200 Milliarden und mehr jährlich fürs Militär? Nicht mit mir!
Ich protestiere gegen die geplante massive Aufrüstung Deutschlands!
Redebeitrag für die Demonstration „Nie wieder kriegstüchtig!“ in Berlin am 3. Oktober 2025
- Es gilt das gesprochene Wort –
Lieber solidarische Menschen,
ich bin Teil der palästinensischen Community und der Solidaritätsbewegung hier in Berlin. Am letzten Samstag hatte ich die Ehre als Mitinitiator der Großdemonstration mit über 100.000 Stimmen gegen den Genozid zu mobilisieren und heute setzen wir diesen Einsatz fort.
Wir stehen heute hier, weil wir Nein sagen: Nein zu Kriegstüchtigkeit. Nein zur Politik, die immer neue Aufrüstung fordert. Nein zu einer Politik, die die Kriegsverbrechen in Gaza mit Waffenlieferung und politischer Deckung unterstützt. Wir sagen Nein, weil wir Ja zum Leben sagen: Ja zu Menschlichkeit. Ja, zu Solidarität mit allen, die unter Bomben, Besetzung und Vertreibung leiden.
Während in Deutschland Milliarden für Rüstung ausgegeben werden, werden in Gaza jeden Tag Kinder, Frauen und Familien ermordet und ausgelöscht. Das ist keine Verteidigung, das ist ein Völkermord.
Unsere Regierung spricht von Kriegstüchtigkeit. Als wäre Krieg ein Ziel. Als wäre Gewalt eine Lösung. Doch wir wissen, Krieg bringt nur Leid und Trümmer. Sicherheit entsteht nicht durch Panzer und Bomben, sondern nur durch Gerechtigkeit und gleiche Rechte für alle.
Darum rufen wir heute: Nein zu Kriegstüchtigkeit in Deutschland und Europa! Nein zu Unterstützung von Kriegsverbrechen! Nein zu einseitiger Solidarität, die Opfer ausblendet! Nein, zur Repression gegen die Palästina-Solidaritätsbewegung und stoppt den Völkermord in Gaza!
Wir fordern eine Politik, die aufhört, Kriege zu befeuern und endlich den Mut hat, die Dinge beim Namen zu nennen. Eine Politik, die Empathie hat für alle Opfer. Eine Politik, die nicht das Recht des Stärkeren schützt, sondern die Stärke des Rechts.
Unsere Stimme ist vielleicht klein im Vergleich zu den lauten Trommeln der Kriegspropaganda, aber sie ist klar, sie ist laut und sie wird nicht verstummen! Die palästinensischen Stimmen werden nicht verstummen! Durch eure Solidarität wächst unsere Kraft: Kraft, laut zu bleiben, Kraft, sicher sichtbar zu bleiben und solidarisch zu bleiben!
Abschließend möchte ich euch daran erinnern: Gestern wurden 19 Deutsche in internationalen Gewässern entführt von israelischen Kräften, während sie Hilfslieferungen nach Gaza begleiteten. Die Teilnehmenden der Sumud Flotilla tragen ein Stück unserer Solidaritätsbewegung hinaus auf das Meer. Deshalb fordern wir von unserer Regierung: Schutz für die Teilnehmer_innen der Flotilla. Ihr Einsatz darf nicht kriminalisiert oder delegitimiert werden!
Und wir versichern als Solidaritätsbewegung: Wir werden nicht ruhen, solange unsere Regierung auf der falschen Seite steht! Wir werden nicht schweigen, solange der Genozid in Gaza andauert. Möge das Leben selbst Maßstab für Würde sein, nicht die Herkunft.
Vielen Dank.