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Erstellt: Juli 1998 | Pro Humanitate e.V.: Kurdischen Flüchtlingen und Vertriebenen helfen! Fluchtursachen, nicht Flüchtlinge bekämpfen! "Trockene Daten": Über 3 Millionen Vertriebene und Flüchtlinge, über 3185 geräumte und zerstörte Siedlungen, Zerstörung der Natur und der Lebensgrundlage von Hunderttausenden von Bauern über 40.000 tote kurdische und auch türkische Menschen, Folter und Verschwindenlassen: die traurige Bilanz des Krieges in den kurdischen Gebieten der Türkei ist uns oft vor Augen geführt worden. Die Vertreibung der bäuerlichen Bevölkerung von ihrem Land und damit von ihrer Existenzgrundlage hat fatale Folgen in allen Großstädten der Türkei: Die Menschen aus den Kurdengebieten in der Türkei müssen um des Überlebens willen immer weiterwandern. Die Mehrzahl der Einwohner von Diyarbakir, Mersin, Adana, Istanbul, Ankara und Izmir wohnt in Elendsvierteln. "Gecekondu", über Nacht gebaut, so werden sie genannt, Barackensiedlungen, notdürftige Unterkünfte aus einfachsten Materialien. Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Zusammenleben von mehreren Familien auf engstem Raum, fehlende Elektrizität, Kanalisation und Wasserversorgung sowie Mangelernährung, Zunahme der Armutskrankheiten und der Kindersterblichkeit, das sind die Lebensbedingungen in diesen Gecekondus, Folgen der Zerstörung der Lebensgrundlagen der Landbevölkerung Kurdistans seit Mitte der 80er Jahre. Europa trägt Mitverantwortung Die kurdischen Flüchtlinge, die infolge der Vertreibung von ihrem Land immer weiterwandern, bis nach Europa, sind Folge auch der Unterstützung des Westens durch Waffenlieferungen an das türkische Militär und der politischen und wirtschaftlichen Rückendeckung für diesen Krieg. | |
zum Anfang | Die Ankunft einiger weiterer kurdischer Flüchtlinge an Italiens Küsten führt hierzulande zu einer erneuten Diskussion, wie sich Europa besser vor Flüchtlingen abschotten könne, dabei wissen letztlich alle: Krieg und Unterdrückung - die Ursachen von Flucht und Vertreibung müssen bekämpft werden, nicht die kurdischen Flüchtlinge, die nach Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen zur Flucht gezwungen sind.
Fluchtursachen bekämpfen Flucht wird es geben, solange Krieg, Unterdrückung und Elend in den Regionen, in denen Kurden leben, fortgesetzt werden, solange Menschenrechte und Demokratie nicht Einzug halten. Sobald die Situation in der Türkei sich ändert, der Krieg aufhört und der Weg zu einem politischen Dialog eröffnet wird, brauchen auch keine Kurden mehr aus ihrer Heimat zu fliehen. Europa trägt Mitverantwortung und kann zu einer tiefgreifenden Lösung beitragen. Es gilt, sich endlich aktiv einzusetzen für Dialog und eine friedliche und gerechte Lösung der Kurdenfrage. Die Bundesregierung und alle anderen europäischen Regierungen können bei der Bekämpfung der Fluchtursachen in der Türkei aktiv mitzuhelfen. Die Bundesrepublik kann in diesem Sinne vermittelnd helfen und sich für eine Initiative zur Beendigung des Krieges und zur Lösung der Kurdenfrage innerhalb der EU und OSZE einsetzen. Hierzu können wir alle durch vielfältiges Engagement auch in der Bundesrepublik beitragen. Was fehlt, sind nicht Worte, sondern Taten. Über unser politisches Engagement für eine friedliche Lösung und eine dann mögliche Besserung der Lebensbedingungen hinaus brauchen die ihrer Lebensgrundlagen beraubten armen Menschen, die Millionen Vertrieben und Flüchtlingen materielle Hilfe, konkret und sofort. Die Not der Familien, der Mütter und Frauen, der Kinder und alten Menschen verlangt nach einer Antwort: das Engagement für die vom Land vertriebenen kurdischen Flüchtlinge in der Türkei, der praktische und lebensrettende Einsatz. Eine Gruppe von Menschen, die sich seit Jahren in der Menschenrechts- und Friedensarbeit engagiert haben, hat auf den Notruf der kurdischen Vertriebenen mit der Gründung eines als gemeinnützig anerkannten Vereines reagiert. Der "Internationale Verein für Frieden und Gerechtigkeit - Pro Humanitate e.V." leistet praktische humanitäre Hilfe vor Ort. Auch wenn humanitäre Hilfe keine dauerhafte Lösung bietet und nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann, so gilt doch; Eine derartige Unterstützung für die vertriebenen Menschen in den Elendsvierteln von Diyarbakir und anderen Städten Türkisch-Kurdistans wird so lange wichtig bleiben, bis es eine politische Lösung der Kurdenfrage gibt und die Menschen wieder in ihre Dörfer zurückkehren können. Pro Humanitate e.V. hilft! Hakkari, Diyarbakir, Mersin, Ovacik: das sind einige Städte, wo infolge der Dorfzerstörung und Vertreibung große Elendsviertel mit Hunderttausenden von kurdischen Flüchtlingen entstanden sind. Mangelernährung und Krankheiten sind Folgen der schlechten Lebensbedingungen in den Randgebieten dieser Städte. | |
zum Anfang | Pro Humanitate e.V. hat in den letzten zwei Jahren an ca. 10.000 Familien (das sind dann ungefähr 100.000 Menschen) humanitäre Nothilfe geleistet. Im April 1996 wurden in Hakkari (Dreieckland Türkei, Iran und Irak) über 200 Tonnen Lebensmittel verschiedener Art an 3000 Familien verteilt. Die Hilfe wurde im Dezember 1996 in Diyarbakir mit Heizmaterial fortgesetzt, ca. 2500 Familien konnten mit 1600 Tonnen Kohle über den strengen Winter kommen. Im Herbst 1997 war Pro Humanitate e.V. in Diyarbakir und Mersin sowie in Ovacik/Dersim, wo seit 3 Jahren ein Lebensmittelembargo herrscht und die freie Ein- und Ausreise beschränkt wird. Bei dieser Hilfsaktion wurden über 400 Tonnen Lebensmittel an 4400 Familien verteilt.
Jede/r kann helfen Wir bitten und rufen Sie auf, unsere Arbeit zu unterstützen und uns zu helfen, damit die Vernunft siegt und die Tragödie der Kurden zu Ende geht. Helfen Sie mit, damit den kurdischen Vertriebenen vor Ort humanitäre Hilfe geleistet wird. Mit 100.- DM Spende können Sie: einer kinderreichen kurdischen Familie 50 kg Mehl, 10 kg Reis, 10 kg Weizengrütze, 10 kg Nudeln, 5 kg Zucker, 5 kg Speiseöl, 5 kg Bohnen, 5 kg Linsen, 3 kg Tomatenmark, 1 kg Erbsen, 1 kg Tee, 6 Stück Seife und einiges mehr schenken und so helfen, die Not zu lindern. Sie können jetzt die für das Frühjahr 1998 geplante Lebensmittelhilfe unterstützen oder bei der Finanzierung einer Suppenküche, wo jeden Tag warme Speisen an arme vertriebene und kinderreiche Familien verteilt werden, helfen. Wir versichern Ihnen, daß Ihre Spende voll in die humanitäre Hilfe fließt! Pro Humanitate e.V., Postfach 90 02 65, 51112 Köln, Tel: 02203/ 126 76, Fax: 02203/ 126 77 Spendenkonto: Pro Humanitate e.V., Konto: 10 26 25 33, BLZ: 370 501 98 bei der Stadtsparkasse Köln (Spenden sind steuerlich abzugsfähig). Kontakt: Pro Humanitate e.V., Postfach 900265,51112 Köln, Tel.: 02203/12676, Fax: 02203/12677 (Bundes-)Land: NRW Einsatzgebiete: Türkei Kurzcharakterisierung: Organisationen für Tätigkeiten: , humanitäre Nothilfe in den kurdischen Gebieten der Türkei | |
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