Als die Redaktion im Februar 2012 das Schwerpunktthema "Arabellion" auswählte, war dieser Begriff noch mit sehr viel Hoffnung besetzt. Tunesien und Ägypten hatten ihre diktatorischen Regimes abgeschüttelt und auch in anderen Ländern blühte der arabische Frühling mit vielfältigen Demokratiebestrebungen.

Aber es gab auch schon Warnzeichen, dass es kein einfacher und auch kein unumkehrbarer Prozess sein würde. In Libyen hatte die NATO einen ersten Krieg unter dem Vorwand der Hilfe für die Rebellen geführt. In Syrien entwickelte sich der gegen Assad begonnene Aufstand zum Bürgerkrieg. In Tunesien und Ägypten erstarkten die konservativen islamistischen Parteien.

Die Entwicklungen im vergangenen Jahr waren keineswegs positiver. So ist inzwischen Ernüchterung eingekehrt und es ist an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen.

"Die arabische Rebellion - Vertane Chancen für einen friedlichen Wandel?" Diese Frage stellt sich Andreas Buro. Welche Entwicklungen haben in den unterschiedlichen arabischen Ländern stattgefunden? Wie sieht es aus in Tunesien, Ägypten und Marokko? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf Fatah und Hamas in Palästina?

Welche Rolle spielt Saudi-Arabien und wie wirken sich die deutschen Rüstungsexporte in dieses Land aus? Und was ist aus dem kurzen iranischen Frühling geworden?

Ein besonderes Interesse gilt Syrien. Da gab es in der Vergangenheit kontroverse Debatten in der deutschen Friedensbewegung, die deutlich machen, dass Antworten zu einem so komplexen Thema nicht immer einfach sind.