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Oster-
marsch
2003


vom:
28.04.2003


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Ostermärsche und -aktionen 2003:

  Reden/Kundgebungsbeiträge

Ansprache zur Begrüßung der Ostermarschradler in der Erfurter Jugendherberge, 19.04.2003

Ute Hinkeldein

Liebe Thüringer Radfahrerinnen und Radfahrer des Ostermarsches, Liebe Friedensfreunde, Gewerkschafter, Kollegen,

Thüringen ist, das weiß fast jeder, auch das Land von Göthe und Schiller, die so vieles zu vielem gesagt haben. Lasst mich deshalb mit den Zeilen eines Göthegedichtes aus dem west-östlichen Diwan anfangen:

"Ja, es sind die bunten Mohne,
die um Erfurt sich erstrecken
und dem Kriegesgott zum Hohne
Felder streifweis farbig decken..."


Blumen provozieren also den Kriegsgott, folgerichtig musste Erfurt Stadt des Friedens werden. Die PDS- Landtagsfraktion erneuerte erst kürzlich diesen Zusatz "Stadt des Friedens" auf den Ortseingangsschildern. Nun kann sich mancher Göthefreund der CDU-Stadtratsfraktion dieser Logik nicht anschließen. Gibt es nicht auch fleischfressende Pflanzen und auch Gewalt unter

den Kindern Floras, fragen sie? Wer sucht wird finden, je nach persönlicher Einstellung Krieg oder Frieden!

Wir wollen den Frieden und erteilen allen Kriegen eine Absage, weil sie eben keine Lösung sind. Der jüngste Krieg im Irak dauerte vom 20.03.2003 bis 09.04.2003 ca. 3 Wochen, er kostete Tausende Tode und Verstümmelte, zerstörte die Infrastruktur der großen Städte, entwurzelte Menschen, vernichtete das UNESCO-Welterbe an Kunst und Kultur an Euphrat und Tigris.

Jetzt balgen sich die Sieger darum, wer das größte Stück Kuchen aus der Beute bekommt und 10tausende demonstrieren in Basra, Bagdad und Mosul gegen eine amerikanische Besetzung und Überfremdung des Landes. Die Kriegsgründe, sprich Massenvernichtungswaffen wurden nicht gefunden, die werden jetzt in Syrien vermutet. Dieses tödliche Ringelspiel ohne Ende wollen wir entschieden unterbrechen. Ich höre immer wieder Zweifler sagen, ihr bewirkt doch gar nichts mit euren Demos. Was wäre die Alternative?

Nichts tun, alles seinen Lauf lassen? Gerade die weltweiten machtvollen Protestaktionen haben bewirkt, das der Irak-Krieg, der schon im Herbst 2002 auf der Wunschliste der Kriegswilligen stand, hinausgeschoben wurde. Und wenn wir jetzt dauerhaft unseren Protest organisieren und klar machen,

 dieser Angriffskrieg war völkerrechtswidrig

 auch die Verweigerung von Verantwortung und damit die Zulassung von Plünderungen und Chaos in der Endphase des Krieges widersprach dem Völkerrecht

 Massenvernichtungswaffen, wie Clusterbomben, müssen geächtet werden, weil sie Menschen praktisch foltern, bevor sie töten.

Ist eine neue Weltverantwortung der Länder füreinander, eine neue Ordnung von internationalem Recht möglich? Nicht der Profit von Weltbanken und Konzernen, sondern das humanitäre Menschenrecht muss generell Grundlage globalen Handelns werden. Dafür muss die UNO unterstützt werden durch neue Ordnungs- und Verantwortungssysteme.

Das Motto des Thüringer Ostermarsches 2003:

"Aufstehen für Frieden und Menschlichkeit"

soll dazu unser Hoffnungszeichen sein.



E-Mail:   aktionskreis-frieden-erfurt@gmx.de
Internet: http://www.kommpottpora.de/frieden


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