27.09. - 01.10.2000 in Baku (Aserbaidschan)

5. Vollversammlung der HCA

von Beate Roggenbuck
Initiativen
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Die europaweite Bürgerrechtsorganisation Helsinki Citizens` Assembly lädt Mitglieder und Interessierte ein zur fünften Vollversammlung der HCA vom 27. September bis zum 1. Oktober 2000 in die Hauptstadt von Aserbaidschan, Baku.

Die Konferenz soll insbesondere zivilgesellschaftliche Gruppen in der Kaukasusregion stärken und deren Bedeutung für die Bearbeitung von ungelösten Konflikten bei den (eigenen) Regierungen und Behörden hervorheben. Die Arbeit lokaler NROs soll durch die Konferenz bekannt gemacht und gefördert werden, um ihre innenpolitische Position zu stärken. Wichtig ist auch, diese Region wieder in das (west) europäische Blickfeld zu richten.

Die Situation in den meisten Ländern des Kaukasus ist nach wie vor instabil bis katastrophal. Die Kriege Anfang der 90er Jahre um Nagornij Karabach, Südossetien, Abchasien haben hunderttausende Vertriebene und Flüchtlinge, viele Tote und Vermisste hervorgebracht. Viele Gebiete sind zerstört.

Tschetschenien wurde im zweiten Krieg, der innerhalb weniger Jahre in Tschetschenien geführt wurde, massiv zerstört und Russland bekriegt das Land weiterhin. Das Ausmaß der Zerstörung im Kaukasus ist mit der Situation in den Balkanländern vergleichbar, ist aber weitgehend aus dem internationalen öffentlichen Bewusstsein verschwunden. Im Falle Tschetscheniens wird von deutscher Regierungsseite zwar offiziell protestiert, danach wird jedoch "business als usual" fortgesetzt, wie beim Putin-Besuch deutlich wurde.

Während der Konferenz stellen sich auch HCA Initiativen und Projekte aus anderen Ländern und Regionen vor, um über ihre Arbeit zu berichten (z.B. Versöhnungsarbeit in den Ländern des früheren Jugoslawien, Roma-Projekte, Antirassismusarbeit)

Themenschwerpunkte sind:
 

  •  Zivile Sicherheit (z.B. Konfliktlösungs-, Mediations- und Dialogtrainingsprogramme für MultiplikatorInnen aus Flüchtlingslagern und -gruppen, Bildung einer Kommission für multikulturelles Verstehen, Sensibilisierung des Verantwortungsbewusstseins für gesellschaftspolitische Entwicklungen, Aufbau einer "Vertrauenszone" im Grenzgebiet zwischen Armenien, Aserbaidschan und Georgien, Stärkung der Position von Frauen in Flüchtlingssituationen)
     
  •  Gemeinwesenentwicklung (z.B. Aufbau demokratischer und ziviler Strukturen, Stärkung der arbeitenden NGOs, Friedensarbeit auf lokaler Ebene, Unterstützung von Programmen für Demokratieentwicklung, Schutz von Menschenrechten, Armutsbekämpfung)
     
  •  Regionale Prozesse (Städtepartnerschaften, Vernetzung von Büchereien und unabhängigen Medien, Rolle und Interesse der EU, der NATO und von GUUAM in der Region, Dialog zwischen Christentum und Islam).
     
  •  Grenzüberschreitende Jugendaktionen (Sommerschulen, Südkaukasische "Collage" - Jugendzeitschrift der internationalen HCA -, Kaukasischer Appell der Jugend für Frieden).
     
  • Zur Eröffnungsveranstaltung am 28. September sind u.a. eingeladen: Mary Robinson (Hohe Kommissarin für Menschenrechte bei der UN) und Martin Palous (HCA-Vorstand und tschechischer Außenminister).

Erwartet werden 600 TeilnehmerInnen, vorrangig aus den Ländern des Kaukasus, aber auch aus Ost- und Westeuropa und den USA. Konferenzsprachen: Englisch und Russisch.

Falls Sie Interesse an einer Teilnahme haben, fordern Sie bitte das ausführliche Konferenzprogramm bei der deutschen Sektion in englischer Sprache an. Sie können es auch per Email aus der Prager HCA - Zentrale anfordern: tomask [at] hca [dot] cz (Emails bitte in Englisch schreiben) (http://www.hca.cz). Anmeldungen bitte direkt an das Prager Büro, wir bitten jedoch um Benachrichtigung, wenn Sie nach Baku fahren wollen, um Absprachen unter den deutschen TeilnehmerInnen treffen zu können.

Kontakt: HCA, Augustastr. 41, 53173 Bonn, Tel.: 0228/361830, Fax: 0228/365106

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Beate Roggenbuck ist Mediatorin BM, Trainerin und war Vorstandsmitglied von „Den Krieg überleben“ von 1994 – 2002.