Redebeitrag für den Ostermarsch in Augsburg am 30. März 2024

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, liebe Zuhörende,

Zum ersten Ostermarsch in Augsburg rief die Augsburger Friedensinitiative 1963 auf.
Und heute – nach über 60 Jahren - müssen wir immer noch auf die Straße, um gegen
Krieg und für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.

Die Ostermärsche begannen bereits 1958 in England mit dem Marsch der
Protestierenden von London zum Kernforschungszentrum Aldermaston. Dort forderten
sie den Verzicht auf die Entwicklung, den Bau und die Bereitstellung von Atomwaffen.
Die Verharmlosung dieser Massenvernichtungswaffen durch die Regierenden trieb
auch bei uns in Deutschland Blüten. So erklärte der Nachkriegs-Bundeskanzlers
Konrad Adenauer 1957: die neue Generation taktischer Nuklearwaffen sei – ich zitiere - „nichts weiter als die Weiterentwicklung der Artillerie. Selbstverständlich können wir nicht darauf verzichten, dass unsere Truppen … die neueste Entwicklung mitmachen“.
Da frage ich mich, wie dumm und ignorant durften und dürfen Politiker*innen
eigentlich sein ?

Wenn unser Ziel nicht mehr die Fürsorge um die Menschen, die Lebensumstände, die
Natur und das Klima ist, sondern wenn dies alles vernachlässigt wird und Politik
vorwiegend Krieg und Machtinteresse bedeutet - dann werden Monster erschaffen!
Unsere Organisation, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, stand immer
und steht auch weiter auf der Seite derjenigen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und
Entwicklungsmöglichkeiten für alle Menschen einsetzen – getreu unserer
Verpflichtung:

„Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg“
Wir schließen uns dem lateinamerikanischen Dichter Pablo Neruda an, der schrieb:
Ich möchte
Erde
Feuer
Brot
Zucker
Meer
Bücher
Heimat
FÜR ALLE
Vielen Dank fürs Zuhören! Und vielen Dank der AFI für ihr jahrzehntelanges
Engagement

 

Martha Metzger ist aktiv beim VVN/BdA.