USA-Irak


vom:
27.11.2002


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Stellungnahme der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland Ausschüsse für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung

Keine Präventiv - Kriege!
Nicht gegen den Irak und auch sonst nicht

Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK)

Mit dieser Stellungnahme erteilen wir jedem Präventiv - Krieg eine eindeutige Absage

Die Drohung eines Präventivkrieges der USA gegen den Irak steht nach wie vor im Raum, die Interventionsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wenn wir jetzt schweigen, könnte dies von den Methodisten Bush und Cheney als stillschweigendes Einverständnis zu einem Präventivkrieg gegen den Irak interpretiert werden - deshalb äußern wir uns jetzt!

Es ist unsere tiefe Überzeugung und wir halten es für unsere Pflicht, dies öffentlich zu sagen, dass "Krieg mit Lehre und Beispiel Christi unvereinbar ist", wie es in den Sozialen Grundsätzen (SG) der weltweiten EmK festgeschrieben ist. Außerdem ist Beschlusslage, dass die EmK "Interventionen kategorisch ablehnt " und sie es für die "wichtigste moralische Pflicht aller Nationen hält, Auseinandersetzungen zwischen Völkern mit friedlichen Mitteln zu lösen (Book of Resolutions 2000, S.277).

Gerade reiche und mächtige Staaten wie die USA haben eine besondere Verantwortung beim Einsatz militärischer Gewalt. Hier stellt die EmK fest: "Einige Staaten besitzen mehr militärische und wirtschaftliche Macht als andere. Die Machthaber sind dafür verantwortlich, dass ihr Reichtum und ihr Einfluss mit Zurückhaltung eingesetzt werden" (SG S.39)

"Krieg als Vorsichtsmaßnahmeö wäre für das gesamte Rechtswesen eine unvorstellbare Vorgehensweise - sowohl beim Völkerrecht wie auch als Rechtsprinzip z.B. im Strafrecht! Für andere Länder hätte dies außerdem eine erschreckende Signalwirkung! Wie könnte man dann z. B. Indien oder Pakistan oder irgend ein Land davon abhalten, einen Angriff auf das andere Land auszuführen mit der Begründung, sie könnten ja sonst eines Tages angegriffen werden? Präventivkriege als allgemeines Prinzip würden zu Katastrophe und Chaos führen. Sie sind nicht hinnehmbar!

Wenn wir die Worte Jesu ernst nehmen, Friedensstifter zu werden (Matth.5) und Gerechtigkeit und Frieden zu suchen, müssen wir jetzt deutlich sagen, dass der Weg, den Präsident Bush einschlägt, den Worten Jesu entgegengesetzt ist und in keiner Weise mit der Position der Evangelisch-methodistischen Kirche übereinstimmt und auch die Rolle des (Völker-) Rechts als grundlegendes Prinzip der Demokratie bedroht.

Wir weisen darauf hin, dass unsere Position von allen Leitungsgremien der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) geteilt wird und öffentlich gemacht wurde. - vom Bischofsrat der weltweiten EmK, der sich direkt an das EmK - Mitglied Präsident Bush und Vizepräsident Cheney in einem eindringlichen Appell gewandt hat;



von der Kommission für Kirche und Gesellschaft der weltweiten EmK in New York;



vom Europäischen methodistischen Jugendrat;



vom Europäischen Rat methodistischer Kirchen und



vom Bischof der deutschen EmK Dr. Walter Klaiber in einem Schreiben an Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer mit der Bitte, "bei der ablehnenden Haltung gegen eine militärische Aktion zu bleiben und alles zu tun, um zu verhindern, dass mit uns verbündete Staaten einen solchen Schritt tun." (Schreiben vom 11.9.2002)


Einen Präventivkrieg zu planen und führen zu wollen, stellt eine Grenzüberschreitung dar, der wir hiermit deutlich und mit aller Kraft entgegentreten. Internationale Differenzen dürfen nur auf dem Verhandlungsweg ausgeräumt werden.

Ansprechpartner: Paul Gräsle, EmK-Sekretär für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, Augelbaumstr. 12, 74211 Leingarten



E-Mail: emk.gfs.graesle@t-online.de

Website: www.emk.de
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