„Stiftung Atomwaffen Abschaffen'' gründen!

von Hermann Theisen

60 Jahre Hiroshima und Nagasaki

Im vergangenen Jahr jährten sich zum 60. Mal die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Weltweit fanden Gedenkveranstaltungen statt und einhellig wurde dabei die atomare Abrüstung gefordert sowie der Verzicht auf jeglichen Einsatz von Atomwaffen. Demgegenüber befinden sich noch immer etwa 30.000 Atomwaffen im Besitz von acht Atomwaffenstaaten, wovon ca. 17.500 Atomwaffen sofort einsatzbereit sind und sich davon 4.000 im Zustand ständiger Höchstalarmbereitschaft befinden.

Bemühen um ein Ende der atomaren Rüstung

Bereits seit den fünfziger Jahren gibt es in Deutschland eine Anti-Atomwaffenbewegung, die nach ihren Anfängen im „Kampf gegen den Atomtod" ihre Hochzeit nach dem Nato-Doppelbeschluss hatte, als in den 80er Jahren Zehntausende Atomwaffengegner mit Sitzblockaden in Mutlangen, Hasselbach und an anderen Orten ihren Protest gegen die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen zum Ausdruck brachten.

Das seitdem andauernde Ringen um einen Abzug der in Deutschland stationierten Atomwaffen bzw. darüber hinaus um eine weltweite atomare Abrüstung, hat aber leider nach wie vor den Anschein, als gelinge es nur punktuell, die Öffentlichkeit bzw. die maßgeblichen Politiker zu erreichen. In der öffentlichen und politischen Diskussion blitzt das Thema immer wieder kurzzeitig auf, ohne jedoch damit die Hoffnung zu nähren, es könnte auch nur annähernd zu einem politischen Kurswechsel in der Atomwaffenfrage kommen. Ganz im Gegenteil sind Atomwaffen bzw. das Streben nach ihnen noch immer internationale Konfliktfelder, aus denen immer neue Kriegsszenarien entstehen.

Die Stiftung Atomaffen Abschaffen

In dieser Situation entstand die Idee zur Gründung einer Stiftung Atomwaffen Abschaffen.

Die Stiftung soll Organisationen, Initiativen und Menschen unterstützen, die sich für die Ächtung und Abschaffung von Atomwaffen einsetzen. Sie soll zudem das Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki wach halten und sich dafür einsetzen, dass sie - sowie auch die Opfer der Atomwaffentests - unterstützt werden. Zudem wird sie zweijährlich einen Josef-Rotblat-Preis vergeben, um mit ihm Organisationen, Initiativen und Menschen auszuzeichnen, die sich in herausragender Weise im Sinne des Stiftungsgedankens engagiert haben.

Neben ihrer fördernden Tätigkeit wird die Stiftung auch operativ tätig sein. So sollen eigene Projekte und Kampagnen entwickelt und angestoßen werden und es sollen die bereits bestehenden Anti-Atomwaffen-Bemühungen vernetzt werden.

Dringender Unterstützungsbedarf

Um eine Stiftung gründen zu können, sind 50.000 Euro notwendig, damit diese effektiv arbeiten kann, ein mehrfaches davon. Deshalb werden dringend Spenden benötigt, wofür bei der GLS Gemeinschaftsbank ein Konto eingerichtet wurde (Sonderkonto Theisen, Konto 60 08 778 500 - BLZ 430 609 67). Ebenso dringend sind Zustiftungen erwünscht. Fragen hierzu beantwortet der Autor dieses Artikels gerne.

Zum Unterstützerkreis der Stiftung Atomwaffen Abschaffen gehören die Politologen Prof. Dr. Michael Th. Greven, Prof. Dr. Wolf-Dieter Narr und Prof. Dr. Fritz Vilmar; der Philosoph Prof. Dr. Ernst Tugendhat; die Soziologen Prof. Dr. Marianne Gronemeyer und Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer; die Politiker Peter Conradi, Dr. Gregor Gysi und Oskar Lafontaine; die Bürgerrechtler Peggy Parnass, Hanne und Klaus Vack; der Psychologe Prof. Dr. Joachim Funke; die Theologin Prof. Dr. Luise Schottroff; der Physiker Prof. Dr. Hartwig Spitzer; der Chemiker Prof. Dr. Jörn Manz; der Psychiater Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner; der Aufsichtsratsvorsitzende der GLS Gemeinschaftsbank, Dr. Henner Ehringhaus; Leverkusens Oberbürgermeister Ernst Küchler, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude und Mutlangens Bürgermeister Peter Seyfried; der Ehrenvorsitzende des Österreichischen Versöhnungsbundes, Prof. Ernst Schwarze sowie der Musiker Konstantin Wecker.

Stiftung Atomwaffen Abschaffen Hermann Theisen, Moltkestraße 35, 69120 Heidelberg, Tel. 0 62 21/ 4013 04 hermann [dot] theisen [at] t-onUne [dot] de ()

 

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