Aachener Friedenpreis

Preisträger des Jahres 2018

von Aachener Friedenspreis (AFP)
Initiativen
Initiativen

Durch die jährliche Verleihung des Aachener Friedenspreises will der Aachener Friedenpreis Frauen, Männer oder Gruppen würdigen und ins Blickfeld der Öffentlichkeit stellen, die oft allein – manchmal ohne jegliche Unterstützung – mit Mut und hohem Risiko engagiert gegen Ungerechtigkeit vorgehen und sich für Frieden einsetzen. Sie erreichen dadurch viel und können deutliche Zeichen setzen. Dadurch werden sie moralisch, solidarisch und auch finanziell unterstützt. Vor allem aber wird durch den Aachener Friedenspreis ihr Wirken bekannt und der Friedenspreis hat bisher auch überregional und sogar international Aufmerksamkeit für sie wecken können.

2018 wurde der Preis an zwei Gruppen vergeben: an Concern Universal Colombia und an Peng!.

Siobhan McGee und Jaime Bernal gründeten Concern Universal Colombia. Seit Mitte der 1990er Jahre engagierte sich das Paar in der Provinzhauptstadt Ibagué. Projektauftrag war es, in einem von Geflüchteten gegründeten Stadtteil am Rande der Stadt Friedens- und Gemeinwesenarbeit aufzubauen. Jene, die nach der Katastrophe des Vulkanausbruchs von Amero hierhin geflohen waren, kamen in Konflikt mit den angestammten Bewohnern der angrenzenden Stadtviertel. Gleichzeitig wohnten viele amnestierte Guerilleros in dem Viertel, was zu weiteren Konflikten in der Nachbarschaft führte.

Projektziel war und ist es bis heute, das friedliche Zusammenleben zu fördern und die Lebensbedingungen für alle dort lebenden Menschen zu verbessern. 1998 konnte der erste deutsche Freiwillige einen Dienst für Frieden und Versöhnung in Ibagué leisten und seitdem waren 18 Freiwillige, junge Frauen und Männer, dort im Einsatz. Die Arbeit wurde von Siobhan und Jaime kontinuierlich weiter entwickelt, immer unter der Prämisse, dass nur durch Gerechtigkeit ein tragfähiger Friede auf allen Ebenen möglich ist. In diesem Sinne wurden im Barrio verschiedene Projekte vor Ort ins Leben gerufen: Aufbau von Kinderbetreuung, Seniorenbildung, Kleinstbetriebe, politische Bildung zu den Themen Menschenrechte, Frauenrechte und Kinderrechte sowie Bildungs- und Beratungsangebote für junge Männer, die zum Militärdienst eingezogen werden sollten. Diese Projekte bestehen bis heute und werden mit großem Einsatz und Engagement von dem Mitarbeitenden begleitet.

Peng! ist eine Gruppe von Künstlern, Aktivisten, Handwerkern und Wissenschaftlern aus Berlin. „Peng! ist ein explosives Gemisch aus Aktivismus, Hacking und Kunst im Kampf gegen die Barbarei unserer Zeit“, schreibt die Gruppe auf ihrer Website über sich selbst. Sie infiltrierten mit falschen Identitäten mehrmals Veranstaltungen als Akt zivilen Ungehorsams. Sie arbeiten beispielhaft mit ihren künstlerischen und technischen Ideen für eine andere, gerechtere und friedliche Welt. Sie prangern Ungerechtigkeit an und wenden sich gegen Krieg und Militarisierung sowie die Verführung junger Menschen für den Kriegsdienst durch die Bundeswehr, ohne ihnen die Gefahren und Risiken zu vermitteln.

Und nochmals Peng! über sich selbst: „…Wir nutzen medienwirksame Wunderwaffen für radikale Botschaften. Peng! ist der Antagonist von Werbeagenturen großer Konzerne. Wir entlarven dreckige Geschäfte, die sich unter hochglänzender Werbung versteckt. Wir hinterfragen die Selbstdarstellung von Konzernen, politische Propaganda und konventionelle Mentalitäten mit subversiven Aktionen und zivilem Ungehorsam. Wir erkunden kreative Methoden für mutigen Protest und bestärken Zivilgesellschaft undetablierte NGOs darin, ihr konventionelles Campaigning um neue Werkzeuge zu erweitern…“

Mehr Informationen über die PreisträgerInnen auf der Website des Aachener Friedenspreises: https://www.aachener-friedenspreis.de/

Ausgabe

Rubrik

Initiativen