saddam Husseins Charakter und seine Gräueltaten waren nie ein Geheimnis.

Als sich Saddam Hussein 1979 mit kräftiger Unterstützung der CIA an die Spitze des Regimes geputscht hatte, kabelte der Stationschef des Geheimdienstes in der Bagdader US-Botschaft diese Erfolgsmeldung an die CIA-Zentrale: "Ich weiß, Saddam Hussein ist ein Hundesohn, aber er ist unser Hundesohn."

Genaue Berichte über die schweren Menschenrechtsverletzungen unter dem Regime Saddam Hussein werden von Amnesty International seit Anfang der 80er Jahre veröffentlicht.

Die Politiker wollten davon nichts wissen.

In den 80er Jahren war Saddam Hussein engster Verbündeter des Westens und der Sowjetunion im Mittleren Osten.

Kritik an seinen schweren Menschenrechtsverletzungen hätte dieses Bündnis nur gestört.

Für seinen Krieg gegen den Iran nach der islamischen Revolution von 1979 erhielt Saddam Hussein aus West und Ost Waffen und Raketen sowie Grundstoffe für Massenvernichtungswaffen.

Der heutige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld war als Sonderbeauftragter in der ersten Hälfte der 80er Jahre mehrfach zur Vereinbarung von Rüstungsgeschäften bei Saddam Hussein in Bagdad.

Auch George Bush sen., als CIA-Chef und später als Vize von Präsident Roland Reagan aktiv an der Aufrüstung von Saddam Hussein mitbeteiligt.

CIA und Politiker wussten alle genau Bescheid über die schweren Menschenrechtsverletzungen und unterstützten den Diktator Saddam Hussein trotzdem als ihren Verbündeten.

Die ganzen Jahre wollten die Politiker von dem Leid der Iraker nichts wissen.

Und 2003:

Zehntausende Bomben töteten, verstümmelten im Irak Menschen, die schon so viele Jahre gelitten haben, Bomben zerstören ein Land - so sehr, wie ich es mir nicht einmal vorstellen kann.

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marsch
2003
Ich bekam von Kriegsteilnehmer des 1. und 2. Weltkriegs erzählt was Krieg bedeutet.

Mir wurde von den Lügen der Politiker, denen sie glaubten, erzählt.

Mir wurde von den unsagbaren körperlichen Leiden erzählt- den Schmerzen von den wandernden Granatsplittern im Körper - Schmerzen, die noch nach über 50 Jahren kaum auszuhalten sind.

Mir wurde von den seelischen Schmerzen erzählt, wie es ist ohne Familie und Freunde zu leben, denn diese wurden im Krieg umgebracht.

Mir wurde erzählt welcher Schmerz es ist, wenn eine Mutter ein Leben lang mit der Erinnerung leben muss, dass ein Kinder von ihr auf der Flucht vor Schwäche starb und das andere verhungerte.

In einem Krankenhaus in Bagdad, liebe Friedensfreunde, fragt ein dreijähriger Junge seine Mutter, warum er keine Hände mehr hat.

Ein 14jähriges Mädchen beweint ihre nicht mehr vorhandenen Beine.

Wie geht es den Menschen im Irak? Was wissen wir über das furchtbare Leid der Iraker? Die Städte sind zerstört, - wir wissen noch nicht in welchem Ausmaß!

Was wissen wir über das Leid und die Todesangst der jungen Soldaten und Soldatinnen, die von ihren Regierungschefs in einen schrecklichen Krieg zum Morden geschickt wurden?

"Es hätte eine Chance gegeben, das Problem friedlich zu lösen."

Dies sagte Hans Blix, Chef der Uno- Waffeninspektoren im Irak.

Liebe Friedensfreunde der Chef der Uno-Waffeninspektoren im Irak sagte, "Es hätte eine Chance gegeben, das Problem friedlich zu lösen."

Aber auch über seine Arbeit im Irak: "Nichts, was er hätte tun oder sagen können, hätte den Krieg verhindert."

Interview in einer britischen Zeitung

War unser Bemühen um eine friedliche Lösung umsonst?

Ich, liebe Friedensfreunde, ich, gebe nicht auf, an eine Welt zu glauben, in der es keine Kriege mehr gibt - ich bin davon überzeugt: - Weltfriede ist nicht nur möglich, sondern unausweichlich! -

Ich bin vom Frieden für die ganze Welt überzeugt, auch wenn ich die Angst der Syrier und Iraner erlebe, die einen Krieg befürchten.

Ich bin sicher, dass es eine Welt ohne Kriege geben wird!

Auf dem Haus der UNO in New York ist zu lesen:

"Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen." Jesaja 2,4

Millionen Menschen auf der Welt, auf dem gesamten Globus, gehen auf die Straße, und obwohl der Angriffskrieg Irak gilt und nicht ihrem Land, nicht Menschen ihrer Religion oder ihrem eigenen wirtschaftlichen Nutzen.

Diese internationale Allianz der Friedensbewegung hat genug von Ungerechtigkeit, Leid und Krieg - und dies nicht nur im Irak.

Die Friedensbewegung fordert, dass der Schutz der Grundrechte des Menschen ernst genommen und umgesetzt wird.

Die Friedensbewegung fordert Vereinte Nationen mit Gerechtigkeit als die herausragende Macht, die die Menschenrechte durchsetzt und überwacht.

Wir fordern, die Stärkung des Internationalen Gerichtshofes. Alle Länder müssen diesen akzeptieren.

Die Rechtssprechung des Internationalen Gerichtshofs muss bindend sein, auch wenn die betroffenen Parteien mit der Verhandlung ihrer Streitfälle vor diesem Gericht nicht einverstanden sind!

Die Friedensbewegung fordert, dass nicht noch mehr Geld in Waffen und Vernichtung investiert wird - und dadurch kein Geld für Nahrung, Bildung und Alterssicherung übrig bleibt!

Wir unterstützen Politiker, die das Völkerrecht achten und zum Wohle der Menschheit beraten und handeln.

Wir, liebe Friedensfreunde, müssen weiter arbeiten. Wir dürfen nicht ermüdet und mutlos aufgeben.

Zum einen müssen wir gemeinsam mit Umweltgruppen arbeiten und Druck für eine Wende hin zu regenerativen Energien machen, um Öl und Gas als Kriegsursachen zu überwinden.

Zusammen müssen wir uns einsetzen für eine gerechte Politik und eine faire wirtschaftliche Kooperation mit den arabischen Ländern und den sogenannten Dritte-Welt-Ländern.

Zum anderen, liebe Friedensfreunde dürfen wir, so meine ich, nicht aufhören auf die Straße zu gehen.

Die Politiker dürfen unsere Forderung nicht vergessen:

 Bomben lösen keine Konflikte

 nie wieder Krieg

 es liegt an uns - machen wir weiter!


Internet: http://www.friedensnetzwerk-ulm.de
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