6x jährlich erscheint unsere Zeitschrift "FriedensForum" und informiert über Neuigkeiten aus der Friedensbewegung. Gerne schicken wir dir ein kostenfreies Probeheft zu!
Deserteursnetzwerk gegründet
von"Wir werden auch der künftigen Gesetzespraxis und insbesondere der Abschiebung von Flüchtlingen zivilen Widerstand entgegensetzen." Als ein Teil des Widerstandes, auch über den Tag X hinaus, haben wir Anfang Mai mit Gruppen aus Budapest, Wien, Salzburg, Belgrad, München, Offenbach und Frankfurt für die Unterstützung von KriegsdienstgegnerInnen und Deserteuren aus Kriegsgebieten Offene Grenzen und Asyl für alle Kriegsdienstverweigerer des Krieges im früheren Jugoslawien gefordert:
"Nach unserer Auffassung haben Soldaten und Menschen, die eine Einberufung in den Krieg befürchten, das Recht, jeden Kriegsdienst zu verweigern. Sie haben das Recht, ihr Leben und das von anderen zu schützen. Sie wollen sich der Aufgabe von Soldaten, zu morden, zu vergewaltigen, entziehen.
Um dem Militär, der Rekrutierung und einer Bestrafung zu entgehen, ist es für sie notwendig, fliehen zu können. Sie brauchen Offene Grenzen. Sie brauchen in den Zufluchtsländern einen Asylstatus, Sozialhilfe, eine Wohnung, das Recht auf Arbeit, Studium etc.
Sie brauchen den Asylstatus oder zumindest ein unbefristetes Bleiberecht. Sie dürfen nicht abgeschoben werden, wie das immer wieder (z.B. in Deutschland, Österreich) vorkommt. Wir werden sie nicht alleine lassen!
Um die für Deserteure de facto geschlossenen Grenzen zu überwinden, rufen wir Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen, Parteien, Kirchen, Gewerkschaften etc. dazu auf, gemeinsam mit uns zivilen Ungehorsam gegen die gegen Flüchtlinge errichtete Mauer zu leisten und ihnen konkrete Unterstützung zu geben.
Zudem diente dieses Treffen zur Initiierung eines Deserteursnetzwerkes, um die Unterstützung von Kriegsdienstgegnerlnnen aus Kriegsgebieten, auch über das ehemalige Jugoslawien hinaus, kontinuierlicher durchführen zu können.
Das Deserteursnetzwerk dient dem regelmäßigen Austausch
- über Aktivitäten zur Unterstützung von Deserteuren und KDVern aus Kriegsgebieten,
- über die Möglichkeiten des Aufenthaltes in anderen Ländern,
- über die Situation von seit längerem hier lebenden Ausländern in Bezug auf die Wehrpflicht in ihren Heimatländern.
Für Kontakte und Informationen steht in der Bundesrepublik die AG "KDV im Krieg" zur Verfügung.
Nähere Infos gibt es bei:
Franz Nadler, Querstraße 23, 63065 Offenbach, Tel. 069/81 51 28.
Franz Nadler ist Mitarbeiter der DFG-Vk Hessen. Der oben abgedruckte Text sind Auszüge aus einem Flugblatt, das auf dem Kirchentag verteilt wurde.