Antikriegs-
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vom:
26.08.2001

update:
29.08.2001


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Antikriegstag 2001 - Inhalt

 Presse zum Antikriegstag

Pressesplitter bis 30.08.01

21.08.

NRZ "Ben Wisch" spricht über die Krise in Nahost

23.08.

Stuttgarter Zeitung Gewerkschaft lädt zum Antikriegstag

Main-Echo DGB-Veranstaltung zum Antikriegstag

jw Antikriegstag mißbraucht Neonaziaufmarsch in Greifswald verboten

Lausitzer Rundschau Drittes Friedensfest der PDS an der Neiße

24.08.

Ostsee Zeitung DGB ruft zu friedlichem Protest gegen NPD auf

Leipziger Volkszeitung Pfarrer Führer und Kabarettist Lange wollen Gesicht gegen Rechts zeigen

28.08.

Donaukurier Antikriegstag gegen das Vergessen

Stuttgarter Zeitung Kranzniederlegung für Opfer des Faschismus

Rheinische Pest Aktionstag zum Thema "Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden"

Rheinpfalz Online Ausstellung zum Antikriegstag

Darmstädter Echo Schaffner-Lesung zum Antikriegstag

Thüringer Allgemeine Ampel-Gedenkminute zum Anti-Kriegstag

Nordwest-Net Kundgebung am Anti-Kriegstag

28.08.

Aachener Nachrichten DGB und Friedenspreis wieder gemeinsam am Antikriegstag

Magdeburger Volksstimme Bürgermeister beklebte Litfaßsäule mit Plakaten



Quelle: NRZ, 21.08.2001

"Ben Wisch" spricht über die Krise in Nahost

Der Schwerpunkt wird erneut auf aktuellen Themen liegen.

Bei den meisten Herbstveranstaltungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Niederrhein geht es um aktuelle Probleme. Und das mit Recht, erklärt der DGB-Kreisvorsitzende Rainer Bischoff, denn: "Gewerkschaften sollen auch zu Diskussionen anregen und Veränderungen mitgestalten, nicht nur Beistand im Kündigungsfall leisten."

Aufarbeitung von Geschichte im September

Trotzdem: Der Beginn des Herbstprogrammes mutet althergebracht an. Am 1. September um 14 Uhr findet der "Antikriegstag" statt. Ab 14 Uhr gedenken die Gewerkschafter im Sitzungssaal des Rathauses des Kriegsbeginns vor 42 Jahren. Der Nahost-Experte und frühere Staatsminister Hans-Jürgen Wischnewski wird über die Krise in Israel referieren. Damit soll ein Bezug zur Gegenwart hergestellt werden.

Am 28. September ab 14 Uhr wird im Vortragssaal der Volkshochschule das Thema Zwangsarbeit behandelt. Unter anderem wird dort die Forscherin Gerda Peto über Zwangsarbeit im früheren Krupp-Werk in Rheinhausen sprechen.

Oktober und November im Zeichen der Aktualität

Im Oktober gibt es eine Diskussionsrunde zum Gesundheitswesen. Hauptthemen werden notwendige Veränderungen des Systems und deren Kosten sein. Eingeladen sind unter anderem Vertreter von Ärzteschaft und Krankenkassen.

Die Perspektiven des Logis-tik-Standortes Duisburg und der Region Niederrhein stehen im November im Mittelpunkt. Zentrale Veranstaltung ist eine Podiumsdiskussion am 20. November. Neben Stadtdirektor Jürgen C. Brandt werden Kommunalpolitiker aus Kleve und Wesel erwartet. Sie sollen Möglichkeiten der regionalen Verzahnung am Beispiel der Industrie darstellen und sich den Fragen der Bürger stellen. (ger)



Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 23.08.2001

Gewerkschaft lädt zum Antikriegstag

FELLBACH (hsw). Das Ortskartell Fellbach (Rems-Murr-Kreis) des Deutschen Gewerkschaftsbundes lädt zu einer Veranstaltung anlässlich des Antikriegstages ein. Am 1. September 1939 hat mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen der Zweite Weltkrieg begonnen. Der Antikriegstag wird jährlich am 1. September von den Gewerkschaften und der Friedensbewegung zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege und der Verfolgten des Nationalsozialismus begangen. "An diesem wichtigen Gedenktag der Gewerkschaften und der Friedensbewegung können wir unsere Augen auch vor aktuellen Themen nicht verschließen", sagt Dieter Keller, der Fellbacher Ortskartellvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). "Deshalb dürfen bei einer solchen Veranstaltung die aktuelle Situation im Mazedonien und der damit verbundene geplante Einsatz von Bundeswehrsoldaten sowie die Hochrüstung der Bundeswehr zu einer internationalen Eingreiftruppe nicht außen vor bleiben."

Unter dem Motto "Aufstehen für Frieden und Völkerverständigung - Gegen Rüstung, Gewalt und neue Kriege" lädt der DGB am 31. August, um 18 Uhr zu einer Friedensaktion am "Friedensbaum" beim Jugendhaus in der Esslinger Straße ein. Um 19 Uhr im Rathaus eine Diskussion mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer statt.



Quelle: Main-Echo 23.08.01

DGB-Veranstaltung zum Antikriegstag

Main-Tauber-Kreis. Zum Antikriegstag am 1. September veranstaltet der DGB Kreis Odenwald-Tauber eine Theater-Aufführung mit dem Titel »Unser Dorf soll schöner werden«. Das Stück von Claus Chatten handelt von Hubert Fängewisch, einem pensionierten Bergmann, der sich seine Biografie nach dem Motto »Schuld sind immer die anderen« zurechtgezimmert hat. Einhart Klucke spielt diesen Biedermann dabei eher als Theaterfigur, mit der man auch Mitleid haben kann. Die Produktion des Mannheimer Theatherhauses TIG 7 in der Regie und Ausstattung von Rainer Escher wird am Mittwoch, 3. Oktober, um 20 Uhr im Weingut Benz, Beckstein, Lauda-Königshofen, aufgeführt. Wegen der Ferienzeit gedenkt der DGB zeitlich versetzt erst mit dieser Veranstaltung des Antikriegstages. Einlass ist um 19 Uhr. Frei ist der Eintritt für Mitglieder einer DGB-Gewerkschaft. Weitere Informationen und Vorverkauf unter 06261/2872.



Quelle: jw 23.08.01

Antikriegstag mißbraucht Neonaziaufmarsch in Greifswald verboten.

Leipzig cancelt Friedens- und Antifademos gleich mit

Was dem Bund der Vertriebenen von höchster Stelle, nämlich von Otto Schilys Innenministerium, zugestanden wird, ist den strammen Jungs von der NPD und den sogenannten Freien Kameradschaften nicht vergönnt: Während die einen ihren »Tag der Heimat« dieses Jahr offiziell am 1. September begehen dürfen, ist den neuen Nazis dergleichen (noch?) nicht gestattet. Sie hatten für den 1. September Demonstrationen in Greifswald, Leipzig und Weimar angemeldet. Die Aufmärsche in Leipzig und Greifswald sind untersagt worden, die Aktion in Weimar wurde von der NPD am 5. August wieder abgesagt - auch ein Erfolg der antifaschistischen Mobilisierung zu Gegenaktivitäten.

Angesichts des jüngsten Fehltritts der Justiz in Wunsiedel sind jedoch Zweifel angebracht, ob die Verbote Bestand haben werden. Schließlich dürfen die Revisionisten des Bundes der Vertriebenen sich an diesem Tag in etlichen Bundesländern über die Beflaggung vor öffentlichen Gebäuden freuen. Die Länderressorts haben vom Bundesinnenministerium eine entsprechende Vorgabe bekommen, die sie nach eigenem Gutdünken ausführen können (siehe jW vom 21. 7.). Die Fahnen werden unter anderem in Sachsen-Anhalt, aber auch im PDS-SPD- regierten Mecklenburg-Vorpommern gehißt. So können die Vertriebenen, vom Staat unterstützt, ausgerechnet am 62. Jahrestag des Überfalls Hitlerdeutschlands auf Polen die Fahne für die alte Heimat in den »Ostgebieten« hochhalten und deren Verlust damit wieder einmal zum Unrecht erklären.

Was den Neonaziaufmarsch in Leipzig betrifft, so rechnet die Stadtverwaltung eigenen Angaben zufolge nicht mit dem Bestand des von ihr ausgesprochenen Verbots vor dem Oberverwaltungsgericht Bautzen. Dies, obwohl die »Kameraden« um die einschlägig bekannten Anmelder Thomas Wulff und Steffen Hupka unter dem unmißverständlichen Motto »1.9. - damals wie heute: Für Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung!« die Kriegsschuld Deutschlands öffentlich leugnen wollen. Im Falle einer Genehmigung wird die Stadt den Aufzug durch ein massives Polizeiaufgebot schützen.

Das Leipziger Bündnis gegen Rechts teilte am Dienstag mit, daß die Stadt nunmehr alle antifaschistischen Demonstrationen am 1. September pauschal verboten hat. Davon sei auch die für den Abend, also zeitlich lange nach dem Neonaziaufmarsch geplante linke Demonstration betroffen. Sie steht unter dem Motto »Deutschland den Krieg erklären! Den zivilgesellschaftlichen Militarismus und die Neue Weltordnung angreifen!«. Die Anmelderin der Demonstration, die PDS-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke, sagte am Mittwoch gegenüber jW, die Polizei habe ihr bislang noch keine definitive Entscheidung mitgeteilt. Wenn sie jedoch einen Verbotsentscheid erhalte, werde sie juristisch dagegen vorgehen.

Die von der NPD für den 1. September in Greifswald angemeldete Demonstration ist am 10. August von Oberbürgermeister Arthur König verboten worden. In der Begründung wird ausführlich auf die Bedeutung des gewählten Datums verwiesen. Unter anderem heißt es dort, mit einem solchen Aufzug werde die Völkerverständigung »unmittelbar gefährdet und gestört«. Es wird auf den Jahrestag des Überfalls auf Polen und darauf verwiesen, daß der 1. September »über viele Jahre sowohl in der ehemaligen DDR und auch in der BRD vor 1990 als Weltfriedenstag bzw. als Antikriegstag begangen« wurde. Der Tag stehe »für das Bekenntnis der deutschen Bevölkerung zur Kriegsschuld, zur Verantwortung für die durch den Krieg und die Naziherrschaft verursachten Greuel und den Wunsch und die Hoffnung, nie wieder in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt zu werden«. Gleichzeitig sei er auch »ein Tag der Erinnerung und des Gedenkens an die Opfer des 2. Weltkrieges«. In der Hansestadt sind unterdessen trotz des Verbots zahlreiche Veranstaltungen und eine Kundgebung gegen Rechts geplant, die vom mittlerweile im wesentlichen von der Kirche getragenen »Bündnis gegen rechts« organisiert und von der Stadt unterstützt werden. Folgerichtig ist die erste Aktion ein Gottesdienst am Morgen des 1. September auf dem Markt.

Zeitgleich soll am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Bahnhof ein Kranz niedergelegt werden. Um 10.15 Uhr soll, ebenfalls auf dem Markt, eine Kundgebung stattfinden, auf der unter anderem der OB und der Rektor der Uni sprechen werden. Was bei von der offiziellen Politik getragenen Aktionen neu ist: Persönlichkeiten der Stadt rufen zur friedlichen Sitzblockade gegen die Neonazis auf. Sollte es beim Verbot der NPD-Demonstration bleiben, finden die Antinazi-Aktionen erst am 2. September statt, so die Veranstalter.

Jana Frielinghaus



Quelle: Lausitzer Rundschau, Lokales 23.8.2001

Drittes Friedensfest der PDS an der Neiße

(Forst) Das dritte Friedensfest will der PDS-Kreisverband Spree-Neiße am 1. September, dem Weltfriedenstag, am Neiße-Ufer und am Kegeldamm in Forst feiern. Mit dem Fest wolle ihre Partei Ängste auf beiden Seiten des Grenzflusses vor der EU-Osterweiterung abbauen, so Kerstin Bednarsky, brandenburgische PDS-Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende. Zum Fest werden Abgeordnete aus dem Europaparlament und dem Sejm erwartet. Die Forster können mit Bundes- und Landtagsabgeordneten über Chancen einer offenen Grenze diskutieren. Neben Gesprächen wird Musik und Tanz geboten. Um 14 Uhr wird das Friedensfest eröffnet. Danach spielt die Gruppe MTS. Barbara Thalheim gibt um 19 Uhr ein Konzert. ts



Quelle: Ostsee Zeitung 24.08.

DGB ruft zu friedlichem Protest gegen NPD auf

Rechte wollen am 1. September aufmarschieren

Greifswald (OZ) "Die NPD löst keine gesellschaftlichen Probleme, sie verschärft sie auf gefährliche Weise. Und deshalb brauchen und wollen wir sie nicht in Greifswald."

Das erklärt Thomas Möller vom Deutschen Gewerkschaftsbund angesichts des bevorstehenden Aufmarsches von Neonazis am 1. September, dem Weltfriedenstag. Möller: "Der DGB ruft deshalb zum friedlichen Protest gegen die rechte Partei auf. Greifswalderinnen und Greifswalder", sagt er, "kommen Sie zur Kundgebung um 10.15 Uhr auf den Markt!" Sie findet im Anschluss an einen Gottesdienst statt.

Ebenfalls ihre Mitglieder mobilisieren wollen die Gewerkschaft ver.di und die IG Bau. Kundgebung und Gottesdienst sollen deutliche Signale setzen. Davon geht Möller aus. Steigerungen, seinen Unmut gegenüber Neonazis auszudrücken, seien aber nicht ausgeschlossen, betont er weiter. Viele Menschen sind es nämlich leid, eine nur passive Rolle als Zuhörer bei Protestveranstaltungen zu spielen, weiß er. Möller weiter: "Wir rufen nicht zum Gesetzesbruch auf, sondern appellieren an die Zivilcourage unserer Menschen. Wir haben auch Verständnis für diejenigen, die ihr Engagement gegen rechte Tendenzen in unterschiedlichster Form gewaltfrei zum Ausdruck bringen wollen." Konsens gebe es mit der Freitagsrunde, betont Möller. Hier sind verschiedene Initiativen und Verbände, die sich gegen Rechts engagieren, vertreten.

Abschließend sagt der Gewerkschaftler: "Wir werden gemeinsam alles tun, um eine Eskalation, wie z.B. in Neubrandenburg jüngst geschehen, zu vermeiden. Wir setzen auf Kreativität, nicht auf Gewalt."



Quelle: Leipziger Volkszeitung, Lokales, 24.8.2001

Pfarrer Führer und Kabarettist Lange wollen Gesicht gegen Rechts zeigen

Aufruf zur "zufälligen Begegnung der Freunde des Herbstes `89" am 1. September auf Augustusplatz

Sie wollen Gesicht zeigen und den Rechten entgegentreten: Nikolaipfarrer Christian Führer und Kabarettist Bernd-Lutz Lange. "Wir rufen alle Freunde des Herbstes `89 auf, am 1. September um fünf vor zwölf zu einer zufälligen Begegnung auf den Augustusplatz zu kommen", erklärten die beiden prominenten Leipziger gestern gegenüber der LVZ. Derweil ist weiter offen, ob die so genannte "Bürgerinitiative für deutsche Interessen" am nächsten Sonnabend durch die Messestadt marschieren darf.

Christian Führer und Bernd-Lutz Lange befürchten, dass der 1. September, der 62. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs, ein ganz trauriger Tag in der jüngeren Leipziger Geschichte werden könnte. Der von so genannten freien Kameradschaften und revolutionären NPD-Kräften ab 12 Uhr geplante Marsch vom Hauptbahnhof über den Georgiring zum Völkerschlachtdenkmal erregt ihren Zorn. Als geradezu ungeheuerlich empfinden sie das Motto des Rechten-Aufzugs: "1. September damals wie heute: Für Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung". "Dieser Slogan ist der reinste Hohn, eine unverschämte Kriegsverherrlichung, der entschieden widersprochen werden muss", empört sich Kabarettist Lange.

Er und Pfarrer Führer beide Köpfe der Wende vor zwölf Jahren -appellieren deshalb an alle Freunde des Herbstes `89, gegen Braun Farbe zu bekennen. Ihre Intention: Den Menschen in aller Welt deutlich machen, "dass bei uns in Leipzig, der Wiege der friedlichen Revolution, kein Platz für Nazis ist". Um 11.55 Uhr auf dem Augustusplatz wollen sie deshalb Gesicht zeigen mit den Losungen der Wende: "Keine Gewalt" und "Wir sind das Volk". "Es ist für mich unerträglich, dass auf dem Ring, auf dem die Montagsdemonstranten für die Demokratie eingetreten sind, Stiefel marschieren", sagt Führer.

Das Oberverwaltungsgericht Bautzen (OVG) fordern Führer und Lange auf, den Antrag der Rechten auf Zulassung einer Beschwerde gegen das von der Stadt Leipzig ausgesprochene Demo-Verbot abzulehnen. Mit einer Entscheidung in dieser Sache ist laut OVG-Sprecher Michael Raden erst für Anfang oder Mitte der kommenden Woche zu rechnen. Ursprünglich wollte sich der Senat gestern äußern (die LVZ berichtete).

Unabhängig vom Spruch des OVG gehen Führer und Lange ebenso wie die Polizei davon aus, dass Leipzig am 1. September einen Aufmarsch von Neonazis erlebt. Entsprechende Aufrufe im Internet deuteten darauf hin. Zudem befürchten die Sicherheitskräfte, dass der vom Bündnis gegen Rechts für 18 Uhr angekündigte Protestzug durch die City gegen Bundeswehr-Einsätze in Ex-Jugoslawien (Motto: "Deutschland den Krieg erklären") gewaltbereite Autonome an die Pleiße zieht. Der SPD-Unterbezirk Leipzig-Borna und die sozialdemokratische Stadtratsfraktion forderten OBM Wolfgang Tiefensee (SPD) unterdessen auf, "alle ihm zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mittel zu nutzen, um jetzt und künftig Demonstrationen der ultrarechten und der linksradikalen Szene in Leipzig zu verhindern".

Die Rathaus-Spitze hofft währenddessen weiter auf einen Sieg in Bautzen. Und plant ihrerseits eine Veranstaltung auf dem Augustusplatz. Mit Unterstützung des Leipziger Courage-Bündnisses soll es am Weltfriedenstag um 12 oder 14 Uhr ein Anti-Gewalt-Fest geben. Mit der Vorbereitung beauftragt wurde Impresario Peter Degner. (D. Welters)



Quelle: DONAUKURIER, 28.08.2001, Lokales

Antikriegstag gegen das Vergessen

Ingolstadt (heg) Zum Antikriegstag am Samstag, 1. September, plant der DGB-Kreis Ingolstadt mehrere Veranstaltungen. Vormittags ab 9 Uhr wird die Gewerkschaftsjugend mit einem Stand in der Fußgängerzone vertreten sein, Informationsblätter verteilen und zur Diskussion einladen. "Schwerter zu Pflugscharen" heißt es dann ab 15 Uhr am Treffpunkt Paradeplatz zur stadtgeschichtlichen Fahrradtour, an der jeder teilnehmen kann. Unter der Leitung von Dr. Theodor Straub und Lutz Tietmann werden abseits der üblichen Touristenwege markante Erinnerungsorte der jüngeren Ingolstädter Geschichte besucht. Beschlossen wird der Abend im Café Stehgeiger im Gewerkschaftshaus. Die Gruppe "Melodram infam" serviert Zeitgeschichte in Form von Liedern. Unter dem Titel "Lieder die auch Texte haben" präsentiert das Duo Susan Hendizadeh und Sebastian Schade, verstärkt durch Oliver Scholtyssek, Werke von Bertolt Brech, Kurt Tucholsky und Marius Müller-Westernhagen. Der Antikriegstag erinnert an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und will dem Vergessen entgegenwirken.



Quelle: Stuttgarter Zeitung 28.08.

Kranzniederlegung für Opfer des Faschismus

Der DGB Region Stuttgart lädt am 1. September um 11 Uhr zu Gedenkfeier und Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus zwischen Karlsplatz und Altem Schloss ein. Gewerkschaften und die Friedensbewegung erinnern jährlich am Antikriegstag an den Beginn des Zweiten Weltkriegs durch den Einmarsch von Hitlers Wehrmacht in Polen. Die Erinnerung an die Opfer des Nazi-Regimes soll im Mittelpunkt der Feier stehen. Für die Gewerkschaften aus der Region Stuttgart wird Bernd Riexinger, Bezirksgeschäftsführer der Dienstleistungsgesellschaft Verdi, die Gedenkrede halten.hu



Quelle: Rheinische Pest 28.08.

Aktionstag zum Thema "Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden"

"Im Grunde beten wir alle zu Gott"

RATINGEN (RP). Der 1. September ist der traditionelle Antikriegstag, der 1946 von den Gewerkschaften unter dem Motto: "Nie wieder Krieg" gegründet wurde. Seit zehn Jahren gibt es eine Ratinger Initiative aus kirchlichem Bereich, Deutschem Gewerkschaftsbund und zahlreichen andere Organisationen, die den Antikriegstag jährlich begeht.

"Der 1. September 1933 war der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Daher hat dieses Datum eine geschichtliche Bedeutung", erläuterte Alfred Wendland von der Baptistengemeinde Ratingen und der "Initiative Schalom", die mit zu den Organisationen zählt, die diesen Aktionstag für kommenden Samstag planen. Zu Initiatoren zählen auch Amnesty International, Bündnis 90/ Die Grünen, der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), der DGB und viele mehr. Das Thema des Antikriegstages lautet diesmal: "Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden". Zu diesem Zweck hat man Vertreter diverser Religionen eingeladen, den Tag gemeinsam zu feiern.

"Zunächst wird es zwischen 10 und 13.30 Uhr Stände von den Baptisten, der evangelischen und katholischen Kirche, den Moslems und den Bahai, einer Splittergruppe des Islam, geben", erläuterte Wendland den Ablauf des Tages. Diese Informationsstände werden auf der Lintorfer Straße errichtet, um den Menschen einen Einblick in die ihnen nicht so geläufigen Religionen zu geben. Auch für Tanzgruppen und Musik ist gesorgt. "Von den Religionen Hinduismus, Buddhismus und Judentum haben wir leider nur Schautafeln da", bedauert Pastor Frank Schulte von der evangelischen Kirchengemeinde. Ab 14 Uhr wird ein interreligiöses Beten in der evangelischen Kirche stattfinden. Jede Religionsgruppe wird auf ihre Art beten. Auch Vertreter des Hinduismus und Buddhismus wollen anwesend sein. Ziel ist, Verständnis für anderen Religionen und Sitten zu wecken. "Im Grunde beten wir alle zu Gott", brachte Wendland die Sache auf den Punkt. Habe man das erstmal verinnerlicht, gebe es weniger Konflikte unter den Religionen. Ein gutes Beispiel gibt regelmäßig die islamische Gemeinde. Sie lädt alljährlich Vertreter der anderen Religionsgemeinschaften zum Ramadan ein.



Quelle: Rheinpfalz Online, Lokales, 28.8.2001

Ausstellung zum Antikriegstag

Die Friedensinitiative Neustadt eröffnet am Samstag, dem weltweiten Antikriegstag, eine Ausstellung und eine Untrschriftenkampagne mit dem Titel "K(l)eine Waffen für Kinder". Themen sind der unerlaubte Handel mit Kleinwaffen und die so genannten Kindersoldaten. Für den Vormittag plant die Initiative unter anderem einen Info-Stand in der Fußgängerzone, an dem Kinderspielzeugwaffen abgegeben werden können. Die Wanderausstellung, die laut Friedensinitiative erstmals in der Region gezeigt wird, wird am Samstag um 17 Uhr in der Alten Winzinger Kirche eröffnet und ist vom 2. bis zum 8. September täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen (ab 10. September im Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium). Der Antikriegstag schließt mit einem Friedensgottesdienst um 18 Uhr in der Winzinger Kirche.



Quelle: Darmstädter Echo, 28.08.

Schaffner-Lesung zum Antikriegstag

(RE). Der 1. September ist zugleich Antikriegstag. Verbände und Organisationen nutzen dieses Datum gern für Friedensappelle und Mahnungen zur Einsicht, dass es nichts bringt, Konflikte gewaltsam zu lösen. Dieses Jahr lädt die Rüsselsheimer Liste Solidarität zu einer Lesung mit Erich Schaffner ein.

Der Künstler aus Mörfelden hat einen Abend aus Karl Kraus` "Die letzten Tage der Menschheit" zusammengestellt. Die Thesen des österreichischen Satirikers (1874 bis 1936) sind auch heute noch mehr als aktuell. Schaffners Auftritt in Rüsselsheim am Vorabend des Antikriegstags (Freitag, 31. August) beginnt um 19.30 Uhr im Wintergarten der Rüsselsheimer Stadthalle. Der Eintritt kostet 12 Mark (ermäßigt 7,50 Mark). Schaffners Auswahl aus dem Mammutwerk Kraus` ist in letzter Zeit vermehrt von wohlwollender Kritik begleitet worden.



Quelle: Thüringer Allgemeine, Lokales, 28.8.2001

Ampel-Gedenkminute zum Anti-Kriegstag

WEIMAR (mb).Der rote Ost-Ampelmann ist unter dem Namen "Herr Rossi" seit gestern hunderttausendfach in Ostdeutschland verbreitet. Auf gratis verteilten Postkarten steht er in 13 größeren und Großstädten als Symbol gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Studentenräte unterstützen die Aktion. Ursprünglich von Professor Kissels Medienstudenten der Bauhaus-Uni als Stopp-Zeichen gegen den NPD-Aufmarsch am 1. September entwickelt, trat er mit dem Rückzug der Rechtsextremisten einen wahren Siegeszug an.

In Weimar taucht "Herr Rossi" am Sonnabend, dem Weltfriedenstag, in vielen Varianten auf. Schon 5.45 Uhr ist er genau 62 Jahre nach dem faschistischen Überfall auf Polen das Symbol einer Ampel-Gedenkminute an diesem Anti-Kriegstag. Die zentrale Kreuzung am Sophienstiftsplatz wird dabei symbolisch für eine Minute auf Blickmodus gestellt. Am Vormittag flankiert "Rossi" mit seinem grünen Bruder "Verdi" die Bunte Karawane gegen braune Einfalt vom Bahnhof in die Innenstadt. Da Ampelmann Rossi in diesem Tagen seinen 40. Geburtstag begeht, bekommt er am 1. September auch ein Ständchen: Die Erfurter Rockband "Anger 77" widmet ihm um 13 Uhr auf dem Theaterplatz mit dem Jungen Rahlstedter Kammerorchester seinen Ampelmann-Song. Ab 15 Uhr ist dem Ampelmann im mon ami eine Ausstellung gewidmet



Quelle: Nordwest-Net, 28.08.

Kundgebung am Anti-Kriegstag

(neu) Am Antikriegstag, dem 1. September, veranstaltet das Bremer Friedensforum eine Kundgebung, die um 12 Uhr auf dem Marktplatz beginnt. Dabei soll die Bundesregierung aufgefordert werden, sich gegen eine deutsche militärische Beteiligung in Mazedonien und für eine Konfliktvermittlung unter Federführung der UNO einzusetzen. Um 15 Uhr findet im DGB-Haus eine Diskussion über das Thema Die neue Bundeswehr: Angriffsarmee nach außen und Kooperationspartner von Krankenhäusern und Firmen im Innern? statt. Ein Konzert beginnt um 19.30 Uhr in der Zionsgemeinde, Kornstraße 31: Unter dem Motto Musik für die Einheit der Völker gegen militärisches Eingreifen singt der Chor Bridge Walkers Group aus Namibia.



Quelle: Aachener Nachrichten (Stadt), 28.08.2001

DGB und Friedenspreis wieder gemeinsam am Antikriegstag

"Mazedonien" heißt diesmal das Reizwort

Aachen (an-o). Alle Jahre wieder ist Antikriegstag, und alle Jahre wieder tun sich neue bewaffnete Konflikte rund um den Globus auf. Dennoch lassen DGB und Aachener Friedenspreis den Mut nicht sinken, kämpfen weiter für eine zivile, gewaltfreie Welt. Am Samstag wird erneut Flagge gezeigt.

Dass die Gewerkschaften und die örtliche Friedensbewegung an diesem 1. September erneut gemeinsam für eine gewaltfreie Welt streiten, hat seit 13 Jahren Tradition und ist bundesweit eher eine Seltenheit. Auch diesmal gibt es wieder die Kundgebung mit anschließender Verleihung des Friedenspreises an den Japaner Kazuo Soda und Heiko Kauffmann von Pro Asyl.

Aus aktuellem Anlass - die Nato will mit deutscher Beteiligung in Mazedonien aktiv werden - sah sich DGB-Chef Willi Jentgens am Dienstag genötigt, noch einmal auf den Kosovo-Krieg vor zwei Jahren einzugehen: "Wir haben damals für unsere klare Position Prügel bezogen. Doch mittlerweile steht fest, dass die, die gebombt und geschossen haben, kein Problem lösen konnten. Frieden gibt es nicht, und die Leute leben miserabel."

Die jetzige Intervention in Mazedonien sei im übrigen direkte Folge des gegen Grundgesetz und Völkerrecht geführten Kosovo-Kriegs, der das Land destabilisiert habe, betonte Gerhard Diefenbach, Vorsitzender des Vereins Aachener Friedenspreis. Geradezu zynisch sei es, nun Waffen einsammeln zu wollen, die man zuvor an die Leute von der UCK verteilt habe.

"Vordemokratisch"

Auch weiter gab es starken Tobak von den Veranstaltern des Aachener Antikriegstages. So hieß es zum Einsatz deutscher Truppen vor zwei Jahren: "Wir wissen heute, dass die Öffentlichkeit durch führende Politiker der Bundesregierung getäuscht wurde, um eine Beteiligung der Bundeswehr an diesem Krieg zu ermöglichen. Mit großer Sorge verfolgen wir die ständig wachsende Militarisierung der deutschen Politik. Mit dem Einsatz in Mazedonien werden Bundeswehr-Kriegseinsätze immer mehr zur Normalität."

Forderung von Jentgens/Diefenbach: keine militärischen Einsätze ohne UN-Mandat, "denn die Nato hat in fremden Ländern nichts verloren". In diesem Zusammenhang könne der CDU-Vorstoß, solche Unternehmungen vom Kabinett absegnen zu lassen, nur als "Rückfall in vordemokratische Zeiten" betrachtet werden.

Aachens oberster Gewerkschafter: "Konflikte sollten ausnahmslos ohne Gewalt gelöst werden" - Tarifverhandlungen gingen ja auch schon seit langen Jahrzehnten über die Bühne, ohne dass man sich die Köpfe einschlage. - Alfred Stoffels



Quelle: Magdeburger Volksstimme, 29.08

Bürgermeister beklebte Litfaßsäule mit Plakaten

(Salzwedel, News:) Ein Jahr nach der Stadtrats-Resolution bekennt Salzwedel sich auch auf "offener Straße" für Weltoffenheit und ein Miteinander gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz. Bürgermeister Siegfried Schneider beklebte gestern Vormittag gemeinsam mit Schülern der Sekundarschulen Jenny Marx und Comenius sowie des Kollwitz-Gymnasiums die Litfaßsäule vor dem Wasserturm mit Plakaten. Daniel Verdier begleitete den symbolischen Akt musikalisch.

Stadt zeigt Flagge für Weltoffenheit

Die Werbefirma Plakatlicht hatte die Säule für eine Dekade, in die auch der Weltfriedenstag am 1. September fällt, kostenlos zur Verfügung gestellt. Rund 50 der von Salzwedeler Schülern entworfenen Zeichnungen waren in Form einer Wanderausstellung bislang im Filmpalast, Danneil-Museum, Hanseat und beim Polizeifest zu sehen. Die Originale sind derzeit noch in der Katharinenkirche ausgestellt. Ein Teil der Bilder, 15 Stück, sind in einem Faltblatt festgehalten. Das Motiv einer Jenny-Marx-Schülerin wurde für die Plakate und 2000 Aufkleber ausgewählt, deren Druck zum größten Teil durch private Sponsoren finanziert wurde.

"55 Jahre nach dem schrecklichsten Kapitel deutscher Geschichte marschierten ein paar junge Leute in Nazi-Aufmachungen durch Salzwedel, um Parolen zu verbreiten", erinnerte Schneider an den NPD-Aufmarsch im März 2000. "Damit war es an der Zeit, dass die breite Schicht der Demokraten öffentlich bemerkbare Zeichen setzt, dass wir nicht in die Zeit von Diktaturen wollen, nicht in die soeben überwundene rote Diktatur und schon gar nicht in die braune", erklärte der Bürgermeister als Sprecher des Arbeitskreises für Demokratie und Weltoffenheit, den der Verein "Miteinander" vor einem Jahr initiiert hatte. - Von Torsten Adam



E-Mail: friekoop@bonn.comlink.org

Website: www.friedenskooperative.de
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