Statement zum Waffenstillstand in Gaza
Waffenstillstand in Gaza
Waffenstillstand in Gaza

Das Netzwerk Friedenskooperative begrüßt die jüngsten Entwicklungen in Gaza, insbesondere den Waffenstillstand zwischen der israelischen Regierung und der Terrororganisation Hamas. Überall ist die Erleichterung groß.

Nach 738 Tagen konnten alle noch lebenden Geiseln nach Israel zu ihren Familien und Angehörigen zurückkehren. Rund 2.000 Palästinenser*innen, darunter viele ohne Anklage inhaftierte Zivilist*innen, wurden aus israelischen Gefängnissen freigelassen und befinden sich nun wieder im Gazastreifen oder im Westjordanland. Zudem sollen große Mengen an Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangen. Diese Maßnahmen geben vorsichtig Hoffnung, dass ein tatsächliches Ende des Krieges nicht ausgeschlossen ist. Es drängt sich aber auch die Frage auf, warum dies nicht schon viel früher möglich war. Gleichzeitig bleibt die Situation fragil, und der Weg zu einem nachhaltigen Frieden ist noch lang und steinig.

Was bleibt nun nach zwei Jahren Krieg? Ein erschreckendes Ausmaß an Zerstörung, eine erschreckend hohe Anzahl an Todesopfern, darunter viele Kinder, und Vertreibung. Leid auf allen Seiten. Viele Punkte des Friedensplans sind noch unklar. Eine Zukunft und Wiederaufbau der Trümmer scheint noch fern. Eine Aufarbeitung aller Kriegsverbrechen und Versöhnung noch ferner. Ein Leben für alle mit gleichen Rechte extrem fern.

Nachhaltiger Frieden erfordert Geduld, Mut und die Bereitschaft, Brücken zu bauen zwischen zwei traumatisierten Völkern – so wie es israelisch-palästinensische Friedensorganisationen, wie die Combatants for Peace, der Parents Circle – Families Forum oder Standing Together, bereits seit Jahren vorleben. So schreiben die Combatants for Peace: „Wir wissen, dass der Weg zur Versöhnung lang ist und Geduld erfordert. Die Narben dieses Krieges – an Körpern, in Herzen, im Land selbst – werden nicht schnell verheilen. Aber wir sind entschlossener denn je.“