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Ostermär-
sche 2001


vom:
03.04.2001


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Ostermärsche und -aktionen 2001:

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Nur die Beseitigung aller Atomwaffen schützt uns vor der atomaren Bedrohung

Aktionsbüro Atomteststop

Ostermarsch 2001

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Ostermärsche wurden in den 50er Jahren ins Leben gerufen, um gegen die atomare Bedrohung zu demonstrieren. Mehr als ein halbes Jahrhundert ist vergangen, seitdem erstmals Atomwaffen zur Explosion gebracht und gegen die japanischen Städte und Hiroshima und Nagasaki auf furchtbare Weise zum Einsatz kamen. Seit dem Ende der Ost-West Konfrontation und ersten Abrüstungsverträgen, die auch die Zahl der Atomwaffen reduzierten, ist die atomare Gefahr weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden. Doch immer noch sind Zehntausende von atomare Sprengköpfen in den Arsenalen der Atommächte. In den 90er Jahren haben Atomwaffentests in Indien und Pakistan den Kreis der Atommächte vergrößert. Getroffene Vereinbarungen über die Zerstörung von Atomraketen und Atomsprengköpfen sind bisher nicht verwirklicht worden. Es gibt keine; Einigung über die internationale Kontrolle spaltbaren Materials Auch die Chemiewaffen sind nicht beseitigt worden. Das Atomtestverbot ist noch in Kraft getreten. Die USA haben den Vertrag als einzige der großen Atommächte bisher nicht ratifiziert. Atomraketen wurden im Jahre 2000 in Israel im Iran und in Nordkorea getestet. In den USA und in Russland wurden neue Testverfahren entwickelt, die das Verbot von Atomwaffenversuchen unterlaufen. In Japan und in den Testgebieten der Atommächte - im Pazifik, in Kasakshstan in Nordrussland, in Algerien, in Australien und in den USA sterben immer noch Menschen an den Strahlenfolgen der Atomwaffenversuche.

Doch es gab im vergangenen Jahr auch positive Signale: Auf der Konferenz der Unterzeichnerländer des Atomwaffensperrvertrages im Jahre 2000 in New York erklärten die Atommächte erstmals ihre Bereitschaft, über die Beseitigung ihrer Atomwaffen und eine vollständige atomare Abrüstung verhandeln zu wollen. Die Konferenz bekräftigte, daß nur durch die vollständige Beseitigung der Atomwaffen einen wirksamen Schutz gegen die atomare Bedrohung darstellt. Die Unterzeichnerländer bekräftigten das vollständige Atomwaffentestverbot und beschlossen ein Abkommen über die Ächtung der Produktion spaltbaren Materials für militärische Zwecke bis zum Jahre 2005 zu erreichen. Sie beschlossen außerdem mehr Transparenz in allen atomaren Fragen und den Ausbau des Verbots von Raketenabwehrsystemen, die Verringerung des operativen Status der Atomwaffensysteme und eine Abkehr von der atomaren Abschreckung. Der Aufbau eines Raketenabwehrsystems durch die USA widerspricht diesen Beschlüssen.

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Ostermär-
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Es ist bisher nicht gelungen, Europa atomwaffenfrei zu machen. Auch in den Ländern der Europäischen Union, deren Parlamente sich für atomare Abrüstung eingesetzt haben, sind weiterhin Atomwaffen stationiert - auch in Deutschland.

Die Europäische Union muss eine stärkere Rolle bei der Verwirklichung der atomaren Abrüstung spielen. Deshalb haben wir eine Europäische Atomare Abrüstungsinitiative ins Leben gerufen- Heute am 28. März 2001 wurden dem Koordinator für die Außenpolitik der EU, Javier Solana, 11.500 Unterschriften unter den Appell für eine solche Initiative übergeben, die von Friedensgruppen in allen 15 EU-Mitgliedsstaaten in den letzten Monaten gesammelt wurden. Diese Unterschriftenaktion werden wir fortsetzen, und bitten Sie dabei um Ihre Unterstützung.

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament hat sich dafür ausgesprochen, die Frage der atomaren Abrüstung auf die Tagesordnung der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik zu setzen. Vor allem soll für die Beschlüsse des Jahres 2000 endlich ein Zeitplan festgelegt werden.

Die Illusion, mit technischen Mitteln gegen atomare Bedrohung und Angriffe eine wirksame Verteidigung zu installieren, führt nur zu neuem Wettrüsten und verschwendet wichtige Ressourcen. Wir rufen dazu auf, während der Ostermärsche auch für atomare Abrüstung zu demonstrieren und sich für die Beseitigung aller Massenvernichtungswaffen auszusprechen.

Wir rufen vor allem die Mitglieder der SPD und Grünen dazu auf sich aktiv an den Ostermärschen in diesem Sinne zu beteiligen.

Für Ihre bisherige Unterstützung unserer Aktion danken wir Ihnen. Mit freundlichen Grüßen

Aktion Atomteststop, Georgstr. 26, 53111 Bonn Tel.: 0228/721 68 84, Fax: 0228-721 68 66

Gegründet 1985 von: Dr. Wolfgang Biermann (IFIAS), Prof. Dr. Karl Bonhoeffer (IPPNW), Herta Däubler-Grnetjn (SPD), Prof. Dr. Hans-Peter Dürr (Max Planck Institut München), Gustav Fehrenbach (DGB), Gerd Greune (IFIAS), Dr. Guido Grünewald (DFG-VK), Petra Kelly, Horst Kissel (Deutsche Postgewerkschaft/CDU), Karlheinz Koppe (Pax Christi), Eva Quistorp (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Horst-Eberhard Richter (IPPNW)

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