
Verlängerung bis Sonntag: Mehr als 1.300 Menschen haben unseren Ostermarsch-Aufruf, der in der taz, der Zeit und im Freitag erscheinen wird, bereits unterzeichnet. Bist du auch schon dabei?
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Präsident Clinton wird Atomtests nach dem Ende des Moratoriums am 30. Juni 1993 nicht wieder aufnehmen. Rußland hat die eigenen Atomwaffenversuche ebenfalls zurückgestellt. Für beide (immer noch) atomaren Supermächte gilt: Solange wird nicht gebombt, solange dies auch kein anderer tut. Frankreich und China stehen "Atomtest bei Fuß". Allerdings werden französische oder chinesische Atomexplosionen in diesem Jahr nicht erwartet. Die Briten sind sauer: Solange US-Atomversuche ausbleiben, können auch sie nicht testen.
Immerhin rund 10.000 Briefe und Appelle wurden in den letzten Wochen ins Weiße Haus nach Washington gefaxt. Der Bundestag beschloß am 22. Juni mit den Stimmen von Regierung und Opposition, die USA und Rußland aufzufordern, ihre Moratorien zu verlängern und endlich Verhandlungen über ein umfassendes Atomwaffenversuchsverbot aufzunehmen. Soviel Einmütigkeit hat es dazu bisher noch nicht gegeben.
Verhandlungen über ein Ende der Atomwaffenversuche sind bisher Fehlanzeige. Bis 1995, wenn der Atomwaffensperrvertrag erneut beraten wird, sollte allerdings ein greifbares Ergebnis vorliegen, wenn die atomaren Habenichtse von der Weiterbeteiligung an der Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen überzeugt werden sollen. Ein vollständiges Atomversuchsverbot liegt im Interesse auch der Atommächte.
Millionen Menschen haben unter den fast 2.000 über- und unterirdischen Atomexplosionen der letzten fast 50 Jahre gelitten. Im Mai besuchten erstmals chinesische Atomtestgegner die Bundesrepublik, um über die katastrophalen ökologischen Folgen der Atomtests in der chinesischen Provinz Sinkiang zu berichten. Nach Schätzungen sind zwischen Semipalatinsk im Nordosten Kasakhstans und dem 1.000 km entfernten Lop Nor in Nordwesten Chinas mehrere Hunderttausend Menschen von Strahlenkrankheiten betroffen. Die medizinische Versorgung ist völlig unzureichend. Die Informationspolitik gegenüber der Bevölkerung ist skandalös. Kasakhische und uigurische EinwohnerInnen der Region sprechen von massiven Menschenrechtsverletzungen und Völkermord, der mit den Atomsprengungen der vergangenen Jahrzehnte verbunden war.
Nach dem Erfolg einer vorläufig verlängerten Atomtestpause geht es jetzt um den Abschluß eines internationalen Verbots und um die Versorgung der von den Atomtests Betroffenen.
Weitere Informationen beim Büro Atomteststop, Stralsunder Weg 50, 53 119 Bonn, Telefon: 0228-664442; Telefax: 0228-665843.