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vom:
Januar 2001


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Uranmunition und andere Verstöße:

  Erklärungen/Stellungnahmen

Herr Scharping und das Badewasser aus Bad Gastein.

Ärzte kritisieren verharmlosenden Umgang mit dem Gesundheitsrisiko durch Uranmunition.

IPPNW

Berlin, den 11. Januar 2001:

Der Verteidigungsminister Rudolf Scharping ist von seinen geladenen Wissenschaftlern schlecht beraten worden. Gebrieft vom dem früher am Kernforschungszentrum Jülich tätigen Mediziner Ludwig Feinendegen sagte der Minister, dass ein Gramm abgereichertes Uran ebenso stark strahle, wie "zehn Liter Badewasser aus Bad Gastein".

Dazu ist anzumerken:

1 Gramm abgereichertes Uran hat eine Strahlung von 17 kBq (Kilobequerel), was den ca. 10 Litern Badewasser in Bad Gastein entspricht, bei denen man ca. 2 kBq pro Liter annehmen kann.

Ein durch die A-1O-Bomber abgeschossenes Urangeschoss enthält allerdings 272 Gramm Uran. Das ist eine Strahlung von insgesamt 4,675 MBq (Megabequerel), die nach der Verbrennung als Urandioxid in Partikelform in die Umwelt eingebracht werden.

Nach der (noch) geltenden Strahlenschutzverordnung beträgt die Freigrenze für abgereichertes Uran 5 MBq. Demnächst wird es auf 10 kBq abgesenkt - wohl nicht ohne Grund!

Die panzerbrechende Munition wird in Salven auf das Ziel abgegeben. Bereits ein zweites Geschoss mit erneut 275 Gramm Uran überschreitet die im deutschen Strahlenschutz geltende Freigrenze. Im zivilen Umgang gelten rechnerisch für 294 Gramm Uran-238 die gesetzlichen Genehmigungsauflagen bezüglich Umgang, Transport und Entsorgung. - Im Krieg ist alles anders.

Entsprechend der Uranmenge eines Geschosses ist die abgegebene Strahlung mit 2.750 Litern Badewasser aus Bad Gastein zu vergleichen.

Doch wer badet in Bad Gasteln in Alphastrahlung? Anzunehmen ist, das es sich bei der Belastung des dortigen Wassers hauptsächlich um Gamma und Betastrahlung handelt. Das macht hinsichtlich der abgegebenen Strahlung gemessen in Bequerel - keinen Unterschied, wohl aber in der vom Körper aufgenommenen Strahlendosis, die als Organ- oder Äquivalentdosis in Sievert (vormals rem) angegeben wird. Bei den schädlicheren Alphastrahlen wird ein Wichtungsfaktor 20 herangezogen. Schon reden wir über 55.000 Litern Bad Gasteiner Badewasser...

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(Ein Becquerel (Bq) bedeutet, dass in einer Sekunde ein Atom zerfällt. Sievert (Sv) wird als die in einem Kilogramm Gewebe aufgenommene Energiemenge definiert.)



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