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FriedensDekade: „Komm den Frieden wecken“
Ökumenische FriedensDekade 2025
von
Zeit, den Schlaf der Verdrossenheit zu durchbrechen: Die FriedensDekade 2025 ruft auf, gemeinsam für Frieden laut zu werden.
Jedes Jahr im November erheben Zehntausende Menschen ihre Stimmen – in Kirchen, auf Plätzen, in Schulen und Initiativen. Vom 09. bis 19. November 2025 bietet die ökumenische FriedensDekade zehn Tage des Innehaltens, der Mahnung und der Stärkung. Es sind Tage, in denen Menschen in ganz Deutschland Hoffnung, Mut aber auch Trauer teilen. Im 45. Jahr ihres Bestehens und unter dem diesjährigen Motto „Komm den Frieden wecken“ ist sie damit zu einer festen Größe der deutschsprachigen Friedensarbeit geworden – ein lebendiges Zeichen für Erinnerung, Auseinandersetzung und Zukunft.
Jeder Tag zählt – die zehn Tage der FriedensDekade im November sind ein besonders kraftvoller Moment, um den Frieden gemeinsam zu wecken. Doch der Weckruf bleibt nicht auf diesen Zeitraum beschränkt. Das Motto und die Impulse der FriedensDekade begleiten uns das ganze Jahr über. Auf der Website der FriedensDekade finden sich regelmäßig neue Gedanken und Handlungsmöglichkeiten, die dazu einladen, den Frieden in unserem Alltag und in unseren Gemeinschaften zu stärken.
Während in der EU und in Deutschland Debatten um Wehrpflicht, Militärbudget, Aufrüstung und „kriegsfähige Gesellschaft“ dominieren, rückt die FriedensDekade ein anderes Narrativ in den Mittelpunkt: Frieden ist keine Utopie, sondern eine aktive Entscheidung. Eine Haltung. Eine tägliche Praxis.
Die FriedensDekade schafft einen gemeinsamen Rahmen, um genau das sichtbar und erfahrbar zu machen – dezentral, lokal, ökumenisch, überkonfessionell. Im vergangenen Jahr fanden rund 5.000 Veranstaltungen statt: Andachten, Filmgespräche, Schulprojekte, Friedensgebete, Ausstellungen, Workshops, Gottesdienste, Diskussionen und Begegnungen. Die Stärke liegt in der Vielfalt – und in der Gemeinschaft vor Ort. Denn dort, wo Menschen zusammenkommen, teilen sie nicht nur Zweifel, sondern auch Hoffnung. Hoffnung auf Veränderung, auf Gerechtigkeit, auf Frieden.
Das diesjährige Motto „Komm den Frieden wecken“ setzt bewusst auf Dringlichkeit. Es ist kein leiser Appell, sondern ein Weckruf gegen Gleichgültigkeit und Verdrossenheit. Ausdruck findet dieser Weckruf auch im diesjährigen Aktionsmotiv des Künstlers Sebastian Schmidt: Ein rotes Megafon, aus dem eine weiße Taube fliegt. „…dass wir einen richtigen Weckruf brauchen!“, erklärt Schmidt, „Die Taube ist das universelle Friedenssymbol, aber das Megafon steht für die Dringlichkeit: Frieden muss laut eingefordert werden. Viele Menschen sind müde geworden angesichts der Kriege – da wollte ich ein Motiv schaffen, das aufrüttelt.“ Ein Gespräch mit dem Künstler findet sich auf friedensdekade.de.
Auch das historische Logo „Schwerter zu Pflugscharen“ begleitet die diesjährige Dekade wieder sichtbar. Es steht wie kein anderes Symbol für die Kraft der Hoffnung und die Entschlossenheit gewaltfreien Wandels. Einst Zeichen der DDR-Friedensbewegung, heute Bestandteil einer europaweiten Erinnerungskultur. In einer Zeit, in der selbst Europas Rolle als diplomatischer Friedensakteur ins Wanken gerät, sind solche Symbole Orientierung und Mahnung zugleich.
Die FriedensDekade erinnert nicht nur an die Tradition, sie ist Ausdruck gelebter Gegenwart. Sie verknüpft biblische Friedensbotschaften mit heutigen Realitäten, sie schafft Räume für Widerspruch und Wandel. Wer teilnimmt, nimmt Haltung an. Und wer mitgestaltet, gibt dem Frieden ein Gesicht.
Alle sind eingeladen, mit eigenen Aktionen vor Ort die FriedensDekade zu bereichern. Ob als Gemeinde, Schulklasse, Jugendgruppe, Initiative oder Privatperson – jede Stimme zählt. Ob Andacht, Ausstellung, Filmabend, Gesprächsrunde oder Friedenszeichen im öffentlichen Raum: Mach mit. Weck den Frieden. Dort, wo du bist.
Denn gerade das macht die zehn Tage im November so besonders: Sie sind keine Flucht vor der Welt, sondern eine Atempause in ihr. Eine Gelegenheit, die innere Kompassnadel neu auszurichten. Und aus der Kraft der Gemeinschaft Mut für die verbleibenden 50 Wochen im Jahr zu schöpfen.
Papst Franziskus hat es an Ostern 2025 mit eindrücklichen Worten gesagt: „Frieden wird niemals mit Waffen geschaffen, sondern indem man die Hände ausstreckt und die Herzen öffnet.“
Weitere Informationen, Veranstaltungstipps, Materialien und Hinweise zur Beteiligung finden sich auf: www.friedensdekade.de