Großer Zapfenstreich in Rostock

von DFG-VK - Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
Initiativen
Initiativen
( c ) Netzwerk Friedenskooperative

Am Abend des 21. Oktober folgten trotz strömenden Regens etwa 250 Menschen dem Aufruf eines Aktionsbündnisses der Friedensbewegung zum Protest gegen einen Großen Zapfenstreich in der Hansestadt Rostock. Die  Protestierenden machten am Rande des Großen Zapfenstreiches der Marine  zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit ihrem Unmut über den zur Schau gestellten Militarismus und die Kriegseinsätze der Bundeswehr lautstark Luft.

Auf mehreren Transparenten wurde der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan gefordert: “Den Krieg in Afghanistan beenden - zivil  helfen!”. Monty Schädel, Bundessprecher der Deutschen  Friedensgesellschaft (DFG-VK): “20 Jahre Einheit bedeuten aus unserer Sicht auch 20 Jahre Umrüstung der Bundeswehr zur weltweit kriegsführenden Armee. Aus Nie-wieder-Krieg wurde Nie-wieder-Krieg-ohne-uns”.

Die Zahl der Schaulustigen blieb entgegen anderslautenden Verlautbarungen der Bundeswehrpressesprecher weit hinter den Ankündigungen der Marine zurück. Monty Schädel: “Nach meiner Wahrnehmung befanden sich zu keinem Zeitpunkt des Großen Zapfenstreichs mehr als 1.000 Menschen auf dem Neuen Markt. Protestierende und Polizisten  eingerechnet”.

Die Polizei machte derweil am Rande des Zapfenstreichs Jagd auf  Trillerpfeifen und Tröten. Aus Sicht des Aktionsbündnisses wurde damit das Versammlungs- und Demonstrationsrecht ad absurdum geführt. Ein Sprecher des Rostocker Friedensbündnisses kommentiert: “Auch ein Großer Zapfenstreich der Bundeswehr muss sich lautstarke Kritik gefallen lassen. Wenn die Bundeswehr Friedhofsruhe wünscht, dann soll sie sich hinter Kasernenmauern zurückziehen. Im öffentlichen Raum besteht  Demonstrationsfreiheit." Leider spielte sich jedoch die Polizei zum Handlanger der zahlreich anwesenden Feldjäger der Bundeswehr auf. So versuchte die Polizei die Teilnehmenden an den angemeldeten  Protestversammlungen massiv einzuschüchtern und ging auch körperlich gegen die Protestierenden vor. Das Aktionsbündnis der Friedensbewegung  wird in den kommenden Tagen rechtliche Schritte gegen die Maßnahmen der Polizei prüfen.

Weitere Informationen unter www.rostocker-friedensbuendnis.de.

Ausgabe

Rubrik

Initiativen