Redebeitrag für die Hiroshima / Nagasaki-Gedenkveranstaltung am 6. August 2020 in Bonn

 

- Es gilt das gesprochene Wort –

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir haben uns auch in diesem Jahr zum 6. August zur Gedenkstunde an diesem Mahnmal versammelt, um die Erinnerung an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 75 Jahren lebendig zu erhalten. Das ist wichtig! Denn obschon die Corona-Pandemie und ihre Folgen unseren Alltag prägen, dürfen die Themen unserer Zeit nicht aus dem Blick geraten. Das gilt in besonderem Maße für unseren gemeinsamen Einsatz für den Frieden!

Daher ist am 8. Juli auch wieder die Flagge der weltweiten Vereinigung Mayors for Peace vor dem Alten Rathaus gehisst worden. Dieses Netzwerk wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Bonn gehört dem Bündnis „Bürgermeister für den Frieden“ seit 2009 an.

Heute Morgen (6.08.2020) konnte ich gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Bonner Friedensinitiativen und mit Olivier Adam vom UN-Freiwilligenprogramm in der Rheinaue, nahe des Japanischen Gartens, einen Friedensbaum pflanzen. Die Samen dieses Muku-Baums haben wir 2016 über Mayors for Peace erhalten. Sie stammen aus der Todeszone der Atombombenabwürfe in Japan. In den Botanischen Gärten der Universität Bonn sind sie angezüchtet worden. Ich freue mich, dass wir damit gemeinsam ein sichtbares und wachsendes Zeichen für den Frieden setzen konnten.

Mit unserem heutigen Gedenken verbinden wir zugleich die Mahnung des „Nie wieder“. Und aus diesem Grunde ist es wichtig, immer wieder an die Atombombenabwürfe und vor allem an die unzähligen Opfer zu erinnern. Wir dürfen nicht vergessen, was in den beiden japanischen Städten geschah! Der Schrecken vergeht nicht. Menschen in Japan leiden noch heute unter den Folgen. Setzen wir uns gemeinsam für eine Zukunft ohne Atomwaffen ein!

Vielen Dank.

 

Reinhard Limbach ist 1. Stellv. Bürgermeister der Bundesstadt Bonn.