Newsletter Juni 2023
Newsletter des Netzwerk Friedenskooperative für den Monat Juni 2023
Newsletter des Netzwerk Friedenskooperative für den Monat Juni 2023

Die aktuellen Bilder aus der Ukraine nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms sind schockierend und zeigen, dass dieser Krieg für Menschen, Umwelt, aber auch für das Klima katastrophal sind, wie neue Forschungsergebnisse zeigen. Wann endet dieser Krieg endlich? Dass in wenigen Tagen die NATO mit einer noch nie da gewesenen Luftoperation in Deutschland den Bündnisfall übt, wird eher nicht dazu führen, dass Russland einlenkt und einen diplomatischen Weg zum Ende des Krieges sucht. Daher fordern wir vom Netzwerk Friedenskooperative in unserem aktuellen Statement, das Manöver zu stoppen!

Über diese Themen, sowie der Hinweis auf die Veranstaltungsreihe "Nuclear Justice Now!" und auf unsere aktuelle Podcastfolge, wollen wir dich in unserem Juni-Newsletter informieren.

1. Air Defender 23 absagen + geplante Aktionen
2. Krieg in der Ukraine: katastrophal für Menschen, Umwelt und das Klima
3. Aktionen für eine atomwaffenfreie Welt in Hamburg, Berlin und Büchel
4. Neue Podcastfolge erschienen: Nukleare Abrüstung und Feminismus

Freundliche Grüße bestellt

Philipp Ingenleuf

sowie das gesamte Team des Netzwerk Friedenskooperative
 

+++ Newsletter Juni 2023 +++


1. "Air Defender 23" absagen + Aktionshinweis

In Zeiten höchster Spannungen zwischen NATO und Russland infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine, hält die NATO mit „Air Defender 23“ die größte derartige Übung in ihrer Geschichte ab. Das Netzwerk Friedenskooperative warnt, dass diese Übung Eskalationspotential birgt und bei der Schaffung eines Klimas, in dem es endlich zur Herbeiführung einer diplomatischen Lösung des Ukraine-Krieges kommen kann, hinderlich ist. Darüber hinaus ist die CO2-Bilanz des Militärmanövers katastrophal. Das Netzwerk Friedenskooperative fordert eine Absage des Manövers.

Vom 12. bis 23. Juni 2023 werden mehr als 10.000 Militärs aus über 20 Nationen mit rund 220 Luftfahrzeugen die NATO-Übung „Air Defender 23“ durchführen. Dabei wird es auch zu massiven Einschränkungen im zivilen Flugverkehr, zu Lärmbelästigung sowie zu einem massiven Ausstoß von Treibhausgasen kommen.

Unser Statement zu "Air Defender 23" kann hier auf unserer Webseite in voller länge gelesen werden.

Diese – und viele weitere Aktionen der Friedensbewegung – findest du hier in unserem Terminkalender:

https://www.friedenskooperative.de/termine

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2. Krieg in der Ukraine: katastrophal für Menschen, Umwelt und das Klima

Seit fast anderthalb Jahren wütet der Krieg Russlands gegen die Ukraine und hat verheerende Auswirkungen auf die Menschen, die durch ihn getötet, verletzt und vertrieben wurden. Doch auch die Umwelt und das Klima leiden unter den katastrophalen Folgen. Die jüngsten Bilder der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine verdeutlichen dies erneut auf schockierende Weise. Wie sehr der Krieg auch dem Klima schadet, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse. Demnach wurden allein im ersten Jahr des Ukraine-Krieges so viele Emissionen verursacht wie von einem Land wie Belgien im gleichen Zeitraum. Insgesamt wurden etwa 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen-Äquivalente u.a. durch den Spritverbrauch der Truppen, durch Kampfhandlungen verursachte Feuer sowie indirekte Ursachen wie den Wiederaufbau oder die Umleitung des Flugverkehrs verursacht.

Wie viel CO2 durch Kriege und Militär insgesamt verursacht wird lässt sich kaum in Zahlen bemessen. Denn militärische Emissionen müssen nicht gemeldet werden. Es ist dringend erforderlich, dass sich dies ändert und die Bundesregierung aktiv wird. Mit der Unterschriftenaktion "Klimaschutz ist Krisenprävention und Kriegsprävention ist Klimaschutz!" fordern wir Deutschland auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Emissionen der Bundeswehr transparent zu erfassen und zu veröffentlichen. Die Bundesregierung muss sich auch auf internationaler Ebene dafür einsetzen, dass das Militär in Klimabilanzen berücksichtigt wird.

Hier kannst du unterzeichnen:
 

[Link: https://www.friedenskooperative.de/petition/klimaschutz-ist-krisenpraevention]

Hier gibt es die Unterschriftenliste auch auf Papier zum Sammeln bei Demos oder an Infoständen.

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3. Aktionen für eine atomwaffenfreie Welt in Hamburg, Berlin und Büchel

Seit dem 29. Mai tourt die von uns mitorganisierte Veranstaltungsreihe „Nuclear Justice Now!“ durch Deutschland. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe wurden Anti-Atomwaffen-Aktivist*innen von den Marschall-Inseln eingeladen, wo zwischen 1946 und 1958 67 Atombombentests durchgeführt wurden. Einige Atolle wurden dadurch unbewohnbar. Angemessene Hilfen und Entschädigungen für die Opfer sind bis heute nicht erfolgt. Der Abschluss der Veranstaltungsreihe findet morgen (Samstag, 10 Juni) in Hamburg sowie am 11./12. Juni in Berlin statt. Alle Infos findest du hier auf unserer Seite.

Außerdem findet am 24. Juni der Kirchliche Aktionstag gegen Atomwaffen am Fliegerhorst Büchel in der Eifel statt. Der frühere Landesbischof der Evangelischen Kirche in Baden, Professor Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh, wird dabei eine Predigt vor dem Haupttor des Fliegerhorsts und letzten in Deutschland verbliebenen Atomwaffenstandorts halten. Infos dazu gibt es hier.

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4. "Nukleare Abrüstung und Feminismus" - Lifehack Peace Folge 23 erschienen!

In dieser Folge unseres friedenspolitischen Podcasts sprechen unsere zwei Praktikantinnen Hyra und Wencke im Rahmen des 24. Mai, dem Internationalen Frauentag für Frieden und Abrüstung (International Women's Day for Peace and Disarmament), über den Zusammenhang von Feminismus und nuklearer Abrüstung.

Zum einen wird erklärt was Atomwaffen überhaupt sind und welche zerstörerische Kraft sie haben. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, wieso Atomwaffen gewaltvollstes Macht- und Unterdrückungsinstrument des Patriarchats sind und niemals zu Sicherheit für alle Menschen in der Gesellschaft führen können. Der Bezug zu Feminismus und nuklare Abrüstung steht dabei im Vordergund. Viel Spaß beim Anhören!

Hier kannst du dir den Podcast anhören.