Redebeitrag für den Ostermarsch in Aschaffenburg am 30. März 2024

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Hallo, Ihr friedensgesinnte Menschen von Aschaffenburg und Umgebung,

für die Gruppe der Friedenstrommler will ich in Kürze skizzieren, was uns wichtig ist, was wir tun und was wir im Blick auf die gesellschaftliche Lage in unserem Land kritisieren. Seit Jahren setzen wir als kleine Gruppe öffentlich Zeichen zu den Themen Gerechtigkeit und Frieden. Unsere hier folgenden Anmerkungen und Orientierungen sollen zum Weiterdenken und zu Friedensaktivitäten ermuntern, können aber selbstverständlich nicht die Lösung aller globalen Probleme liefern.

  • Aktuell erkennen wir Friedenstrommler*innen mehrere soziale Schieflagen in unserem Land. Sie werden sich verschärfen, wenn die Regierung weiterhin mehrere Mrd. € in militärische Aufrüstung pumpt und einer entsprechenden  wirtschaftlichen Dynamik ohne soziale Steuerung freien Lauf lässt.
  • Wir wenden uns entschieden gegen eine „geschichtsvergessene Sozialpolitik“, die viele soziale Errungenschaften der letzten Jahrzehnte in den Hintergrund stellen will und somit eine weitere Verarmung von breiten Bevölkerungsschichten in Kauf nimmt. Eine solche Dynamik hat sich nach unserer Beobachtung schon angebahnt.
  • Beim Thema der militärischen Auseinandersetzung und des Krieges sind wir mit vielen anderen der Meinung, dass Krieg eine „Kapitulation des gesamten Menschseins“ darstellt. Mit Krieg wird menschliche Verantwortung im
  • gesellschaftlichen Kontext untergraben und deformiert. Gerechtigkeit gerät in eine Schieflage, weil menschliches Leid, Krankheit und Tod von angeblichen Feinden und von der eigenen Bevölkerung für angeblich höhere Werte in Kauf genommen werden.
  • Wir wissen aus der Geschichte, dass selbst nach einem Waffenstillstand es ein Mehrfaches an Zeit und Kraft kostet, um nur die messbaren Schäden, erfolgt durch militärische Zerstörung, wieder teilweise zu beheben.
  • Zudem erinnern wir als Friedenstrommler, dass es bei genauem Blick auf Konfliktparteien im Kriegsfall, niemals nur die bösen und die guten Menschen gibt. Alle leiden und viele sterben. Deshalb müsste es immer darum gehen, große Anstrengungen für Ausgleich und Diplomatie zu unternehmen. Unsere Tagesmeldungen informieren seit langem wenig darüber. Es wird lieber über die Höhe von Waffenproduktion spekuliert.
  • Wir meinen, dass es höchste Zeit ist, die Deklarationen der Menschenrechte und den Schutz des Menschen von Jung bis Alt praktisch zu beherzigen. Das verantwortliche Handeln füreinander, manche sagen, „die Ethik“, andere sprechen von Solidarität, müssen den Vorrang auf allen politischen Ebenen zurückgewinnen. Die Bevölkerung soll dies auch spüren!
  • Zum Ende möchte ich an bedeutsame Regeln des Zusammenlebens und der Orientierung erinnern, die in alten Schriften stehen: keine Menschenopfer, nicht fremdes Eigentum begehren, an der Wahrhaftigkeit festhalten! – Schon damit haben wir genug zu tun, auch wenn es noch andere Gebote gibt.

Ich danke für Eure Aufmerksamkeit.

 

Ludwig Stauner ist aktiv bei der Gruppe "Friedenstrommler Aschaffenburg"