Appelliere an Bundeskanzler Scholz und fordere ihn mit einer Postkarte – die wir für dich abschicken – auf, sich mit aller Kraft für Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg einzusetzen.
Ebenso kannst du eine Postkarte an Präsident Putin schreiben, um ein Ende des Krieges zu fordern.
- Sperrfrist: 20. April 2019, Redebeginn: 11 Uhr -
- Es gilt das gesprochene Wort -
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freundinnen und Freunde,
Das „Säbelgerassel“ auf der Erde nimmt wieder zu. Drohgebärden, teilweise mit militärischem Vokabular, sind fast wieder an der Tagesordnung. In vielen Ländern sind Männer an die Macht gekommen, die rechtsstaatliche und demokratische Spielregeln in ihren Staaten außer Kraft setzen. Wenn sie dann mit ihrer Politik die Grenzen ihres Landes überschreiten und auf internationaler Ebene agieren, dann mit nationalistischen Tönen.
Zugleich werden mühsam zustande gekommene Abkommen gekündigt in dem Glauben, in der stärkeren, mächtigeren Position zu sein. Die Rüstungsausgaben der Länder steigen. Sind wir schon wieder in einer Phase des neuen Wettrüstens?
Die Generation derer, die bei uns und in Europa den letzten Krieg erlebt hat, stirbt aus. Das Erinnern an Leid und Schrecken, das mit Bomben, Panzern, Granaten und Maschinengewehren verbunden sind, verblasst. Flucht und Vertreibung kennen wir – aber nur in Form eines aufnehmenden Landes, dass in einer Allianz mit anderen Staaten darum bemüht ist, die Festung Europa auszubauen.
Die Ostermärsche sollen uns vor Augen führen, dass Waffen dafür produziert werden, damit sie eingesetzt werden. Nicht direkt bei uns oder bei unseren Nachbarn, aber in Regionen, aus denen Flüchtlinge zu uns kommen.
Die Ostermärsche sollen uns mahnen, dass Frieden keineswegs selbstverständlich ist und täglichen Einsatz im direkten Umfeld wie auf internationaler Bühne erfordern.
Die Ostermärsche wollen uns darauf hinweisen, dass nationale Interessen nicht zu einem nationalistischen Handeln führen dürfen.
Die Ostermärsche erinnern daran, dass Krieg und Vertreibung auch in Deutschland und Europa zu viel Leid, Not und Elend geführt haben.
Mein herzlicher und aufrichtiger Dank gilt all denen, die die Tradition der Ostermärsche und die damit verbundenen Mahnungen, Erinnerungen und Aufforderungen auch in Limburg und in unserer Region aufrechterhalten und mit neuem Leben erfüllen.
Dr. Marius Hahn (SPD) ist Bürgermeister der Stadt Limburg.