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11.9.2001
erste
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vom:
17.09.2001


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Nach den Anschlägen in den USA: Was wir jetzt tun können

Kontaktstelle für Friedensarbeit

Die lähmende Angst überwinden - die Spirale der Gewalt durchbrechen - einen dauerhaften Frieden schaffen

Die Trauer der Menschen über die Opfer der Katastrophe ist überwältigend. Wir fühlen, unsere bisher gewohnte Welt steht an einem Scheideweg. Das Gefühl, sicher und beschützt zu sein, erweist sich als Illusion. High-Tech-Waffen bieten keinen Schutz. Kriegsähnliche Aktionen finden nicht länger fern von uns statt. Die Angst geht um, die Angst vor Krieg, die Angst davor, daß sich die Welt erneut in eine Spirale aus Krieg und Gewalt verstrickt.

Unsere Angst ist berechtigt. In vielen Krisenregionen sind Friedensprozeße zurückgeworfen oder unmöglich geworden. USA und die NATO setzen auf militärische Vergeltung. Es existiert keine juristische Instanz, die neutral nach Beweisen für die Schuldigen sucht und ein gerechtes Urteil fällt. Eigentlich sollte jetzt die Sinnlosigkeit von Militär und Gewalt mehr als offensichtlich sein. Die Katastrophe mahnt uns, nach den Gründen und Ursachen des Hasses und der Gewalt zu fragen, auch nach den eigenen Anteilen.

Die Folgen und Anforderungen an uns und unser gewohntes Leben scheinen plötzlich riesig und überfordernd. Unsere Regierungen scheinen dem nicht gewachsen zu sein. Sie setzen weiter auf Gewalt statt auf Dialog, wenn auch in unterschiedlicher Intensität.

Was können wir tun?

Die Menschen schwanken hin und her zwischen Angst, Trauer, Verwirrung, Gefühlen von Unsicherheit, Rache und Ohnmacht. Wir haben festgestellt, daß das Bedürfnis, sich auszudrücken sehr groß und überlebenswichtig ist.

Gefühle brauchen Platz, sie müssen ausgedrückt und durchlebt und werden. Verdrängte Gefühle führen zu Hoffnungslosigkeit, Resignation, Verbitterung und Hass. Es ist wichtig, die Menschen mit ihren Gefühlen nicht alleine zu lassen. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung und sollte nicht gewertet werden. Es ist jetzt wichtig, den Platz bereit zu stellen, wo Menschen sich ausdrücken, Verständnis füreinander und Hoffnung entwickeln können. Jeder einzelne Mensch ist wertvoll. Jede einzelne Stimme hat Gewicht. Wir müssen neu lernen, diese Kraft zu spüren. Helfen Sie mit, den Menschen Handlungsperspektiven zu bieten. Rufen wir die Politiker zu Besonnenheit und Dialog auf, bevor es zu spät ist.

Dazu schlagen wir vor:

 Stoßen Sie an, Kerzen in die Fenster zu stellen als Zeichen der Trauer und des Mitgefühls für die Opfer

 Verteilen Sie unser Flugblatt oder entwickeln Sie eigene Texte.

 Initiieren oder laden Sie zu Friedensmessen und -Gebeten ein.

 Veranstalten Sie öffentliche Gedenk- und Mahnwachen, Friedenswege und Lichterketten wie z.B. die kath. Jugendstelle in Rosenheim oder Jugendliche in Kirchheim bei München. Ein Vorschlag für den Ablauf eines Gesprächkreises ist über unser Büro zu beziehen.

 Stoßen Sie Gesprächskreise in der Nachbarschaft oder in öffentlichen Räumen an. Laden Sie muslimische, arabische und amerikanische MitbürgerInnen dazu ein.

 Laden Sie ExpertInnen mit gegensätzlichen Standpunkten zu Veranstaltungen ein. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.

 Besuchen Sie muslimische, arabische und amerikanische MitbürgerInnen. Lassen Sie sie nicht alleine in ihrem Schmerz und ihrer Angst. Helfen Sie dabei, die Isolation und Rückzug zu durchbrechen.

 Rufen Sie die Politiker zu Besonnenheit und Dialog auf. Unterstützen Sie die Politiker, die zu Besonnenheit aufrufen:

 Reden Sie mit den lokalen Parteien, Kirchen und Verbänden, damit sie ihre Stimme erheben.

 Schreiben, faxen oder mailen Sie an Politiker und Regierungen. Teilen Sie ihnen Ihre Bedenken mit. Sie können über unser Büro oder Internetadresse Vorlagen und Adressen beziehen.

 Unterschreiben Sie per online-Unterschrift die Erklärung unter http://www.gewaltspirale-durchbrechen.de (Information und Kontakt unter jetzt@gewaltspirale-durchbrechen.de) oder die Erklärung von Friedensorganisationen "Brücken bauen, Gewalteskalation verhindern!" (über unsere Internetseite oder Büro zu beziehen)

 Unterschreiben Sie die internationale Petition an US-Präsident Bush unter http://www.PETITIONSIDE.com/takeaction/224622495 (ca. 60 000 Unterschriften bis 16.09.01)

 Rufen Sie die Menschen dazu auf, sich am Tag X, wenn der Vergeltungsschlag der NATO beginnt, im Zentrum ihrer Gemeinde oder Stadt zu versammeln und deutlich zu machen, daß ein Krieg keine Lösung ist und die Politiker nicht die Meinung der Menschen vertreten.

 Verbreiten Sie diesen Text.

 Entwickeln Sie eigene Ideen, durchbrechen Sie die lähmende Angst. Viele Menschen fühlen wie Sie.

Auf unserer Internetseite und über unser Büro finden Sie weitere und aktuelle Informationen zu der weiteren Entwicklung und Vorschlägen, was wir jetzt tun können.

Thomas Krahe, 16.09.01


Kontaktstelle für Friedensarbeit im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen e.V., c/o Thomas Krahe, Tel: 08857-697 282, Mail tkrahe@gmx.de, www.friedensini.de

E-Mail:   tkrahe@gmx.de
Internet: http://tkrahe@1019freenet.de


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