Redebeitrag für die Antikriegstagsveranstaltung am 1. September 2022 in Berlin

 

- Es gilt das gesprochene Wort! -

 

Die Leitmedien sind „Sturmgeschütze der NATO“

 

Liebe Friedensfreundinnen, liebe Friedensfreunde,

die NachDenkSeiten sind ein kleines, kritisches Nachrichtenmedium im Internet.

Sie stehen, könnte man sagen, für einen wertebasierten Journalismus. Ihre Werte passen zum Antikriegstag.

Die NachDenkSeiten sehen sich in der Tradition der Entspannungspolitik von Willy Brandt und Egon Bahr: für eine „Politik der guten Nachbarschaft“, für Abrüstung, Kooperation und den Verzicht auf gegenseitige Bedrohung.

Wir stehen hier im historischen Berliner Zeitungsviertel vor dem Axel-Springer-Hochhaus, dem Verlagsgebäude des Springer-Konzerns.

Der Baubeginn war im Jahr 1959. Er war ein Bekenntnis zum Antikommunismus und zum Kalten Krieg gegen die Sowjetunion im Kielwasser der USA.

Der Springer-Konzern ist das exakte Gegenteil der NachDenkSeiten.

Springer ist einer der größten und mächtigsten Medien-Konzerne in Europa.

Springer-Medien wie BILD und Welt sind das Gegenteil von kritisch: Sie sind die „Stimme der Macht“. In Abwandlung eines bekannten Zitats könnte man sagen: Bild und Welt sind Sturmgeschütze der NATO.

Wertebasierten Journalismus gibt es auch bei Springer:

Deutlich werden Springers Werte in den Unternehmens-Grundsätzen, denen die Mitarbeiter verpflichtet sind – auch im Arbeitsvertrag.

Die wichtigsten Grundsätze sind (übersetzt in ein verständliches Deutsch):

  • Das Bekenntnis zum Kapitalismus
  • Das Bekenntnis zur Unterordnung unter die USA als Führungsmacht des westlichen Kapitals

Die Springerschen Werte – vor allem die Unterordnung unter die USA – gelten in Deutschland in fast allen Leitmedien und in der Politik.

Gleich zu Beginn des Ukrainekriegs gab Außenkriegsministerin Baerbock als Ziel vor, Russland zu ruinieren. Der russische Angriff sei ein Angriff auf westliche Werte, auf Freiheit und Demokratie.

Wirtschaftskriegsminister Habeck erklärte: „Wir dürfen uns einem diktatorischen Regime nicht unterwerfen.“ Mathias Döpfner, Vorstandschef von Axel Springer, forderte tollkühn das Eingreifen von NATO-Truppen in den Ukrainekrieg.

Die Leitmedien betreiben die ideologische Mobilmachung gegen Russland.

Mit rassistischer Hetze und Kriegspropaganda stimmen Welt und BILD, SPIEGEL und ZEIT, taz, FAZ und WAZ die Bevölkerung ein auf einen langen Krieg in der Ukraine gegen Russland. Die FAZ vergleicht Russland mit „Dschingis Khans tatarisch-mongolischen Horden“.

Unwidersprochen verkündet eine Politologin im ZDF, dass „Russen zwar europäisch aussehen“, aber „dass es keine Europäer sind – im kulturellen Sinne“. Die Russen hätten einen anderen Bezug zu Gewalt und Tod.

Der Krieg in der Ukraine ist ein Abnutzungskrieg der USA und der NATO gegen Russland auf Kosten Europas, in dem die Ukraine als Schlachtfeld dient.

Er widerspricht fundamental den Interessen der Bevölkerung in den Ländern Europas und vor allem in der Ukraine.

Durch Verhandlungen und einen fairen Interessenausgleich hätte der Krieg leicht verhindert werden können.

Die USA haben daran kein Interesse. Die Leitmedien verschweigen das.

Je länger der Krieg dauert, umso schlimmer werden die Verwüstungen und das Leid in der Ukraine und umso drastischer werden die Schäden in ganz Europa und auch in Deutschland. Durch Verhandlungen kann der Krieg jederzeit beendet werden.

Die USA haben daran kein Interesse. Die Leitmedien verschweigen das.

Antirussische Hetze und Kriegspropaganda machen den Krieg in der Ukraine möglich. Ohne Kriegspropaganda in den Leitmedien wäre die Bevölkerung niemals bereit, der politischen Führung auf dem zerstörerischen Weg zu folgen.

 

Michael Lang ist aktiv bei den Nachdenkseiten und STOPP Ramstein.