OM 2014

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19.04.2014


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Ostermärsche und -aktionen 2014

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Redebeitrag für den Ostermarsch 2014 in Gronau am 18. April

Liebe Freundinnen und Freunde,

Hannelore Tölke (in Gronau)



- Es gilt das gesprochene Wort -



ich freue mich heute in Gronau zu sein und euch die Grüße des Ostermarsch Rhein-Ruhr zu überbringen.

Ab Samstag ist der Ostermarsch Rhein-Ruhr wieder in Düsseldorf und im Ruhrgebiet unterwegs. Die Forderungen des Ostermarsches 2014 sind einmal mehr:

Atomkraft und Atomwaffen abschaffen

Für eine zivile EU!"

Die Ostermärsche sind vor mehr als 50 Jahren aus der Sorge um die atomare Aufrüstung entstanden. Ostern 1958 startete ein viertägiger Protestmarsch von London zu dem 83 km entfernten Atomwaffenlaboratorium Aldermaston. Damit war eine neue Form des Protestes entstanden. In vielen Teilen der Welt wurde sie ein Beispiel für den Protest gegen den Wahnsinn der Atomrüstung. Mit dem Ostermarsch heute in Gronau setzt ihr die Tradition dieser Proteste fort.

Bis heute sind Ostermärsche eine wichtige Aktivität der Friedensbewegung in Deutschland. Bundesweit nehmen in jedem Jahr mehrere 10.000 Menschen an den Ostermärschen teil. Ein wichtiges Anliegen der Friedensbewegung in NRW ist die Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen

Noch immer haben die USA fast 2000 Atomsprengköpfe. In Europa lagern insgesamt etwa 180 US Atomwaffen, sie lagern in unserer Region in Büchel, in Vockel, in Klein Brogel, in Aviano in Italien und in der Türkei. Dazu kommen rund 300 französische und etwa 180 britische Atomsprengköpfe. Russland hat etwa 2.000 Atomsprengköpfe auf europäischem Territorium.

Mit großer Sorge hören wir nun die Forderung einiger Politiker in der Europäischen Union und in den USA nach einer neuen nuklearen Abschreckung durch die NATO. Wir hören von der Bereitschaft von NATO Staaten in Osteuropa dort Atomwaffen zu stationieren. Als Antwort auf die Krim Krise haben die USA Kampfflugzeuge von Aviano in Italien nach Polen verlegt und Truppen in den Baltischen Ländern stationiert.

Diese Entwicklung widerspricht den Absichten, die der Friedensnobelpreisträger Obama vor 5 Jahren in Prag äußerte, als er seine Vision zur Abschaffung der Atomwaffen entwickelte.

Angesichts der Eskalation in der Ukraine fordert die Friedensbewegung von den Regierungen der USA, der EU und Russlands: mit einem umfassenden Abrüstungsprozess in Europa muss jetzt begonnen werden.

Konkret bedeutet das für uns in NRW, einer dicht besiedelte Region in Europa: Abzug und Vernichtung der US-Atomwaffen aus dem niederländischen Volkel, aus dem belgischen Kleine Brogel und aus Büchel in Rheinland-Pfalz.

Doch NRW ist nicht nur um ringt von Atomwaffen. In NRW ist auch die Technologie vorhanden, hochangereichertes Uran für Atombomben zu produzieren. Ein wichtiger Standort der Zentrifugenforschung und -produktion ist Jülich. Hier in Gronau betreibt die URENCO eine Urananreicherungsanlage, in der Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke hergestellt wird. Nun soll URENCO verkauft werden.

Die Friedenbewegung sieht diese Privatisierung mit Sorge und fordert die Stilllegung der UAA. Für die Menschen in Gronau und in der Region sind ein Konversionsprogramm und die Ansiedlung von Betrieben und Bildungseinrichtungen erforderlich, damit sie hier auch zukünftig arbeiten und leben können.

Ein beabsichtigter Verkauf des URENCO-Konzerns und damit auch der Atomwaffentechnik würde die Gefahr einer weltweiten atomaren Aufrüstung erhöhen. Die Bundesregierung hüllt sich in Schweigen, trotz zahlreicher Anfragen. Die Landesregierung ebenso, obwohl die rot-grüne Regierung noch in Koalitionsvertrag vereinbart hat: Wir wollen die Urananreicherung in Gronau rechtssicher beenden. Das nenne ich: versprochen - gebrochen.

Die Friedensbewegung in NRW fordert von der Bundesregierung und von der NRW Landesregierung:

Legen Sie die URENCO still, das wäre ein Beitrag zur Umsetzung der Energiewende und zur Verhinderung der Weiterverbreitung von Atomwaffen.



Hannelore Tölke ist aktiv beim Ostermarsch Ruhr.

E-Mail: orgelus (at) gmx (Punkt) de

Website: www.nrw.dfg-vk.de
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