Panzer in die Türkei? - Inhalt vom: 25.10.1999 vorheriger nächster Artikel | Panzer in die Türkei?: Hintergrund-Informationen Ausschnitte aus Griephan-Briefen zum Türkei-Export Griephan-Briefe Nr.39/99, Bonn, den 27. September 1999 (...) Türken-Leo Das türkische Interesse am Leopard 2 muss ebenfalls im Zusammenhang mit der Neuordnung der europäischen Landsystem-Industrie gesehen werden. Wenn die politisch Verantwortlichen in Regierung und Parlament das Ansinnen unterstützen, die Fähigkeit zur internationalen Systemführung der deutschen panzerbauenden Industrie zu behaupten, dann ist der Türkei-Auftrag ein entscheidender Lackmus-Test. Denn, ein türkischer Auftrag in einer Größenordnung von 1.000 Leos würde ab 2001 einen bedeutenden Beitrag zur Grundauslastung der deutschen panzerbauenden Industrie - und zwar quer durch Deutschland! - leisten. Neben dem industriepolitischen Motiv gibt es aber noch einen zweiten Aspekt: Deutschland unterstützt zu Recht die Annäherung der Türkei an die Europäische Union. Der wichtige NATO-Partner an der sensiblen Südost-Flanke des Bündnisses wird wenig Verständnis dafür aufbringen, dass sich Deutschland bei der Modernisierung des türkischen Heeres verweigert. Merke: Wer mit der Türkei im konstruktiven Dialog ist, der kann auch die Frage der Menschenrechte und die Kurden-Problematik ansprechen. (...) Nr. 43/99, Bonn, den 25. Oktober 1999 Die Landsysteme bewegen sich! Das GTK kommt! Diese Aussage ist für die deutsche Landsystem-Industrie wichtiger als die - gleichwohl bedeutende - Entscheidung des Bundessicherheitsrates (BSR), Krauss-Maffei-Wegmann/Rheinmetall könne sich mit dem Leo an der türkischen Ausschreibung für einen neuen Kampfpanzer beteiligen (vgl. WEHRDIENST 39/99). | ||
zum Anfang Panzer in die Türkei? - Inhalt | (...) Langsam aber stetig verdichtet sich der Eindruck, dass man an verantwortlicher Stelle in Deutschland zu verstehen beginnt, wo die Schwerpunkte nationaler wehrtechnischer Kompetenz und Systemführerschaft liegen sollen: Bei den Landsystemen sowie bei den konventionellen Über- und Unterwasserschiffen (vgl. WEHRDIENST 42/99). Dies fällt um so leichter, als sich die einschlägigen Firmen-Konstellationen deutlich am nationalen Himmel abzeichnen. Für die Zukunft der deutschen Landsystem-lndustrie ist der Türkei-Auftrag von Bedeutung. Leos für die Türkei Schlage vor Ablehnung, da Zustimmung gesichert! So lautet wohl die Strategie in einigen Teilen der Regierungs-Koalition, denn der eigene Pelz wird nicht gewaschen. Moralische Entrüstung ist solange wohlfeil, wie andere für den Erhalt der Arbeitsplätze geradestehen. Nur lässt sich diese genehme Zweiteilung in moralisch Aufrechte und profitsüchtige Opportunisten nicht lange aufrecht erhalten. Sollte die Türkei denen keinen Gefallen erweisen, die an der ideologischen Heimatfront Ruhe suchen, und den Panzer eines Mitbewerbers wählen, dann steht die rot-grüne Koalition in der Tat vor einem Dilemma. (...) GRIEPHAN BRIEFE - Wöchentlicher Wirtschaftsdienst zum Geschäft mit dem Staat [Brancheninformationsdienst mit sehr guten Kontakten zur Industrie und zum BMVg, Kommentar: Internet Red.] Anschrift: Postfach 120264, 53044 Bonn, Tel.: 0228/265751, Fax: 0228/265752 Internet: http://www.griephan.de | ||
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