Chronik der Ereignisse

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1918: Gründung des "Königreichs der Ser­ben, Kroaten und Slowenen"

1941: Sturz der jugoslawischen Regierung durch einen Putsch serbischer Offiziere, nachdem diese bereit war, dem Pakt der Achsenmächte beizutreten. Darauf greift Deutschland am 6.4. Jugoslawien an. Am 17.4. Kapitula­tion. Am 10.4. Ausrufung des Unabhängigen Staates Kroatien durch den "Ustasha-Führer Pavelic. Ab Juli Partisa­nentätigkeiten.

20.10.1944: Befreiung Belgrads. Stalin und Churchill erkennen Regierung Titos an.

29.11.1945: Offizielle Gründung der Volks­republik Jugo­slawien mit sechs Republiken und zwei autonomen Pro­vinzen.

1971: Reformbewegung in Kroatien wird unterdrückt.

1974: Neue föderative Verfassung mit Stär­kung der Macht der Republiken.

4. Mai 1980: Tod Titos

1. April 1981: Unruhen in Kosovo; Verhaf­tungswelle; Verhängung des Ausnahmezu­stands für drei Monate

6./7.10.1988: Absetzung der Regierung der Vojvodina durch Massendemonstrationen serbischer Nationalisten.

Februar 1989: Generalstreik im Kosovo, um den Rück­tritt der vom serbischen Präsi­denten Milosevic einge­setzten Parteiführung zu erzwingen; Ausnahmezustand; Armee-und Polizeieinsatz.

28.3.89: Aufhebung der Autonomie des Ko­sovo

28.6.89: Serbische Regionen in Kroatien fordern die Schaffung einer autonomen Pro­vinz.

14.1.90: Slowenen verlassen die KP; Slowe­nien und Kroatien fordern Mehrparteiensy­stem.

8./22.4.90: Erste freie Parlamentswahlen in Slowenien

22./23.4. und 6./7. Mai 90: erste freie Par­lamentswahlen in Kroatien.

Dezember 1990: Serben in der Krajina erlä­ren sich für autonom und beginnen, illegal bewaffnete Einheiten aufzubauen.

23.12.90: Slobodan Milosevic Sieger bei den ersten freien Wahlen in Serbien.

23.12.90: 88 % stimmen bei Volksentscheid in Slowenien für die Unabhängigkeit.

Januar 91: Bürgerkriegsähnliche Unruhen in Kroatien beginnen.

9.-11.3.91: Demonstrationen der serbischen Opposition in Belgrad; Polizei-und Armee­einsatz.

19.5.91: Bei Referendum in Kroatien stim­men 94 % für die Unabhängigkeit.

25.6.91: Wie Anfang des Monats angekün­digt, erklären Kroatien und Slowenien ein­seitig ihre Unabhängigkeit von Jugoslawien. Errichtung eigener Grenzstellen in Slowe­nien führt am

26.6.91: zur Intervention der jugoslawischen Bundesar­mee.

27. 6.91: Die jugoslawische Volksarmee, die am Vortag den Befehl zur "Grenzsicherung" und Einnahme der Grenzübergänge im Nor­den Sloweniens erhalten hatte, setzt Panzer und schwer bewaffnete Infanterie gegen die Verbände der slowenischen Bürgerwehr ein. Trotzt einer am nächsten Tag verabredeten Feuerpause eska­liert der Konflikt: Die Luft­waffe bombardiert Flugplätze in Slowenien, in Ljubljana heulen am 30. Juni die Luft­alarmsirenen. Slowenien zieht seine Politiker aus der Zentralregierung und nachfolgend aus anderen Bel­grader Institutionen zurück.

28.6.91: Die EG schaltet sich ein: Die Gip­felkonferenz in Luxemburg verlangt ein Ende der Kämpfe und die Bei­legung der Krise nach den neuen Regeln der KSZE (Konferenz für Sicherheit und Zusammenar­beit in Eu­ropa). In den nächsten Tagen be­müht sich die "Troijka" aus Vertretern Luxemburgs, der Niederlande und Italiens um Vermittlung im Auftrag der KSZE.

7. 7.91: Während die Auseinandersetzungen in Slowe­nien abflauen, werden aus Kroatien immer heftigere Kämpfe gemeldet.

8.7.91: Brioni-Abkommen: Gewaltverzicht, EG-Beobachter, Grenzkontrolle durch slo­wenische Polizei, Grenzsiche­rung durch ju­goslawische Armee; Rückzug von Bundes­armee und slowenischer Territorialverteidi­gung; Aussetzung der Unabhängigkeit.

13. 7.91: Das Staatspräsidium - Vorsitzender ist seit dem 1. Juli der zunächst von Serbien abgelehnte Kroate Stjepan Mesic - ordnet die Auflösung aller be­waffneten Verbände bis zum 18. Juli an. Keine der Mi­lizen schert sich um den Befehl.

18.7.91: Überraschend beschließt das Staatspräsidium, "unverzüglich mit dem Ab­zug der Bundesarmee aus Slowenien zu be­ginnen". Innerhalb von drei Monaten soll der Rückzug abgeschlossen sein.

22.7.91: In der südjugoslawischen Stadt Ohrid einigen sich 23 Spitzenpolitiker aus allen Regionen auf eine "Erklärung für den Frieden". Der Kampf zwischen Ser­ben und Kroaten, das Hauptproblem Jugoslawiens, geht währenddessen weiter. Die Eisenbahn­verbindung zwi­schen Zagreb und Belgrad wird bei Vinkovci unterbro­chen.

7.8.91: Waffenstillstand sehr brüchig; am 16.8. wird er auf allen Fronten gebrochen.

27.8.91: Proteste gegen Wehrdienstverlänge­rung in Bosnien und Makedonien.

3.9.91: Friedensplan der EG wird nach An­nahme durch Serbien und Kroatien ange­nommen und Waffenstillstand unterzeichnet. Er wird am nächsten Tag direkt wieder ge­brochen.

7.9.91: Friedenskonferenz in Den Haag er­öffnet. Sie nimmt ihre Arbeit am 12.9.91 auf.

8.9.91: Bei einer Volksabstimmung in Ma­kedonien stim­men 74 % für die Souveränität. Die Kämpfe in Slawo­nien gehen heftig wei­ter.

15.9.91: erster Luftalarm in Zagreb. Kroa­tien blockiert die Kasernen der Bundesar­mee.

22.9.91: Neuer Waffenstillstand hält.

25.9.91: UNO-Sicherheitsrat verhängt Waf­fenembargo gegen Jugoslawien. Der Gene­ralsekretär wird gebeten, im Konflikt zu vermitteln.

1.10.91: Die Kämpfe gehen weiter. Am 2.Oktober wird Dubrovnik erstmals beschos­sen.

3.10.91: "Putsch" des serbischen Lagers im jugoslawi­schen Staatspräsidium: In Zukunft kann die Mehrheit der Anwesenden die Ent­scheidungen fällen.

4.10.91: Auf der nächsten Sitzung der Frie­denskonferenz stimmen alle Seiten einem neuen Frie­densplan zu.

7.10.91: Bombardierung des Regierungspa­lastes in Zagreb, in dem sich Tudjman, Me­sic und Markovic auf­halten. Serbien be­hauptet, Kroaten selber hätten den Palast ge­sprengt.

8.10.91: Die ausgesetzten Unabhängigkeits­erklärungen von Kroatien und Slowenien treten in Kraft. Slowenien führt eigenes Geld ein. Ein neuer Waffenstillstand hält weitge­hend. UN-Generalsekretär Perez de Cuellar er­nennt den ehemaligen US-Außenminister Cyrus Vance zu seinem Sonderbotschafter.

9.10.91: Blockaden der Kasernen werden aufgehoben. Serbien lehnt Rückzug der Bundesarmee entgegen der Absprachen bei der Friedenskonferenz jedoch ab.

15.10.91: Das Parlament Bosnien-Herzego­winas verab­schiedet gegen die Stimmen der serbischen Vertreter ein Memorandum zur Unabhängigkeit.

18.10.91: In der neuen Runde der Friedens­konferenz legt die EG eine neue Initiative vor.

22.10.91: Spannungen zwischen Serbien und Montenegro werden deutlich. Am 23.10. wird die Altstadt Dubrov­niks beschossen.

26.10.91: Friedensplan scheitert an Sebien.

8.11.91: Sanktionen der EG treten in Kraft: Kooperati­onsabkommen ausgesetzt;  finan­zielle Hilfen und Zoll­vergünstigungen ge­strichen. Deutschland kündigt An­erkennung an, will Alleingang aber vermeiden. Frie­denskonferenz wird vorläufig ausgesetzt. Die USA und Kanada schließen sich den Sank­tionen an.

13.11.91: Neuer Friedensplan der EG sieht die Statio­nierung internationaler Truppen vor. Alle Seiten stim­men zu. Die Kämpfe gehen weiter.

17.11.91: Fall Vukovars.

18.11.91: Der WEU-Ministerrat beschließt auf seiner Herbsttagung die Entsendung von Kriegsschiffen in die Adria, um für die Ab­wicklung humanitärer Aktionen und Evaku­ierungen zu sorgen.

24 11.91: 14. Waffenstillstand, aber die Kämpfe dauern an.

5.12.91: Staatspräsident Stipe Mesic legt sein Amt nie­der.

9.12.91: Wiederaufnahme der Friedenskon­ferenz.

10.12.91: EG-Gipfel in Maastricht.

11.12.91: Deutschland kündigt die Aufkün­digung des Verkehrsabkommens an. Serbien verbietet im Gegenzug das Passieren von deutschen Nutzfahrzeugen und Flugzeugen.

13.12.91: Perez de Cuellar rät zur Zurück­haltung bei der Anerkennung der Republi­ken.

16.12.91: Das EG-Außenministertreffen be­schließt, all die Republiken zum 15. Januar anzuerkennen, die bis zum 23.12. dies bean­tragen und ausreichenden Minderheiten­schutz verankern.

20.12.91: Rücktritt von Regierungschef Markovic.

23.12.91: Bonn verschickt Anerkennungs­schreiben an Kroatien und Slowenien. Bos­nien-Herzegowina beantragt bei der EG seine Anerkennung. Bosnische Serben rufen eigene Republik aus.

31.12.91: Neue Mission von Vance.

1./2.1.92: Friedensplan der UNO wird von Kroatien und Serbien angenommen. Er sieht u.a. vor: Den Rückzug der Bundesarmee in die Kasernen, die Entwaffnung al­ler parami­litärischer Verbände außer der Polizei, die Stationierung von UNO-Soldaten in den Kri­sengebieten Slawoniens und der Krajina. Am 2.1.92 wird der 15. Waffenstillstand unter­zeichnet. Vertreter der serbi­schen Minderheit in Kroatien lehnen den Waffenstill­stand ab.

3.1.92: Beginn einer "Jugoslawienkonfe­renz" in Belgrad mit dem Ziel, aus dem Rest der Republiken ein "neues Jugoslawien" zu schaffen.

7.1.92: Ein Hubschrauber mit EG-Beobach­tern wird bei Varazdin abgeschossen, 5 Männer sterben. Die EG stellt ihre Beob­achtungstätigkeit zu Lande daraufhin ein.

8.1.92: Verteidigungsminister Kadijevic tritt zurück. Als neuer Verteidigungsminister wird ein Hardliner, Adzic, ernannt. Die UNO erklärt, daß es bei ihrem Plan bleibt und sie in den nächsten Tagen 50 Offiziere als Vor­hut für die Blauhelme schicken werde.

9.1.92: Friedenskonferenz in Den Haag geht weiter. Der Konflikt zwischen der Regierung Milosevic und den Serben in Kroatien geht weiter; Milosevic erklärt den Bürgerkrieg für beendet.

11.1.92: Albaner in Makedonien stimmen für Abspaltung von Makedonien. Die Spannun­gen in Bosnien-Herzego­wina verschärfen sich.

15.1.92: Die EG erkennt geschlossen Kroa­tien und Slo­wenien an  Mazedonien und Bosnien-Herzegowina wird die Anerken­nung verweigert.

17.1.92: Ein Vorausteam der UNO wird bei­derseits der Front stationiert. In den nächsten Wochen wird ügber die Modalitäten des Friedensplans heftig gestritten. Die serbische Seite lehnt eine Stationierung im besetzten Gebiet Kroatiens zunächst erneut ab. Ver­einzelte Ver­stöße gegen die Waffenruhe werden gemeldet.

13.2.92: Nach langwierigen Verhandlungen gibt UN-Ge­neralsekretär Butros Ghali  die Stationierung von 13.000 UN-Soldaten (später wird diese Uahl auf exakt 13.870 be­ziffert) ab Anfang März bekannt.

Serbien und Montenegro verabreden die Gründung ei­nes neuen jugoslawischen Staa­tes.

14.2.92: Das jugoslawische Rumpfstaatsprä­sidium kün­digt den Rückzug der Jugoslawi­schen Volksarmee aus Makedonien an.

Die griechische Ablehnung, Makedonien unter diesem Namen anzuerkennen, wird Thema in der Tagespresse.

23.2.92: Der UN-Sicherheitsrat billigt die entsendung der knapp 14.000 Blauhelm-Friedenstruppe UNPROFOR nach Kroatien.

26.2.92:Die SerbInnen in Kroatien bestim­men Goran Had­zic zum Präsidenten der "Serbischen Republik Krajna". Damit wird der Hardliner Milan Babic, der sich gegen den UN-Friedensplan ausgesprochen hatte, ausge­schaltet.

29.2./1.3.92: Referendum in Bosnien-Herze­gowina (BiH) über die Unabhängigkeit. Die SerbInnen boykottieren die Abstimmung mehrheitlich, in der sich 99 % Prozent für ein selbständiges BiH aussprechen. Die Wahlbeteili­gung lag bei 62,7 %

In Sarajevo und anderen Landesteilen kommt es zu schweren Unruhen; es werden Barrikaden errichtet, die in Sarajevo aber nach zwei Nächten wieder abge­baut werden.

9.3.92: Hunderttausend Menschen demon­strieren in Bel­grad gegen die Regierung Milosevic.

18.3.92: Unter EG-Vermittlung verständigen sich alle drei Parteien in BiH auf eine Kan­tonslösung.

20.3.92: schwere Kämpfe in Kroatien ge­meldet

5.4.92: Serbische Terroristen schießen in Sa­rajevo auf Friedensdemonstration und töten mehrere Menschen. BiH beschließt die Ge­neralmobilmachung.

7.4.92: Die EG erkennt geschlossen Bos­nien-Herzegowina an.

In den folgenden Tagen greifen die Kämpfe auf alle Teile BiH über.

14.4.92: Visegrad wird besetzt von der Jugo­slawischen Volksarmee.

27.4.92: Serbien und Montenegro gründen die "Bundesrepublik Jugoslawien".

6.5.92: Die Jugoslawische Bundesarmee kündigt ihren Rückzug aus BiH an. Tatsäch­lich bleiben die meisten Soldaten und das Gerät in BiH und werden der neuge­gründeten Serbischen Armee unterstellt.

8.5.92: Verteidigungsminister Adzic wird durch Zivota Panic abgelöst; auerdem müs­sen 38 weitere Generäle gehen.

Mitte Mai: Diskussion um die Aufnahme von Flüchtlin­gen aus BiH.

28.5.92: EG beschließt Handelsembargo ge­gen Rest-Ju­goslawien.

29.5.92: UN-Sicherheitsrat beschließt Sank­tionen gegen Rest-Jugoslawien, wozu ein Handelsboykott, Abbruch kultureller Bezie­hungen und auch ein Sportboykott gehören.

30.5.92: Wahlen in Jugoslawien werden von der Opposi­tion boykottiert. An einer Anti­kriegsdemo in Belgrad nehmen 50.000 Men­schen teil. Dobrica Cosic wird neuer Staats­chef.

11.6.92: UN-Soldaten treffen am Flughafen Sarajevo ein. Sie sollen ihn für Hilfsflüge öffnen.

15.6.92: Alle Parteien Rest-Jugoslawiens ei­nigen sich darauf, den amerikanischen Ge­schäftsmann Milan Panic zum neuen Regie­rungschef zu machen.

16.6.92: Die StudentInnen in Belgrad treten in Streik.

23./24.6.92: Im Kosovo werden trotz Ver­bots Parla­mentswahlen abgehalten.

28.6.92: Der französische Staatschef Fran­cois Mitterand unternimmt einen überra­schenden Kurzbesuch in Sa­rajevo. Er will die Öffnung des Flughafens für Hilfs­flüge erreichen.

2.7.92: Die Luftbrücke nach Sarajevo wird aufgenom­men, nachdem UNPROFOR die Kontrolle über den Flug­hafen übernommen hat.

5.7.92: Die Kroaten in BiH gründen nach der Eroberung von Mostar den Staat "Herzeg-Bosna", der sich als von BiH unabhängig er­klärt.

6.7.92: Milan Panic trifft in Belgrad ein und tritt sein Amt an.

Das Oppositionsbündnis DEPOS beginnt eine einwöchige Dauerdemonstration mit mehreren Hunderttausend Teil­nehmerInnen.

11./12,7.92: Die WEU schickt Kriegsschiffe in die Adria zur Überwachung des Han­delsembargos. Auch ein deut­sches Schiff ist dabei.

Anfang August: Die Existenz von Internie­rungslagern wird bekannt. Im Westen meh­ren sich die Stimmen für ein militärisches Eingreifen.

2.8.92: Wahlen in Kroatien. Die HDZ unter Präsident Tudjman geht aus ihnen als Siege­rin hervor.

13.8.92: Der UN-Sicherheitsrat "erlaubt" die militärische Begleitung von Hilfskonvois. Am 17.8. erreicht ein er­ster solcher Konvoi die Stadt Gorazde.

Anfang September: Die Luftbrücke wird unterbrochen

15.9.92: Der Sicherheitsrat erlaubt den UN-Soldaten, ihre Waffen nicht wie bislang nur zur Selbstverteidi­gung, sondern auch zur Durchsetzung von Hilfslei­stungen einzuset­zen. UNPROFOR in BiH soll von 1.500 auf bis zu 7.000 SoldatInnen aufgestockt wer­den.

23.9.92: Die UN-Vollversammlung schließt Rest-Jugosla­wien mit großer Mehrheit aus.

3./4.10.92: Die Luftbrücke wird wieder er­öffnet. Die Serben verkünden die Teilung Sarajevos. Pale, ein Vorort von Sarajevo, wird Hauptstadt der "Serbischen Republik BiH"

6.10.92: Bosanski Brod fällt an die serbi­schen Truppen. Hartnäckige Gerüchte spre­chen von einem Geheimab­kommen zwi­schen Kroatien und Serbien und dem Tausch von Bosanski Brod gegen die Umgebung von Dubrovnik, die fast gleichzeitig von den serbischen Truppen geräumt wird.

14.10.92: Karadjic stimmt dem Flugverbot, das der UN-Sicherheitsrat über BiH verhängt hat, zu. In der Fol­gezeit wird es trotzdem immer wieder gebrochen.

26.10.92: Izetbegovic erklärt zum ersten Mal die Mög­lichkeit einer Aufteilung BiH unter die drei Volksgrup­pen als vorstellbar.

In den Wochen zuvor gab es immer mehr Meldungen von Kämpfen zwischen Kroaten und Moslems.

29.10.92: Jaice wird von serbischen Truppen eingenom­men. 25.000 Menschen fliehen.

November 92: Massenvergewaltigungen an bosnischen Frauen werden bekannt.

3.12.92: Die Konferenz der Islamischen Staaten fordert die Aufhebung des Waffen­embargos gegen Bosnien und ein militäri­sches Eingreifen durch die UNO.

20.12.92: Bei den Wahlen in Rest-Jugosla­wien gewinnen die regierenden Sozialisten. Die Opposition spricht nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses von Betrug.

29.12.92: Das Belgrader Parlament stimmt einem Miß­trauensantrag gegen Milan Panic zu und ernennt di­rekt einen Nachfolger:

2.1.93: Die Jugoslawien-Verhandlungen ge­hen weiter. Zum ersten Mal sitzen die Bos­nier an einem Tisch mit Karadjic, dem Füh­rer der serbischen Partei. Etliche westliche Staaten haben sich dahingehend geäußert, daß sie im Falle eines Scheiterns der Ver­handlungen militärisch in BiH intervenieren würden-

Quellen: dpa / Hamburg 29.7.91; Josip Kur­kes u.a., Jugoslawien: Ein Staat zerfällt, Reinbek 1991, S. 200 ff; Frankfurter Rund­schau; Kölner Stadtanzeiger. Zusammenge­stellt von: Greune / Schweitzer

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