Erstellt: 12.05.1999 nächster Artikel siehe auch: Programm 8.5.1999 Berlin | zu: Kosov@: Reden gegen den Krieg Jesse Jackson, Noam Chomsky, Bruna Nota Grußworte aus den USA zur Kundgebung Berlin 8. Mai 1999 Prof. Dr. Noam Chomsky, MIT Cambridge USA Grußwort: Wir dürfen nicht vergessen: Die Bombardierungen durch die NATO führten zu einer scharfen Eskalation der Greueltaten der serbischen Armee und der paramilitärischen Einheiten sowie zum Abzug der internationalen Beobachter, was selbstverständlich dieselbe Wirkung hatte. Der Oberkommandierende General Wesly Clarke erklärte, daß die Intensivierung des serbischen Terrors und der Gewalt, genau wie geschehen, "vollständig vorhersagbar" gewesen war. Terror und Gegenterror schaukeln sich hoch! Krieg ist der Gipfel des Terrors. Ein Standardargument ist, daß wir nicht einfach untätig zusehen durften, als die Greueltaten weitergingen. Das ist niemals wahr. Eine Möglichkeit besteht immer darin dem hippokratischen Prinzip zu folgen: "Zuallererst, füge anderen kein Leid zu". Wenn es keinen Weg gibt, bei diesem Prinzip zu bleiben, dann tue besser nichts." Es gibt immer Wege, die in Betracht gezogen werden können. Diplomatie und Verhandlungen dürfen nie am Ende sein. Es bleibt: Frieden ist das oberste Menschenrecht. Grußwort: Dr. Jesse Jackson, Mitglied des Repräsentantenhauses der USA Liebe Kolleginnen und Kollegen, nach der humanitären Mission, die mit der Freilassung der drei Piloten endete, bin ich erst recht der Meinung, daß nur Verhandlungen den Krieg beenden können. Menschenrechtsverletzungen, Massenvertreibungen sind durch nichts zu entschuldigen, sie erfordern eine deutliche Antwort der Internationalen Staatengemeinschaften. Deutlich kann aber nur sein, alle friedlichen Möglichkeiten der Konfliktregulierung auszuschöpfen. Dies ist weder vor noch nach Rambouillet geschehen! | |
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Kosov@: Reden gegen den Krieg | Ich begrüße den weltweiten Protest gegen den Krieg und so auch Eure Demonstration. Er steht in der Tradition des gewaltfreien Widerstandes von Martin Luther King, der aus Anlaß des Vietnamkrieges sagte:
"Krieg ist ein Verbrechen". Dieser Aussage ist nichts hinzuzufügen. Grußwort Bruna Nota, Toronte, Präsidentin der Women`s International League for Peace and Freedom (Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit In großer Trauer teile ich Ihre Solidarität mit unseren Schwestern und Brüdern auf dem Balkan, die die Folgen dieses grausamen, illegalen, sinnlosen und unnützen Kriegs erleiden. In dieser Gewalt-Show der vermeintlich führenden Demokratien der Welt sind alle Menschen Verlierer. Sie kennen die Fakten: - Annähernd 1.500 Zivilisten sind getötet worden; mehr als 5.500 haben schwere Verletzungen davongetragen - Millionen Bürger sind vertrieben - Millionen Kinderleben sind bedroht als Resultat des Kriegs, Hunderttausende Bürger sind vergiftenden Gasen ausgesetzt worden, die gesundheit- und umweltschädigende Langzeitwirkungen gegen die Menschen in Jugoslawien und den Nachbarländern haben - Etwa 700.000 Menschen sind ohne Arbeit, weil 52 lndustrieanlagen total zerstört wurden - Millionen Bürgern fehlen die Mittel zur Bestreitung des zum Überleben nötigen Mindesteinkommens - 30 Krankenhäuser und Gesundheitszentren sind beschädigt oder zerstört worden - Die Zerstörung von zwei Chemiefabriken haben eine ökologische Katastrophe verursacht, die den gesamten Balkan betrifft - mehrere tausend Hektar fruchtbaren Bodens, viele Flüsse, Seen und Grundwasserströme sind von petrochemischen Stoffen und Öl verseucht 21 Rafinerien und Lager flüssiger Rohstoffe sind ernstlich beschädigt mehr als 250 Hektar Wälder sind niedergebrannt Und die Liste lebenszerstörender Kriegsfolgen, die uns für Generationen begleiten werden, will nicht enden. George Monbiot schrieb am 22. April im GUARDIAN: "Dieser Krieg ist zumindest in ökologischer Hinsicht der schmutzigste Krieg, den der Westen je geführt hat Mit der NATO-Politik der "verbrannten Erde", die Milosevic`s militärische Kräfte durch die Zerstörung von allem anderen zu brechen sucht, setzt sich die Allianz in einen eklatanten Widerspruch zur Genfer Konvention. Denn ein Krieg, der auf Chemiefabriken und Öl-Anlagen abzielt und in dem radioaktive Waffen gegen Städte und Dörfer eingesetzt werden, ist ein Krieg gegen jedermann: Zivilisten und Kombattanten, Ungeborene und Lebende. Als solcher kann dieser Krieg niemals ein gerechter sein." Zur selben Zeit wird uns ein Spektakel rücksichtsloser Verschwendung geliefert von Regierungen, die ihre eigenen Bürger von nötiger sozialer und gesundheitlicher Versorgung ausschließen, weil "kein Geld da ist". | |
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