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Ostermär-
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vom:
31.03.2002


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Rede für die Abschlusskundgebung des Ostermarsch 2002 in Hannover, 30. März 2002

Christian Uhsemann (Attac Hannover)

- Es gilt das gesprochene Wort! -



Guten Tag, meine Damen und Herren! Ich begrüße Sie alle sehr herzlich!

Das Netzwerk Attac gibt es inzwischen in etwa 30 Ländern der Welt. Wir setzen uns mit dem Prozeß der Globalisierung auseinander. Dieser bedeutet unter anderem, daß multinationale Konzerne, Global Player, trotz Gewinnen immer weniger Steuern zahlen, indem sie die einzelnen Staaten gegeneinander ausspielen.

Auch die Arbeitnehmerschaft der Länder wird unter der Drohung des Abwanderns gegeneinander ausgespielt.

Begleitet wird dieses Vorgehen noch durch das "Nomadentum des Geldes"., das sich in den Finanzmärkten manifestiert.

Es bewegt sich immer dahin, wo es ihm am besten gefällt und übt dabei unlegitimiert Macht aus und zeigt keine Verantwortung für die Auswirkungen, wie es z. B. schon 1996 in dem Buch "Die Globalisierungsfalle" dargestellt wurde.

Die durch die Steuerausfälle leeren Staatshaushalte treffen als Kürzungen im sozialen Netz und Bildungssystem wiederum UNS hier, von der Unsicherheit der Arbeitsplätze ganz zu schweigen.

Dabei ist dann ganz erstaunlich, daß der Militärhaushalt erhöht wird, wo wir doch sonst immer einsehen müssen, daß überall gespart werden muß.

Auch stellt sich angesichts einiger Entwicklungen die Frage, ob die Politiker wirklich die Interessen der Wähler oder eher der Konzerne oder anderer Interessengruppen vertreten?

Wenn man dann noch feststellt, daß etliche Konzerne mit der Finanzkraft von Staaten mithalten können, bleibt nur eine Feststellung:

Es gibt eine deutliche Machtverschiebung.

Diese Entwicklung ist eine Gefahr für UNSERE Demokratien.

Und dann werden noch unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung Instrumente geschaffen, die in anderen politischen Situationen missbraucht werden könnten und das auslösende Ereignis hätten gar nicht verhindern können.

Dazu ein Zitat von Johannes Rau: "Wenn Terroristen demokratische Gesellschaften dazu zwängen, ihre Grundwerte im Kampf gegen sie aufzugeben, dann erst könnten sie gewinnen."

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Diese Entwicklung zeigt sich auch darin, daß die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter und schärfer aufgeht, sowohl weltweit als auch in den einzelnen Ländern.

Diese Ungerechtigkeiten werden nun durch die sich ankündigende globale Ausweitung von Kriegen nicht aufgehoben, sondern noch deutlich verstärkt.

Dabei trifft der Krieg vor allem die Zivilbevölkerung, egal wo auf der Welt.

Auch finden diese Kriege in eher armen Ländern statt, so daß die globalen Ungerechtigkeiten und ungerechten Verteilungen nur noch weiter verstärkt werden.

Insofern haben der Krieg und die Globalisierung ähnliche Wirkungen, auch scheinen sie von ähnlichen Interessen gelenkt zu werden, wie die Ausdehnung von Machtsphären und die Sicherung von Rohstoffzugängen.

Diese Ungerechtigkeiten, wie z.B. auch die Unterstützung von Diktaturen, sind auch ein guter Nährboden für Gewalt- und Terrortaten aller Art.

Daher meine ich, daß man eher konstruktive Kräfte stärken sollte, eine weltweite Zivilisation fördern sollte, anstatt das sogenannte "Böse" mit destruktiver Gewalt vernichten zu wollen.

Ich möchte Sie auffordern:

 Selber denken - auch andere dazu anregen

 Kundenmacht

 Meinungsäußerungsmacht

 sich ankündigender Irakkrieg - Aufmerksam machen auf Bushs Besuch mit Demo 21.22.4.

 Attac Do Pavillion

Krieg, Bomben und Gewalt lösen keine Probleme, sie schaffen nur andere oder neue.

Eine Politik der Deeskalation, der Verhandlungen, der Aufrichtigkeit und gerechten Verteilung würde Wege zu wirklichem Frieden eröffnen.

Dazu müßten wir, z. B., einen internationalen Gerichtshof haben, um auch wirklich zivile Mittel einzusetzen zu können, und nicht Gewalt und Rache wirken zu lassen.

Auch die USA und die BRD sind aufgefordert, diese internationale Instrument einzurichten und zu unterstützen.

Und es sollten die gleichen Maßstäbe für aller Menschen auf diesem Planeten angewandt werden, egal ob Palästinenser, Israeli, Iraker oder Amerikaner.

Eine Welt ohne Krieg ist möglich!
Eine andere Welt ist möglich!



Internet: http://www.attac-netzwerk.de/hannover
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