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Hiroshima-
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vom:
01.08.2000


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag:

  Aktionsaufrufe, Stellungnahmen

So leben, dass Alle leben können

Veranstaltungstage vom 6.-9. August 2000

Gewaltfreie Aktionsgruppe DÜNE

Vor mehr als 50 Jahren fielen auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki US-amerikanische Atombomben und löschten sie aus, zusammen mit einem großen Teil der Bevölkerung. Seitdem haben Friedensbewegungen in aller Welt beschlossen, die Zeit vom 6. bis 9. August dem Gedenken zu widmen und Veranstaltungen gegen atomare Rüstung, gegen Krieg und für Frieden durchzuführen. Zum Teil wurde auch dazu aufgerufen, die Zeit durch Fasten besonders intensiv zu gestalten.

Die DÜNE hat in den vergangenen Jahren sich diesem Aufruf angeschlossen und Veranstaltungen zu den verschiedenen Spielarten des Unrechts in der Welt organisiert: wir halten mit dem Weltkirchenrat und dem Europäischen Gerichtshof jeden Einsatz von Massenvernichtungswaffen für ein Verbrechen!

Wir glauben auch, daß wir - die Industriestaaten und ihre Bewohner - an Armut, Hunger und Not in der Welt in der einen oder der anderen Art beteiligt sind:

 unser Wirtschaftssystem führt zu steigender Verschuldung der Staaten, die wirtschaftlich von uns abhängig sind und keine eigenen Bodenschätze besitzen, und zu erheblichen sozialen Problemen im eigenen Lande,

 unser Raubbau an der Natur - zum Beispiel durch den unmäßigen Verbrauch von fossilen Rohstoffen in Heizung, Auto und Industrie - führt zu den Katastrophen, die wetterbedingt sind,

 unser Export von Waffen und anderem Kriegsgerät ermöglicht erst Kriege und Bürgerkriege in der Dritten Welt,

 unsere Erbarmungslosigkeit gegenüber Flüchtlingen schickt diese Menschen zurück in ihren Hunger und ihre Not, wie z.B. die bosnischen Flüchtlinge, zum Teil auch in ihren Tod.

 unser Vorgehen gegen ausgewählte andere Völker, die ihren Einwohnern - insbesondere den Minderheiten - Menschenrechte vorenthalten, läßt große Zweifel aufkommen, ob wir selbst ernsthaft an die Menschenrechte glauben.

Wir können alles dies nicht gutheißen und fühlen uns mitverantwortlich für diese Zustände. Während unserer Veranstaltungstage wollen wir uns mit diesen Problemen - an einigen Beispielen dargestellt - näher befassen; wer will, kann sich während dieser Zeit ganz oder teilweise durch Fasten symbolhaft aus dem Überfluß der Bundesrepublik zurückziehen.

Das Problem der Obdachlosigkeit in der Bundesrepublik wird von den meisten Menschen weit unterschätzt. Am
ersten Veranstaltungstag wollen wir uns mit dieser Problematik mit besonderem Blick auf Düsseldorf befassen.

Am
zweiten Veranstaltungstag wollen wir uns mit der Lage der Friedensarbeit im Kosovo beschäftigen. Das "Balkan Peace Team" ist ein internationaler Verein, der seit 1994 Langzeitfreiwillige ins ehemalige Jugoslawien entsendet. Kleine Teams unterstützen lokale MenschenrechtsaktivistInnen und ihre Gruppen und versuchen, auf "Graswurzelebene" ihren spezifischen Beitrag zum Friedensprozess auf dem Balkan zu leisten. Wie das Balkan Peace Team im heutigen Kosovo Friedensarbeit leistet, wird ein Bericht über die derzeitigen Projekte des Teams zeigen.

Der größte Teil der Kleidung, die über deutsche Ladentische geht, stammt aus Ländern der Dritten Welt und wird dort von jungen Frauen unter oft unmenschlichen Bedingungen produziert. Am
dritten Veranstaltungstag befassen wir uns mit der Kampagne "Saubere Kleidung", die sich zum Ziel gesetzt hat, menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei der Herstellung unserer Kleidung durchzusetzen.

Am
vierten Veranstaltungstag werden wir gemeinsam mit denen, die uns während unserer Veranstaltungen begleitet haben, in einem kleinen Fest die Veranstaltungsreihe beenden. Für die, die an diesem Tag gefastet haben, ist das auch gleichzeitig das Fastenbrechen.

Schwerpunkte der DÜNE

Der Kosovo-Krieg, an dem wir alle als Bürger der Bundesrepublik beteiligt waren, hat dazu geführt, daß wir uns im vergangenen Jahr wieder der Friedensarbeit zugewandt haben. Dieser Krieg war ein Angriffskrieg der NATO gegen ein anderes Land, in dem die Menschenrechte der albanischen Minderheit nicht geachtet wurden - ähnlich der kurdischen Minderheit im NATO-Land Türkei.

In den vorangegangenen Jahren haben wir uns vor allem mit einer Aktion beschäftigt, die sich primär gegen die unmenschliche Abschiebehaft richtete und die wir FASTENWELLE nannten. Nach unserem Empfinden ist die Art, wie wir in der Bundesrepublik mit Flüchtlingen umgehen, nach wie vor ungerecht und verletzt in den allermeisten Fällen die Menschenrechte der Flüchtlinge. In einer Welt, in der Gerechtigkeit herrscht, gäbe es ein derartiges Flüchtlingsproblem nicht.

Heute haben wir uns über die Flüchtlingsthematik hinaus dem Problem der Gerechtigkeit zugewandt, die besonders durch die Erbarmungslosigkeit des weltweiten Wirtschaftssystems verletzt wird. Daher haben wir unser Hauptaugenmerk auf das Wirtschaftssystem und seine Auswirkungen gerichtet.


Kontakt: Ursula Löw, Kopernikusstr. 53, 40225 Düsseldorf, Tel. 0211/346206


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