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Demos
13.10.2001


vom:
15.10.2001


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Demonstrationen 13.10.2001:

  Demo in Stuttgart

../gifs/demo_02.jpgRede von Paul Russmann, Sprecher der ökumenischen Aktion "Ohne Rüstung Leben" auf der Kundgebung vor dem EUCOM

Gewaltspirale durchbrechen!
Militärschläge gegen Afghanistan stoppen!


Paul Russmann (ORL)

Wir sind entsetzt.

Entsetzt über den Angriff auf Afghanistan. Mindestens 200 Tote, so erste Zahlen. Und wie viele wurden verletzt? Und wie viele Menschen auf der Flucht? Fliehen aus Angst vor neuen Angriffen? Und wie viele von den Toten, wie viele von den Verletzten, wie viele von denen die auf der Flucht sind, haben etwas mit den Attentätern von New York und Washington zu tun?

Den Toten in New York und Washington widerfährt keine Gerechtigkeit, wenn weitere Menschen in Afghanistan geopfert werden. Die Trauernden in New York und Washington werden nicht getröstet, wenn in Afghanistan weitere Männer, Frauen und Kinder Tränen weinen und Trauer tragen.Im Gegenteil: auch diese Menschen werden Gefühle von Wut und Rache und Vergeltung empfinden.

Die Eltern eines Toten in New York wehren sich in einem Brief an Präsident Bush gegen militärische Vergeltungsschläge und durchbrechen so die Spirale von Gewalt und Gegengewalt: Phyllis und Orlando Rodriguez schreiben in ihrem Brief:

"Sehr geehrter Herr Bush. Unser Sohn ist eines der Opfer auf das World Trade Center. Ihre Reaktion auf die Attacke hilft uns nicht dabei, den Tod unseres Sohnes zu vearbeiten. Sie macht es nur schlimmer. Sie gibt uns das Gefühl, das die Regierung, den Tod unseres Sohnes als Rechtfertigung dafür benutzt, Leid über die Söhne und Eltern anderer Länder zu bringen.....Es ist nicht die Zeit, sich wie Tyrannen aufzuführen. Wir fordern Sie dringend auf, darüber nachzudenken, wie unsere Regierung friedliche, vernünftige Antworten auf den Terrorismus entwickeln kann. Antworten, die uns nicht auf das unmenschliche Niveau von Terroristen herabsinken lässt."

Militärschläge nützen weder den Opfern des Terrors noch sind sie ein geeignetes Mittel Terrorismus zu verhindern. Vielmehr droht eine Eskalation der GewaltWer Bomben wirft, riskiert, das Zivilpersonen getroffen und zivile Infrastruktur wie Strom- und Wasserversorgung zerstört wird. Der zeitweilige Stromausfall, der aus Kabul gemeldet wurde, deutet darauf hin, dass die Angreifer dies zumindest in Kauf nehmen.

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Demos
13.10.2001
Wir, die Friedensbewegung in Baden-Württemberg, verurteilen die Militärschäge gegen Afghanistan. Militärschläge bringen neues Leid, bringen neuen Hass und neuen Terror hervor. Mehr denn je gilt: Krieg kann keine Konflikte lösen.

Langfristig wird der Terrorismus nur zu bekämpfen sein, indem ihm der wirtschaftliche, soziale politische und ideologische Nährboden entzogen wird, auf dem er gedeiht.

Die Anschläge von New York und Washington zeigen: Kein Raketenabwehrsystem, keine noch so gut gerüstete Armee wird uns vor den neuen Formen des Terrors schützen können. Mehr Sicherheit erreichen wir nur durch Abrüstung, die Stärkung des internationalen Rechts und durch mehr soziale, ökologische und wirtschaftliche Gerechtigkeit in der Welt.

Wer das afghanische Volk gewinnen will, darf Böses nicht mit Bösem vergelten.

Und es ist einfach zynisch jetzt die Nordallianz in Afghanistan zu unterstützen, die ebenso für Krieg und Terror in Afghanistan verantwortlich ist.

Natürlich müssen die Attentäter mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verfolgt und bestraft werden. Aber mit rechtsstaatlichen Mitteln, wie es sich für demokratische Gesellschaften gehört. Wer Attentäter dingfest machen will, weiss, das das Zeit braucht.

Dazu müssen alle rechtsstaatlichen, diplomatischen und geheimdienstlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, und das ist bisher nicht geschehen. Und das geht nicht innerhalb von vier Wochen. Und wer ein weltweites Anti-Terrorismus-Bündnis schmieden will, darf nicht selbst zu terroristischen Mitteln greifen. Militärschläge sind terroristisch. Denn sie verbreiten Furcht und Schrecken.

Solidarität mit den Opfern von New York und Washington heisst: Die Spirale der Gewalt einhalt gebieten. Solidarität heisst, Terror, Gewalt und Krieg einzudämmen - mit rechtsstaatlichen Mitteln. Solidarität braucht keinen blinden, vorauseilenden Gehorsam. Solidarität braucht eine Bewegung, die aufsteht für den Frieden, die aufsteht für eine zivile Gesellschaft, die aufsteht für eine Gesellschaft, die auf Krieg als Mittel der Politik verzichtet.

 Wir sagen Ja zur konsequenten Verfolgung der Täter mit rechtsstaatlichen Mittel!

 Wir verlangen, dass Konflikte ohne Krieg gelöst werden!

 Stoppt die Militärschläge gegen Afghanistan!

 Wir sagen NEIN zu militärischen Vergeltungsschlägen und Krieg.

 Wir sagen Nein zu einem militärischen Einsatz der Bundeswehr.



E-Mail:   orl@gaia.de
Internet: http://www.dfg-vk.de/orl/index.htm
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