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Hauptkundgebung
vonIch spreche heute als Rostocker zu Euch. Als ein Mensch, dessen Heimatstadt im schlechtesten Sinne in aller Munde ist. Doch der tägliche Rassismus in Deutschland betrifft nicht nur uns Rostocker oder uns Menschen in den Neuen Bundesländern, sondern alle Bürgerinnen und Bürger der BRD. Da begehen Jugendliche fast täglich Verbrechen vor und in Asylbewerberheimen und das einzige, was die Politiker tun ist, zu überlegen, wie man die Opfer am besten dafür bestrafen oder los werden kann. Steinewerfende Jugendliche und beifallklatschende Bürger sind ja schließlich Wähler. Scheinbar gilt für die hohen Herren in der Politik in Bonn und anderswo, deren Forderungen zu erfüllen, um bei den nächsten Landtags- und Bundestagswahlen genügend Stimmen zu erhalten. In Deutschland lebende Ausländer und Asylbewerber sind keine Wähler und haben also folglich nach der Logik der Politiker auch überhaupt keine Rechte. Gewalttätige Zustände werden provoziert und dazu benutzt die verfehlte Sozial-, Wirtschafts- und Wohnungspolitik, und eine beispiellose Konzeptlosigkeit im Aufbau der Fünf Neuen Bundesländer zu verdrängen. Das darf nicht sein! Auch in Rostock gingen am Montag viele Menschen auf die Straße, um für den Erhalt des individuellen Grundrechts auf Asyl zu demonstrieren. Und davor zu warnen, daß Geschichte sich wiederholen könnte. Über 120 Jugendliche aus Rostock haben sich an der vom "Jugendbündnis gegen Rassismus in Europa" initiierten Fahrt nach Brüssel beteiligt. Als Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Deutschlands/Die Falken habe ich mit anderen Jugendverbänden und Initiativen eine Aktion gestartet, in der wir alle Bundestagsabgeordneten von Mecklenburg-Vorpommern und alle SPD-Parteitags-Delegierten dazu aufgefordert, einer Grundgesetzänderung auf keinen Fall zuzustimmen! Und ich kann sagen, wir haben auch schon positive Antworten bekommen. Ich denke, das kann froh stimmen! Zur Zeit wird von vielen Rostocker Jugendlichen der Kampf um den Erhalt des letzten Jugendtreffs in einem Neubaugebiet wie Lichtenhagen geführt, den die Stadtverwaltung schließen will. Was das bedeutet, kann sich jeder vorstellen. Viele Menschen sind aufgewacht, um sich an Aktionen gegen Änderung des Art. 16 und für den Schutz von ausländischen Mitbürgern zu beteiligen. Weil wir Jugendliche sie dazu aufrufen. Wir sind eine treibende Kraft in Rostock als Jugendliche. Auch deshalb fordere ich Euch alle auf, Euch am 28.11. am bundesweiten Aktionstag gegen Ausländerfeindlichkeit zu beteiligen. Ein Rostock oder ein Deutschland ohne ausländische Mitbürger ist für mich - und ich denke für Euch alle auch - undenkbar! Danke.