Forderungen der IG Metall

Die IG Metall begrüßt und unterstützt die Bildung von betrieblichen und gewerkschaftlichen Arbeitskreisen zur alternative Fertigung. Das gilt besonders für die Rüstungsbetriebe. Konkrete Produktvorschläge der Arbeitskreise und Belegschaften verstärken den Druck auf die verantwortlichen Politiker und Unternehmensleitungen. Darüber hinaus haben diese Arbeitskreise eine wichtige Bedeutung für die Stärkung des gewerkschaftlichen Denkens in den Betrieben.

Es gibt in den Industrie- und Entwicklungsländern nach wie vor einen großen Bedarf an sozial nützlichen Produkten. Notwendig sind Investitionen in den schon im Rahmen der gewerkschaftlichen Beschäftigungsprogramme erwähnten Bereichen – wie z.B. Umweltschutz, öffentlicher Nahverkehr, Energietechnik, Wohnungs- und Städtebauprogramm, Humanisierung der Arbeitsbedingungen, Gesundheitswesen, Meerestechnik und angepaßten Technologien für die Dritte Welt.

Die Finanzierung einer Alternativen Fertigung im Rahmen von betrieblichen Produktionsumstellungen und Beschäftigungsprogrammen soll aus freiwerdenden Rüstungsmitteln und durch die stärkere Besteuerung des Kapitals und der Reichen erfolgen. Die innerbetriebliche Durchsetzung sozial nützlicher Güter erfordert die volle Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei den Produkt- und Investitionsentscheidungen.

Aus den oben genannten Gründen leiten sich folgende Forderungen ab:

  1. Es müssen unverzüglich konkrete gewerkschaftliche und politische·Schritte eingeleitet werden, auf Unternehmern mit hohem Rüstungsanteil einzuwirken, sich langfristig unabhängig von Rüstungsaufträgen zu machen. 
  2. In den Rüstungsunternehmen sind von Arbeitnehmervertretungen und Arbeitgebern paritätisch besetzte Umstellungsausschüsse einzurichten, welche alle Möglichkeiten einer Umstellung auf alternative Produkte untersuchen und die Durchsetzung einleiten.
  3. Innerhalb der IG-Metall-Organisation sind beim V erstand, bei den Bezirksleitungen und bei den Ortsverwaltungen Arbeitskreise – Alternative Fertigung – einzurichten, die eine beratende betriebsübergreifende informierende und koordinierende Funktionen haben.
  4. IG Metall und DGB müssen ihren Einfluß geltend machen, daß auf Bundes- und Landesebene gemäß den Forderungen des·IMB in Verbindung mit den Hochschulen Institute für Alternative Fertigung ein gerichtet werden. Sie sollen theoretische Grundlagen erarbeiten und die betrieblichen Arbeitskreise praktisch beraten.
  5. Gemäß der Satzung der IG Metall §2 sollte vordringlich die Vergesellschaftung der Rüstungsindustrie durchgesetzt werden.

 

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