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vom:
Januar 2000
Update:
Januar 2001


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Uranmunition und andere Verstöße:

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Erklärung anläßlich der Expertentagung zu uranhaltigen Waffen und ihrem Einsatz vom 21.-23.1.2000 in der Ev. Akademie Mülheim/Ruhr

Offener Brief an die Mitglieder des Bundestages

NaWi, IPPNW und IALANA

An die Mitglieder des Deutschen Bundestages



Sehr geehrtes Mitglied des Bundestages

von 21. bis 23.1.2000 fand an der Ev. Akademie Mülheim/Ruhr eine interdisziplinäre Expertentagung zu uranhaltigen Waffen und ihrem Einsatz statt. Mit dem Krieg in Jugoslawien war die Bundesrepublik im Rahmen des NATO-Bündnisses mitverantwortlich für den Einsatz dieser hochtoxischen Waffen. Es ist zu vermuten, dass der Einsatz solcher Waffen gegen internationales Völkerrecht verstößt. Art. 1 des Zusatzprotokolls der Genfer Konvention verpflichtet die Bundesrepublik als Unterzeichnerstaat zur Durchsetzung des Völkerrechts. Deswegen schreiben wir Ihnen als Abgeordnete des deutschen Bundestages in dieser Angelegenheit.

Abgereichtes Uran (DU) als Abfallprodukt der zivilen und militärischen Kerntechnik wird u.a. für DU-Geschosse verwendet. Diese durchdringen nicht nur Panzerplatten, sondern auch dicke Betonwände. Dabei entzünden sie sich, und es entsteht fein verteilter Uranoxidstaub. Wird er eingeatmet, so stellt der DU-Staub trotz relativ geringer Radioaktivität durch seine Strahlung und seine hohe chemische Toxizität eine erhebliche gesundheitliche Gefährdung dar. Unabhängige Beobachtungen haben nach dem Golfkrieg vielfache Indizien für entsprechende Folgen an Militärpersonal und Zivilbevölkerung ergeben. Entsprechende Informationen senden wir Ihnen bei Interesse gerne zu.

Der von der NATO offiziell bestätige Einsatz von DU-Waffen verursacht in Jugoslawien nach dem momentanen Stand des Wissens für unabsehbar viele Generationen Schäden für Umwelt und Gesundheit. Es ist daher unbedingt erforderlich, dass Untersuchungen durch die UNEP und andere Organisationen ermöglicht und gefördert werden.

Wir fordern daher von Ihnen als Abgeordnete, sich für die folgenden Punkte einzusetzen:

-Unverzüglich Freigabe der Informationen durch die NATO, wo und in welchen Mengen DU-Waffen in Jugoslawien eingesetzt wurden, um unabhängige Untersuchungen über ökologische und gesundheitliche Schäden zu ermöglichen;

-Ausarbeitung einer sicheren Entsorgungmethode und Durchführung effektiver Aufräumarbeiten in allen betroffenen Gebieten;

-Abschluss eines internationalen Abkommens über ein Verbot von Waffen, die abgereichertes Uran enthalten.

Gespannt sehen wir Ihrer Stellungnahme zu den oben genannten Forderungen entgegen. Für die Teilnehmerlnnen der Tagung "Uranwaffen im Einsatz"



mit freundlichen Grüßen

Dr. Hans-Jürgen Fischbeck (Naturwissenschaftlerlnnen-Initiative "Verantwortung für Friedens- und Zukunftsfähigkei"

Frau Xanthe Hall (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung, IPPNW)

Hubertus Grote (Internationale Juristen und Juristinnen gegen Atomwaffen, IALANA)



E-Mail:  ippnw@ippnw.de
Internet: http://www.ippnw.de


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