OM 2014

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17.04.2014


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Ostermärsche und -aktionen 2014

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Ostermarsch 2014 in Augsburg am 19. April

Liebe Freundinnen und Freunde,

Martha Metzger (in Augsburg)



- Sperrfrist: 19.04.14, Redebeginn: ca. 11.30 Uhr -

- Es gilt das gesprochene Wort -



Ich spreche für die Vereinigung der Verfolgten des NS-Regimes. Die VVN wurde 1947 von Überlebenden der Konzentrationslager unter folgender Losung gegründet:

"Die Vernichtung des Faschismus mit seinen Wurzeln, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."

Ich möchte in meinem Redebeitrag an alle Frauen erinnern, die immer die ersten Opfer in Kriegen sind.

Wer Frauenrechte schützen will, muß Kriege und Militarismus verhindern.

Sexualisierte Gewalt wird in allen Kriegen als Waffe eingesetzt. Von den über eineinhalb Millionen Flüchtlingen aus Syrien sind mehr als zwei Drittel Frauen und Kinder.

Oft wird daraus gefolgert, den Frauenanteil in Armeen zu erhöhen. Dies führe zu Verbesserungen. Doch das ist ein fataler Irrtum. Denn Kriege sind grundsätzlichanti-emanzipatorisch - egal wie hoch der Frauenanteil in den Streitkräften ist.

Der einzige Weg, um Frauen zu schützen ist die zivile Verhinderung von Konflikten und ihre nicht-militärische Lösung.

Doch eine solche Strategie fehlt sowohl bei der EU als auch bei der Bundesregierung.

Absurderweise werden westliche Militäreinsätze neuerdings mit dem Schutz von Frauenrechten gerechtfertigt, und es wird viel von der Sorge um das Wohlergehen der in den Streitkräften kämpfenden Frauen gesprochen. Damit sind weiteren desaströsen militärischen Interventionen Tür und Tor geöffnet. Der Widerspruch, dass Frauen diejenigen sind, die unter Kriegen am meisten leiden, wird dabei geflissentlich übergangen.

Die verheerende deutsche Afghanistan-Politik macht das deutlich. Obwohl der Einsatz propagandistisch mit dem Schutz der Frauen gerechtfertigt wurde, spielen zivile Frauenprojekte kaum eine Rolle. Drei Viertel der deutschen Ausgaben für Afghanistan entfallen auf militärische Zwecke, und nur ein Viertel entfällt auf den sogenannten zivilen Aufbau.

Das Geld für Frauenprojekte beträgt nur ein Prozent der Gesamtausgaben !

Das macht deutlich: Krieg wird nicht für Frauenrechte geführt!

Frauenrechte werden auch dadurch verletzt, dass Frau Merkel, Frau Von der Leyen und die derzeitige militaristische Regierung den hinterhältigen Drohnenkrieg unterstützt, der auch von US-Militärbasen in Deutschland - wie z.B. von Ramstein aus - gesteuert wird. Dort werden Ziele für die Mordroboter ausgesucht, mit denen der Friedensnobelpreisträger Obama in Pakistan und in afrikanischen Ländern heimtückisch Frauen, Kinder und Männer ermorden läßt. Welch eine Schande!

Und es ist blanker Hohn, wenn Frau Von der Leyen propagandistisch über bessere Arbeitsbedingungen und Frauenrechte in der Tötungsmaschinerie der Bundeswehr spricht, während sie ebenso wie die übrigen Kabinettsmitglieder tatenlos zusieht, dass immer noch ca. 20 US-Atombomben auf dem deutschen Fliegerhorst Büchel stationiert sind, und dass dort Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr den Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen trainieren. Auch das ist eine Schande!

Lasst uns gemeinsam kämpfen, protestieren und demonstrieren:

Gegen militärische Gewalt

Für die Abschaffung der Bundeswehr

Für eine Strategie der zivilen Konfliktlösung

und für die Beseitigung aller Konfliktursachen wie soziale Ungerechtigkeit, Armut und Ausbeutung.

Grenzen öffnen für Menschen - Grenzen schließen für Waffen!

Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit.



Martha Metzger ist aktiv für die Vereinigung der Verfolgten des NS-Regimes (VVN-BdA) in Augsburg. Vita siehe hier.

E-Mail: hatuey49 (at) aol (Punkt) com
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