Bombodrom Wittstock/ FREIe HEIDe vom: Mai 1997 vorheriger nächster Artikel | Bombodrom Wittstock/FREIe HEIDe: Nicht hier und nicht anderswo Zum Beispiel die Colbitz-Letzlinger Heide BI OFFENe HEIDe Wenn sich die Orts- und Personennamen auch unterscheiden, die Probleme in der Auseinandersetzung mit den Plänen der Bundeswehr sind in der Colbitz-Letzlinger und in der Wittstocker Heide die gleichen. Mit rund 230 km2 ist die militärisch besetzte Fläche bei uns noch größer. Unter der Heide hat sich ein riesiges Grundwasserreservoir gebildet. Es versorgt rund 600 000 Menschen mit bestem Trinkwasser. Schon allein aus dieser Tatsache verbietet sich ein militärischer Mißbrauch des Gebietes. Die Planungen der Bundeswehr sehen ein lasergestütztes Gefechtsübungszentrum vor. 1934 wurde ein Versuchsplatz für Geschütze eingerichtet, aus dem nach dem Ende des 2. Weltkrieges ein Truppenübungsplatz der Sowjetarmee entstand. Mit der politischen Wende in der DDR wurde auch die Forderung laut, dieses Areal endlich einer friedlichen Nutzung zuzuführen. Doch die Bundeswehr zeigte Interesse an dieser großen Fläche. Politiker aller Couleur sprachen sich für eine ausschließlich zivile Nutzung der Heide aus. Der Landtag und eine Vielzahl von kommunalen Parlamenten aus der Region faßten entsprechende Beschlüsse. Während eines ProtestCamps 1993 reifte die Idee, den Weg des zivilen Ungehorsams zu gehen. An jedem ersten Sonntag im Monat wird bei einem Friedensweg bewußt die Sperrausschilderung des Truppenübungsplatzes ignoriert. Am 7. September 1997 findet also der 50. Friedensweg statt, zu welchem ich schon jetzt herzlich einlade. Das Spektrum der FriedenswegteilnehmerInnen geht von Pazifisten über Umweltschützer bis hin zu Heimatfreunden. Der "Wirtschaftsfaktor Bundeswehr" zeigt sich bislang nur in den Aufträgen zur Entsorgung der sogenannten Manöverboxen von Rüstungsaltlasten. Die Bundeswehr stellt sich als einzig potenter Auftraggeber für diese Arbeiten dar und spielt mit der Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Gegend. Diese Märchen der Bundeswehr werden von Teilen der Bevölkerung und der Kommunalpolitiker geglaubt. Gegen eine solche Erosion der Beschlußlage kämpfen wir gegenwärtig an. |
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