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Demos
13.10.2001


vom:
16.10.2001


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Demonstrationen 13.10.2001:

  Demo in Berlin

../gifs/dscn8697.jpgAuftaktkundgebung der Demonstration "Aufstehen für den Frieden" am Brandenburger Tor am 13. Oktober 2001

Rede Lühr Henken

Lühr Henken

Liebe Friedensfreundinnen, liebe Friedensfreunde,

Ich bin Lühr Henken vom Hamburger Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung e.V. und arbeite im Bundesausschuss Friedensratschlag Kassel mit.

Das Organisationsbüro des Trägerkreises hat mich gebeten, etwas über die Hamburger Friedensbewegung zu sagen.

Das Hamburger Forum existiert seit rund 20 Jahren und hat es über die Jahre geschafft, kontinuierlich Friedensarbeit zu machen. In Zeiten von NATO-Kriegen wie gegen Jugoslawien und jetzt gegen Afghanistan gehen wir von Treffen alle Vierzehn Tage auf wöchentliche Treffs über. Jährlicher Aktionsschwerpunkt ist der Ostermarsch mit zuletzt achthundert Teilnehmerinnen. Zu den Treffs kommen in der Regel 15 bis 30 Leute. Das zum äußeren Rahmen unserer Arbeit.

Die US-amerikanischen Kriegsdrohungen am 11. September und die von Schröder bekundete uneingeschränkte Solidarität forderte sehr schnell unser engagiertes Handeln heraus. Denn die Folgen der Kriegsdrohungen waren unabsehbar. Unsicherheit und die Angst vor einer Gewaltspirale brachte als erstes Schülerinnen und Schüler auf die Straße. Die beiden Hamburger Schülerdemos gegen den drohenden Krieg in der ersten Woche nach den abscheulichen Anschlägen haben mich wirklich zuversichtlich gestimmt. Sehr locker und bunt mit viel Musik demonstrierten bis zu 1.000 junge Leute durch die Innenstadt.

Großartig auch die zahllosen Anrufe von Menschen, die etwas gegen den Krieg machen wollen. Viele waren seit mehr als 10 Jahren nicht mehr friedenspolitisch aktiv. Das macht Mut.

Wir hatten in Hamburg für zwei Demos mobilisiert: am 22. September mit knapp 2.000 Teilnehmerinnen und am 6. Oktober - einen Tag vor dem Bombardierungsbeginn auf Afghanistan - mit 1.000 Teilnehmerinnen. Vor allem die lügnerischen Beschwichtigungen Rumsfelds, dass der Krieg gegen den Terror eher ein kalter Krieg sei, hielt wohl viele von der zweiten Demo ab. Wir nutzten die Demos auch, um für eine Tag-X Kundgebung für den Tag des Kriegsbeginns zu werben.

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Demos
13.10.2001
Diese Mobilisierung machte sich am Tag nach dem Beginn des Bombardements positiv bemerkbar, denn am Montag, dem 8. Oktober, dem Tag X, kamen spontan fast 2.500 Leute aus Hamburg und Umgebung zusammen. Das hatten wir nicht erwartet, zeigt aber wie groß die Wut auf das Kriegstreiben der westlichen Welt ist.

Wie sieht unsere derzeitige Planung aus? Wir haben zu einer weiteren Tag-X-Kundgebung aufgerufen, für den Tag, an dem ein weiteres Land mit Bombenhagel überzogen wird. Und wir bereiten eine Demo in Hamburg für den 3. November vor.

Wir denken, dass es notwendig ist, die Zahl der Demonstranten relativ schnell spürbar zu erhöhen. Das scheint nicht unmöglich: Dazu können die schon in Bewegung gekommenen aktiv beitragen: Sie sollten offen auf andere Menschen zugehen und das Gespräch suchen: am Arbeitsplatz, in Gewerkschaften, in Schulen, an Unis und Fachschulen, in Schulen und Kindergärten, im Sportverein, in den Kneipen, in Bus und Bahn, viel Telefonieren etc.. Denn, es gilt der unentwegten Kriegpropaganda in Glotze, Zeitung und Radio, Argumente für den Frieden entgegenzusetzen. Wir werden dazu heute noch eine Menge guter Argumente hören.

Weil die Kriege der USA und seiner Verbündeten auf Jahre angelegt sind, regen wir die Bildung von Friedensinis an im Wohngebiet, im Stadtteil, im Betrieb, in den Schulen, den Unis und in Kindergärten usw..

Zu wenig nutzen wir noch das Schreiben von Leserbriefen an Zeitungen und Zeitschriften und von Briefen, Faxen und Mails an Abgeordnete und Regierung.

Wir müssen auch verstärkt Unterschriften für den Frieden - egal wo - sammeln. Ich glaube, dass wir noch zu wenig den Appell an Bundesregierung und Bundestag: "Kriege verhindern - Einsatzkräfte auflösen" nutzen, um Menschen anzusprechen. Denn dieser Appell trifft genau ins Schwarze. Nämlich ohne die geplante Verdreifachung der Einsatzkräfte der Bundeswehr kann die Bundeswehr nicht zur Interventionsarmee aufgerüstet werden. Geld für neue Waffen in der Größenordnung von 100 Milliarden Euro muss eingespart und für Bildung, Soziales etc. sinnvoll ausgegeben werden.

Informationen in Hülle und Fülle findet Ihr im Internet unter Friedensratschlag, Friedenskooperative, IMI Online und andere.

Helft weiter aktiv mit!

Stoppt den Krieg!

Vielen Dank



E-Mail:   luehrhenken@t-online.de
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