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Demos
13.10.2001


vom:
16.10.2001


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Demonstrationen 13.10.2001:

  Demo in Berlin

Grusswort der Arbeiterpartei Pakistans (LPP) auf der Auftaktkundgebung am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus am 13. Oktober 2001 in Berlin

Unterstützt die Friedensbewegung in Pakistan!

Farooq Tariq



"Liebe KundgebungsteilnehmerInnen,

wir, die Arbeiterpartei Pakistans begrüßen, daß heute auch in Deutschland zehntausende auf die Straße gehen, um den von den USA und ihrer Koalition begonnenen Krieg zu stoppen. Ein Krieg der jetzt die Bevölkerung Afghanistans trifft, aber morgen auch gegen andere Staaten und ihre Bevölkerung ausgedehnt werden soll. Wir verurteilen den jetzigen Krieg. Wir haben die Terroranschläge vom 11.9. in den USA verurteilt. Wir verurteilen den ökonomischen Feldzug, der schon seit Jahren insbesondere von den USA gegen die armen Länder dieser Welt geführt wird und ihre Bevölkerung in Armut und Verzweiflung treibt. Und wir verurteilen die Heuchelei, mit der die US-Regierung ihre Aktionen zu rechtfertigen sucht. Während des ersten Afghanistankriegs in den 80er Jahren wurde Pakistan zum drittgrößten Empfänger von finanziellen US-Hilfen - gleich nach Israel und Ägypten. Diese enormen Geldmengen verbesserten allerdings in keiner Weise die Lebensbedingungen der arbeitenden Bevölkerung, sondern landeten auf Auslandskonten von Militär-Generälen, Bürokraten und korrupten bürgerlichen Politikern.

Anschließend wurde gefordert, IWF- und Weltbankkredite und Zinsen zurückzuzahlen. Die hierfür vom IWF diktierten sog. "Wirtschaftsreformen" erzwangen höhere Steuern, Privatisierung, Massenentlassungen im öffentlichen Dienst und die Streichung staatlicher Unterstützungen. Der Bevölkerung brachten sie lediglich weiteres Elend. Während der letzten 20 Jahre hat sich die Armut in Pakistan verdoppelt. Das jährliche pro Kopf Einkommen beträgt 340 Dollar - ca. 700 DM. 40% des jährlichen Steueraufkommens fließt in die Armee und weitere 40% in die Schuldenrückzahlung. Pakistan hat inzwischen schon für jeden Dollar, den das Land geliehen hat, 12 Dollar Zinsen bezahlt! Seit sich das Militärregime unter General Musharraf im Oktober 1999 an die Macht geputscht hat - und auch dies wird wohlweislich in den Medien verschwiegen - wurde das Leben für die Bauern und Arbeiter in Pakistan noch schlechter. Die Militärdiktatur setzt die Vorgaben von IWF und Weltbank durch und verhindert hierzu Demonstrationen und Streiks gewaltsam. Neben vielen anderen waren bereits über 100 Mitglieder der LPP in den Gefängnissen dieser nun unverzichtbaren Säule des makaberer Weise "dauerhafte Freiheit" genannten Feldzugs. Angesichts einer immer stärker werdenden Demokratiebewegung hatte das Militär im August 2001 einen Fahrplan zur wohldosierten Wiederherstellung der Demokratie angekündigt. Aber nun brachte ihr der "Feldzug gegen den Terrorismus" unerwartete neue politische Freunde.

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Demos
13.10.2001
Die Diktatur rechtfertigt ihre Unterstützung für die Amerikaner mit den angeblichen Vorteilen, die Pakistan aus dieser totalen Kapitulation ziehen kann. Doch der Bevölkerung Pakistans dämmert: Die Gelder der USA werden lediglich wieder das Leben der Reichen und der Herrschenden besser machen und nicht das Leben der Arbeiter. Aber noch viel schlimmer: Diesmal kann eine totale Unterstützung der amerikanischen Außenpolitik im Tod hunderttausender Zivilisten und Soldaten enden, in Afghanistan und auch in Pakistan.

Die USA haben auch in der Vergangenheit alle Arten von Diktatoren und religiösen Fanatikern unterstützt. Mit der Hilfe Pakistans und der USA übernahmen die Taliban 1996 Kabul. Die USA versuchten seinerzeit eine starke Regierung in Afghanistan zu installieren, die eine sichere Passage zu den Ölleitungen, den Pipelines, von Zentralasien zum indischen Subkontinent und anderen Regionen garantieren sollte. Asama Bin Laden ist ein Nebenprodukt des jahrelangen amerikanischen Staatsterrorismus gegen Länder der Dritten Welt und ein Produkt der Zusammenarbeit zwischen der Bush-Familie und der Familie Bin Ladens, die gemeinsame Ölkompanien unterhalten!. Die terroristischen Angriffe auf amerikanische Städte boten den Amerikanern einen Vorwand Afghanistan anzugreifen. Aber die Militärangriffe der USA werden nicht die Frage des Terrorismus lösen und keinerlei Frieden oder Stabilität bringen.

Es gibt eine wachsende Wut unter den Moslems in Pakistan über die völlige militärische Zusammenarbeit mit den Amerikanern. Demonstrationen und Veranstaltungen nehmen tagtäglich im ganzen Land zu. Die religiösen Parteien nutzen diese Welle der Sympathie natürlich für ihre Zwecke aus. Doch - und das wird in den Medien nur sehr partiell wiedergegeben - es gibt auch eine nicht fundamentalistische Friedensbewegung in Pakistan. In ihr stehen die Frauen und die LPP (die Arbeiterpartei Pakistans) an vorderster Front. Sie kämpfen gemeinsam gegen die Militär-schläge der USA gegen Afghanistan. Und sie kämpfen gegen die Militärdiktatur im eigenen Land, gegen das ökonomische Diktat von IWF und Weltbank und waren selbst lange genug Opfer des religiösen Fanatismus. Jetzt brauchen sie die Unterstützung der internationalen Friedens- und Arbeiterbewegung!

Am 25. September fand in Lahore, einer der größten Städte, trotz Demonstrationsverbots eine Friedensdemonstration pakistanischer Frauen statt. Teilnehmer und Mitorganisatoren waren die "Women Workers Help Line", die Labour Party Pakistan und das "Joint Comitee for peoples Rigths". Für Montag, den 15. Oktober, ist eine weitere Friedensdemonstration von LPP und Frauen- und Menschenrechtsorganisationen geplant.

Die neue Friedensbewegung in Pakistan braucht Eure Unterstützung !!!!

Wer mehr über die Friedens- und Arbeiterbewegung in Pakistan erfahren oder sie unterstützen will, kann sich unter der Internet-Adresse:
http://www.labourpakistan.org informieren. Spenden werden dringend gebraucht und sollten auf das Konto überwiesen werden: Education Foundation Donations, Foreign currency account (US Dollars), Account number 1161774808090, Standard Grindlays Bank, Gulberg Branch, Main Boulevard, Gulberg, Lahore, Pakistan

Mit solidarischen internationalistischen Grüßen,

Farooq Tariq (General Secretary Labour Party Pakistan)"



Unterstützt die Kampagne: Solidarität mit der Friedensbewegung in Pakistan!
Kontakt Deutschland:
SonjaEngelhardt1@aol.com, http://www.wastun.net/pakistansoli/


Farooq Tariq ist Vorsitzenden der Arbeiterpartei Pakistans (LPP)
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