Veranstaltungsreihe "Nuclear Justive Now!" vom 29. Mai - 14. Juni 2023

Mit dem Projekt ‚Nuclear Justice Now!‘ machen wir auf die über 2.000 Atomwaffentests aufmerksam, die bis heute zu unermesslichem Leid führen.

So führten die USA zwischen 1946 und 1958 67 Atombombentests auf den Marshallinseln durch. Einige Atolle wurden dadurch unbewohnbar. Die Bewohner*innen wurden vor und während der Tests nicht informiert und geschützt, über die humanitären und ökologischen Folgen der Tests wurde gar nicht oder viel zu spät aufgeklärt. Die daraus resultierenden Umwelt- und Gesundheitsschäden, sowie die in den Gebieten weiterhin bestehenden Risiken wurden nicht erfasst. Angemessene Hilfen und Entschädigungen für die Opfer sind bis heute nicht erfolgt.

Als ehemalige Kolonialmacht dieser Inseln und Staat der nuklearen Teilhabe trägt auch Deutschland eine Verantwortung gegenüber den betroffenen Menschen.

Außenministerin Annalena Baerbock sprach sich auf der 10. Überprüfungskonferenz des Nichtverbreitungsvertrags (NVV) im August 2022 für die Zusammenarbeit beim Opferschutz und bei der Sanierung von durch Atomwaffentests verseuchten Flächen aus. Bereits im Statement der 1. Vertragsstaatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrags (AVV) im Mai 2022 in Wien betonte die deutsche Delegation “positive Verpflichtungen”, wie Umweltsanierung und Opferentschädigung. Auch in den Leitlinien für Feministische  Außenpolitik ist festgehalten, dass Bestrebungen zur Anerkennung und Entschädigung der Opfer von Atomtests unterstützt werden.

Das Projekt

Unsere Ziele
Mit Nuclear Justice Now! wollen wir in der Zivilgesellschaft und bei deutschen Entscheidungsträger*innen ein Bewusstsein für die Gefahren und Folgen von Atomwaffen und Atomwaffentests schaffen und die Notwendigkeit eines Verbots von Atomwaffen unterstreichen. Dabei wollen wir nicht nur über die Betroffenen reden sondern sie selbst zu Wort kommen lassen.

Wir wollen den Druck auf verantwortliche Politiker*innen erhöhen, ihre Versprechen zu Opferfonds und Mittel für Umweltsanierung in die Tat umzusetzen.
Gleichzeitig soll das Projekt unsere Forderung nach dem Beitritt Deutschlands zum AVV voranbringen.

Unser Vorhaben

Die Aktivisten Benetick Kabua Maddison, Matthew John und Marino Morris der "Marshallese Educational Initiative" (MEI) aus den USA werden während ihrer Zeit in Deutschland an verschiedenen öffentlichen Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen für die Zivilgesellschaft teilnehmen, zu denen auch Expert*innen, darunter Wissenschaftler*innen und Politiker*innen, eingeladen sind.

Die Aktivist*innen werden sich außerdem zu Gesprächen mit Vertreter*innen des Auswärtigen Amtes und Mitgliedern des Bundestages treffen.

Da Kunst und Musik einen großen Teil des Aktivismus der Betroffenen ausmachen, wird es bei den Events auch musikalischen Input und eine Ausstellung von Kunstwerken geben.

 

Bundesweit sind Events in folgenden Städten vorgesehen:

 

Wer wir sind
Das Projekt ist eine Kooperation der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), des Netzwerk Friedenskooperative und der Marshallese Educational Initiative (MEI).

Beteiligt an der Planung und Umsetzung des Projekts sind junge Mitarbeitende und Ehrenamtliche aus den zwei oben genannten deutschen Organisationen. Sie alle waren Teil der Jugenddelegation der DFG-VK zur 10. Überprüfungskonferenz des NVV, wo sie die jungen Aktivist*innen von den Marshallinseln kennenlernten und die Idee zum Projekt entstand.

 

Unsere Unterstützer*innen

Das Alois-Stoff-Bildungswerk der DFG-VK in NRW ist Kooperationspartner des Projekts. Das Projekt wird möglich gemacht durch die finanzielle Unterstützung der Bertha-von-Suttner-Stiftung, ICAN International, der GLS Bank und der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen.

In Thüringen und Nordrhein-Westfalen finden die Events in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen und der Heinrich Böll Stiftung NRW statt.