Künstlerlnnen und AktivistInnen besetzen ehemalige Kasernen der Jugoslawischen Volksarmee

Kasernenbesetzung in Ljubljana

von Rok Zavratnik

In der Nacht vom 10. zum 11. September besetzte das "Metelkova-Netzwerk" die verlassenen Armeekasernen der Jugoslawischen Volksarmee im Stadtzentrum von Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens. Diese Kasernen standen drei Jahre leer und waren informell dem Netzwerk von der Regierung versprochen worden. Das Metelkovoa-Netzwerk ist die Vereinigung der kulturellen Szene Ljubljanas.

Die Umwidmung der Kasernen sollte dazu dienen, ein neues Kulturzentrum einzurichten, das verschiedene Aktivitäten wie Kunstgalerien, Konzert- und Theaterhallen, eine Bibliothek, eine Jugendherberge, Sozialarbeiter, Schwulen- und Lesbengruppen etc. beherbergen sollte. Es hätte zahlreichen KünstlerInnen eine Arbeitsstätte und über 200 Vereinen ein Zuhause verschafft.

Doch die Stadt begann ohne jede öffentliche Ankündigung, die Gebäude innerhalb der Kasernenmauern abzureißen. Die ganze Operation sollte geheim gehalten werden, wurde aber nach wenigen. Tagen entdeckt und über das Radio Student bekanntgemacht. Spontan verließen Menschen ihre Häuser und die Nachtclub-Szene, um die Kasernen vor weiterer Zerstörung zu schützen. Die Besetzung geschah friedlich, ohne jede Gewalt von irgendeiner Seite. Die BesetzerInnen werden in den Kasernen bleiben, bis die Stadt eine öffentliche Erklärung zu ihrem Verhalten abgibt. Die kulturellen Aktivitäten begannen augenblicklich: verschiedene Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Pressekonferenzen wurden und werden abgehalten.

Die BesetzerInnen bitten um Unterstützung, um die Stadt daran zu hindern, das einzige Gelände in Ljubljana, das für ein lebendiges und offenes Kulturzentrum zur Verfügung steht, in einen Platz für private Geschäfte der Machthabenden zu verwandeln.

Unterstützungsfaxe bitte an: 0038/386/- 329185

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