Ostermärsche 2011

Gegen Krieg und Atom

von Mani Stenner
Initiativen
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( c ) Netzwerk Friedenskooperative

Die Ostermärsche wurden dieses Jahr in enger Kooperation mit Anti-AKW-Gruppen geplant. Die Abschlusskundgebungen am Ostermontag finden einen Tag vor dem 25sten Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl gleichzeitig mit den Anti-Atomprotesten an den deutschen Standorten statt - mancherorts zusammengelegt. Und überall wird nicht nur über Krieg, Rüstungsexporte, Nahost, die Aufstände in den arabischen Ländern und die Abschaffung der Atomwaffen gesprochen, sondern auch über Tschernobyl und Fukushima und das Aus für die sogenannte "zivile Nutzung" der Atomenergie.

Wir alle wissen, dass Atomanlagen und Atombomben zwei Seiten derselben Medaille sind: "Die für die Atomenergie notwendige Technologie ist auch die Voraussetzung für die Entwicklung von Atomwaffen. Das Wiedererstarken der Atomenergie erhöht somit das Proliferationsrisiko und ist dafür verantwortlich, dass die Zahl der Atomwaffenstaaten steigt. Frieden bedingt den Ausstieg aus der Atomenergie und den Einstieg in dezentrale Versorgungsstrukturen mit Erneuerbarer Energie. Um Sonne und Wind kann man keinen Krieg führen." (IPPNW zu ihrem Tschernobylkongress Anfang April).

Gegen die Ideologie der "humanitären Intervention"
Der Afghanistankrieg, die militärische Intervention in Libyen und die Aufstände in den arabischen Ländern spielen bei den Ostermärschen eine wichtige Rolle. Es gilt erneut, der Ideologie der "humanitären Intervention" zu widersprechen.

In Afghanistan ist die blutige Bilanz des 10-jährigen Krieges evident. Der Aktionskreis Freie Senne, wo die britische Armee Einsätze in Irak und Afghanistan trainiert, fordert zur Ostermarschdemonstration folgerichtig "Militär: Zeit zu gehen ... aus Afghanistan ... aus der Senne ... aus unserem Leben."

Bei Libyen schreibt der mainstream der deutschen Medien gegen die von uns begrüßte (weitgehende) militärische Abstinenz von schwarz-gelb an. Wir alle haben Sympathie für die in Tunesien und Ägypten begonnenen Aufstandsbewegungen gegen despotische und autokratische Regime.

Das führt sogar bei manchen bisherigen Pazifisten zu einer Befürwortung der Rettungsoperationen für die Zivilbevölkerung nach der UN-Resolution 1973, die von Anfang an zu einem militärischen Eingreifen westlicher Truppen auf Seiten einer Bürgerkriegspartei geraten sind. Auch hier muss selbst die Nato zugestehen: Keine militärische Lösung möglich.

Alle Informationen zu den Ostermärschen finden sich unter http://www.friedenskooperative.de.

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