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Friedensjournalismus
Einleitung zum Schwerpunkt
vonDer Begriff „Friedensjournalismus“ steht vorwiegend für das Konzept des Friedensforschers Johan Galtung, der einfordert, dass die tiefen Ursachen und Lösungsmöglichkeiten von Konflikten in den Mittelpunkt von journalistischer Berichterstattung gestellt werden sollten. Bei professionellen JournalistInnen, die sich sowieso den Werten der Wahrheit und Unparteilichkeit verpflichtet fühlen, trifft der Begriff nicht überall auf Gegenliebe – manche bevorzugen wie Andreas Zumach deshalb den Begriff eines konfliktsensitiven Journalismus, der vorwiegend alle an einem Konflikt Beteiligten und von ihm betroffenen Gruppen und Personen wahrnimmt, über sie berichtet und nicht nur, wie häufig über diejenigen, die auf militärische Mittel setzen. Eingewandt wird dabei, eine Objektivität, die alle Seiten bemüht, gleichberechtigte Interessen darzustellen, könne immer nur eingeschränkt angenähert werden.
Friedensjournalismus ist nicht ungefährlich – 2017 haben 65 MedienmitarbeiterInnen ihr Leben verloren, wie Reporter ohne Grenzen ermittelt hat. Als Beispiel für die Arbeit von investigativ-JournalistInnen steht das Beispiel eines Journalisten aus Sierra Leone.
In zwei Beiträgen geht es auch darum, was Journalismus nicht sein soll. Kritisch angesprochen werden diejenigen JournalistInnen, die über Propagandainstrumente zur aktiven Einflussnahme auf die Medien verfügen. Uwe Krüger erklärt, woran Propaganda erkannt werden kann. Problematisiert wird die erschreckende Geringschätzung, wenn JournalistInnen pauschal mit dem historisch belasteten „Kampfbegriff Lügenpresse“ diffamiert werden. Und Cristina Orsini weist auf die Gefahren hin, die mit der Diskussion um „fake news“ verbunden sind.
Renate Wanie