Sondernewsletter vom 22.04.2025
Rückblick auf die Ostermärsche 2025
Rückblick auf die Ostermärsche 2025

In mehr als 100 Städten sind in den zurückliegenden Tagen Menschen auf die Straße gegangen. Sie haben ein deutliches Signal für Frieden und Abrüstung an die kommende Bundesregierung mit den folgenden zentralen Forderungen gesendet:

  • Nein zur Aufrüstung! Sozialabbau oder neue Schulden für militärische Aufrüstung auf Kosten von u. a. Bildung, Klimaschutz und dringend benötigten Investitionen, die unser Leben verbessern, sind inakzeptabel.
  • Beenden Sie Kriege! Stärken Sie diplomatische Initiativen für Frieden in der Ukraine, in Israel und Palästina, im Sudan und überall auf der Welt!
  • Setzen Sie sich für eine atomwaffenfreie Welt ein! Sorgen Sie für den Abzug der US-Atombomben aus Büchel und treten Sie dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag bei. Erteilen Sie Überlegungen für deutsche oder EU-Atombomben eine klare Absage.
  • Verhindern Sie die Stationierung von Mittelstreckenwaffen! Setzen Sie sich stattdessen für neue internationale Abrüstungsverträge ein.

 

Ein großes Dankeschön an alle Aktiven!
Sehr herzlich möchten wir uns bei allen Veranstalter*innen, Redner*innen und Teilnehmer*innen bedanken. Ohne euch und euer großartiges Engagement wären die Ostermärsche nicht möglich. Herzlichen Dank dafür! Auf unserer Website versuchen wir auch in diesem Jahr sichtbar zu machen, was die zahlreichen Aktiven zu Ostern auf die Beine gestellt haben. Wirf dazu einen Blick auf die gesammelten Rede- und Kundgebungsbeiträge und die Pressesplitter zum Ostermarsch 2025.


 

Unser Fazit zum Ostermarsch 2025
Als Netzwerk Friedenskooperative ziehen wir ein positives Fazit der Ostermärsche 2025 (siehe auch unsere Pressemitteilung). Auch in diesem Jahr gab es wieder mehr Teilnehmende als im Vorjahr. Von kleinen Aktionen, wie auf der Insel Norderney, bis zu größeren Demos in Stuttgart, Nürnberg oder München oder grenzübergreifende Ostermärsche wie am Bodensee war alles dabei. Die Ostermärsche haben ein deutliches Signal für Frieden, Diplomatie und Abrüstung und gegen die Aufrüstungspläne der kommenden schwarz-roten Koalition gesetzt.

Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine 2022 wird zu den Ostermärschen immer wieder der Vorwurf laut, dass die Friedensbewegung „viel Verständnis für Russlands Angriffskrieg“ hätte. Auch wenn immer wieder einzelne Gruppen es nicht schaffen, Russland klar als Aggressor zu benennen und die alleinige Schuld bei der Nato suchen, heißt das nicht, dass viele Gruppen einen undifferenzierten Blick auf diesen Krieg haben. Sich für ein Ende der Kriege durch Verhandlungen einzusetzen, schließt das Verurteilen von Völkerrechtsbrüchen, wie regelmäßige russische Angriffe auf Zivilist*innen, nicht aus.

Das Erstarken rechter Kräfte in Deutschland ist ebenfalls eine Gefahr für den Frieden, weshalb auch das Engagement gegen Rechts Hand in Hand mit dem Einsatz für Frieden geht.

Überraschend war, dass sich die Erklärung des DGB-Bundesvorstands zum Ostermarsch, die dieses Jahr lediglich Erklärung und nicht Aufruf heißt, für „verstärkte Anstrengungen“ aussprach, um „gemeinsam verteidigungsfähig zu werden“. Solche Aussagen halten wir in den aktuellen Zeiten für ein fatales Zeichen. Weiter begrüßt der DGB die „neuen Möglichkeiten für schuldenfinanzierte Verteidigungsausgaben“ und deren Erweiterung über militärische Ausstattung hinaus. Gerade jetzt braucht es ein kritisches Hinterfragen der Aufrüstungspläne und zukunftsweisende Ideen, wie langfristig Kooperation und Abrüstung erreicht werden können. Die Ostermarsch-Erklärung des DGB ließ in diesem Jahr bedauerlicherweise beides missen. Gerade deshalb freuen wir uns, dass sich viele Gewerkschafter*innen nicht haben beirren lassen und sich an den Ostermärschen beteiligt haben.

Am Ostermontag erreichte uns noch die traurige Nachricht, dass Papst Franziskus verstorben ist. Damit verlieren wir eine wichtige Stimme für Frieden (bei aller Kritik an der katholischen Kirche), der sich regelmäßig für eine Waffenruhe und den Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza aussprach. Beim Ukraine-Krieg forderte er frühzeitig Verhandlungen für ein Ende des Krieges und brachte wiederholt den Vatikan als Mediator im Ukraine-Krieg ins Spiel. Auch Jürgen Grässlin, Redner beim Ostermarsch in Müllheim, erinnerte in seiner Rede am Ostermontag an die Friedensbotschaft des Papstes: »Die Waffenindustrie ist der „Drahtzieher des Krieges“. Um „Nein“ zum Krieg zu sagen, müsse man „Nein“ zu den Waffen sagen, sagte der Papst in Rom. „Wie kann man von Frieden sprechen, wenn Produktion, Verkauf und Handel von Waffen zunehmen?“, fragte Franziskus.«

Für deine Unterstützung dankt sehr herzlich


Kristian Golla
vom Team des Netzwerk Friedenskooperative

P.S.: Für eine starke Friedensbewegung – auch nach den Ostermärschen

Das Netzwerk Friedenskooperative arbeitet nicht nur zu Ostern. Gleich nach den Feiertagen geht es weiter! Mit einer Spende, ob klein oder groß, kannst du zu erfolgreicher Friedensarbeit beitragen. Angesichts der vielen großen friedenspolitischen Herausforderungen, sind wir auf deine Unterstützung angewiesen, denn von der sich abzeichnenden schwarz-roten Koalition erwarten wir keine nennenswerten friedenspolitischen Impulse. Dafür müssen wir sorgen und unsere Aktivitäten ausweiten, damit wir mit neuen Aktionen die Forderungen der Friedensbewegung noch besser in die Öffentlichkeit bringen können. Wir hoffen daher auf deine Unterstützung und bitten dich um eine Spende:

​[www.friedenskooperative.de/newsletter-spende]

Solltest du uns bereits mit einer Spende zu Ostern unterstützt haben, danken wir dir vielmals dafür!