Atomwaffen ächten – UAA Gronau stilllegen – Uranmüllexporte stoppen

Urananreicherung ist zivil wie friedenspolitisch extrem gefährlich – im westfälischen Gronau wie auch in Almelo und andernorts. Der Erhalt und Ausbau der Urananreicherung trägt in Deutschland und weltweit zur unverantwortlichen Fortsetzung der Atomenergienutzung sowie zum neuerlich angeheizten nuklearen Wettrüsten bei. Wir fordern deshalb die sofortige Beendigung der Urananreicherung in Gronau und weltweit – sowie die Umsetzung des von der Friedensorganisation ICAN initiierten Atomwaffenverbotsvertrags.

Angereichert wird in Gronau für hochgefährliche Bröckelreaktoren wie Tihange und Doel in Belgien, aber auch für AKW im Kriegsgebiet der Ukraine und aktuell auch für neue Reaktoren am Persischen Golf. Angeblicher Klimaschutz durch atomares Risiko und umweltzerstörerischen Uranabbau ist aber nichts weiter als eine Farce. Dennoch lehnen Bundes- und Landesregierungen die Stilllegung der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau und der Brennelementefabrik Lingen weiterhin ab.

„Don’t nuke the climate! – Atomkraft löst kein Klimaproblem!

Uranabbau und Anreicherung sind sehr energieintensiv und sind in der Regel mit hohem CO2 -Ausstoß verbunden, Atomenergie macht aktuell weltweit nur 11% der Stromerzeugung aus und kann Kohlestrom nicht kurzfristig ersetzen, alle neuen internationalen AKW-Projekte sind bereits mehrere Jahre im Verzug und mehrere Millionen teurer.

Das Atommüllproblem ist bei allen Atomanlagen ungelöst – so auch bei den Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo. Mit dem Export von Uranmüll nach Russland werden die Probleme und Gefahren nur verlagert. Die Uranmüllexporte müssen gestoppt werden und die atommüllproduzierenden Uranfabriken müssen sofort stillgelegt werden!

Bundesregierung unterstützt atomares Wettrüsten!

Derzeit wollen die Betreiberin der UAA Gronau und der benachbarten UAA Almelo (NL), die deutsch-niederländisch-britische Urenco Ltd., mit Zustimmung der deutschen Anteilseigner RWE und EON in den USA auch in das Geschäft einer äußerst brisanten Höheranreicherung auf 19,75% U 235 für neue, mobile Klein-Reaktoren einsteigen. Die Zentrifugentechnik dafür soll die Urenco-Tochter ETC, die neben dem Forschungszentrum Jülich ihren Sitz hat, liefern. US-Medien berichten, dass es dazu auch hochrangige Gespräche zwischen Urenco und dem Pentagon gibt. Das unterstreicht die militärische Bedeutung der angeblich zivilen Urenco und der Urananreicherung. Das alles geschieht mit ausdrücklicher Zustimmung und Billigung der Bundesregierung, die keine Bedenken gegen die Weiterverbreitung der Zentrifugentechnik hat. Damit heizt Deutschland das nukleare Wettrüsten an, anstatt auf friedliche und nicht-nukleare Optionen zu setzen.

Mit der Kündigung des INF-Mittelstreckenraketen-Vertrags und des Iran-Abkommens durch die Trump-Administration droht für Europa und Deutschland ohnehin ein neues atomares Wettrüsten. Europa kann damit zum neuen Kriegsschauplatz werden. Immer deutlicher äußern deutsche Politiker atomare Ambitionen, zum Teil in Zusammenspiel mit dem französischen Präsidenten Macron. Schon jetzt wird die Uran-Zentrifugentechnologie in Jülich gemeinsam von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden erforscht und weiter gefördert.

Friedliche Konfliktlösung & Atomausstieg statt Eskalation und Wettrüsten!

Umso wichtiger ist es, dass wir auf zivile Konfliktlösungen und ein Ende der Atomenergienutzung setzen. Die sofortige Beendigung der Urananreicherung ist dafür ein zentraler Schlüssel, um den „einfachsten Weg zur Atombombe“ zu verbauen und die Belieferung von Risiko-AKW mit angereichertem Uran zu unterbinden. Anstatt unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und politische Ziele wie Arbeitsplätze, Kohleausstieg und Atomausstieg gegeneinander auszuspielen sowie das internationale Wettrüsten anzuheizen, setzen wir uns für solidarisches Miteinander ein.

Dafür gehen wir am 10. April 2020 beim Ostermarsch zur UAA Gronau gemeinsam mit Friedens- und Anti-Atom-Initiativen aus dem In- und Ausland auf die Straße!!

Konkrete Schritte für Abrüstung und Energiewende – in Gronau und anderswo:

  • Stilllegung der Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo!
  • Beendigung der Uran-Zentrifugenentwicklung durch das Urenco-Joint-Venture in Jülich!
  • Exportstopp für angereichertes Uran aus Gronau und Brennelemente aus Lingen!
  • Beitritt Deutschlands zum von ICAN initiierten internationalen Atomwaffenverbotsvertrag!
  • Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel statt deren Modernisierung!
  • Kein zerstörerisches Wettrüsten – weder atomar noch „konventionell“!
  • Umwandlung der Bundeswehr-Depots in Gronau – Epe und Ochtrup in zivile Katastrophenschutzeinrichtungen!
  • Beendigung der miltärischen Flug- und Bombenabwurfübungen beim Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range!
  • Keine Beteiligung an einer neuen Atomspirale – kompletter Atomausstieg jetzt!
  • Keine finanzielle und politische Unterstützung neuer AKW-Bauten weltweit – Förderung dezentraler, regenerativer Energieversorgung und Speicherung!

Frieden stiften – Energiewende wuppen: Jetzt!

 

Kontakt:
Gronauer Ostermarsch organisiert vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel.:  02562/23125, eMail: info [at] ostermarsch-gronau [dot] de, www.ostermarsch-gronau.de

Spenden:
Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e.V., IBAN: DE71 4016 4024 0143 1961 00, BIC: GENODEM1GRN, bei der Volksbank Gronau, Stichwort „OMA 2020“