Atomwaffenstandorte der USA

von Robert S.NorrisWilliam M.Arkin
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US Atomwaffen werden derzeit in ca. 33 Einrichtungen in siebzehn US- Bundesstaaten und sieben anderen Ländern gelagert. Dies stellt einen signifikanten Rückgang gegenüber 1992 dar. Von einer Zahl von ca. 24.000 Sprengköpfen in den achtziger Jahren wurde die Zahl von sta­tionierten US- Atomwaffen auf heute ungefähr 9.000 reduziert. Seit 1992 wurden neun Typen atomarer Waffen aus dem nuklearen Arsenal der USA herausgenommen und Atomwaffen vollständig aus acht US-Staa­ten abgezogen (Alaska, Arkansas, Florida, Kansas, Maine, Michigan, New Jersey, New York). Die Zahl von Atomwaffen in Georgia, Louisiana und Nord Dakota wurde erhöht.

Ein zahlenmäßig bedeutsamer Abzug von atomaren Waffen hat seit 1991 Nu­klearwaffen komplett von den Heeres-und Marinekorps weggenommen und taktische Bomben auf Flugzeugträgern der Navy eliminiert. Die Luftwaffe un­terhält weiterhin Nuklearwaffen in Eu­ropa (ca. 5 Prozent des Arsenals, gleich 480 Bomben), trotz der Tatsache, daß Russland keine Atomwaffen mehr au­ßerhalb seiner Grenzen stationiert hat. Wir glauben, daß Atomwaffen in 13 Luftwaffenbasen in sieben Ländern sta­tioniert sind. Dies ist ein Rückgang um drei Basen seit 1992 (Spangdahlem in Deutschland, Rimini in Italien und Up­per Heyford in England). Der Abzug wird am drastischten sichtbar in Europa, wo seit 1985 112 Atomsprengkopf-La­ger geschlossen wurden. 1985 fand die erste offizielle Zählung von Atomwaf­fenlagern und der Anzahl der US-Nu­klearwaffen statt. ... Heute besitzt die Luftwaffen ca. 5.600 Atomwaffen (62 Prozent aller US-Atomwaffen) und die Marine mehr als 3.400. Nach den der­zeitigen Plänen wird das Arsenal bis zur Jahrhundertwende auf ca. 4.650 Spreng­köpfe reduziert werden. Von diesen sind 3.500 den strategischen Kräften und 1.150 nicht-strategi­schen Kräften zuge­ordnet. Wir schät­zen, daß in Zukunft ungefähr 300 wei­tere strategische Waffen als Ersatz bereitgehalten wer­den, ebenso ein beachtlicher Vorrat an interkontinentalen ballistischen Rake­ten, von U-Booten abgeschossene bal­listische Raketen­sprengköpfe, Luft-Land Cruise-Missi­les und Bomben.

Die fortgesetzte Stationierung in Eu­ropa ist jetzt rein politisch und sym­bolisch. Bei den er­sten Überlegungen zur Zukunft der Atomwaffen 1993-94 wurde daran ge­dacht, alle Atom­waffen aus Übersee abzuziehen (von Nord- Korea wur­den Atomwaffen 1992 entfernt), aber die interne NATO-Politik und der multilaterale Charakter der Stationierungen machte die Ent­scheidung zu schwierig für die Clinton-Administration. Von den 480 Bomben der B61-Bomber, die immer noch in Übersee stationiert sind, wird ange­nommen, daß ca 105 (jeweils 10 in Bel­gien, Griechenland, Italien und den Nie­derlanden, 45 in Deutschland und 20 in der Türkei) den alliierten nuklear-befä­higten Einheiten unter US-Luftwaffen­aufsicht und Kontrolle zugehören. Mit der größenmäßigen Abnahme der Luft­waffe in Europa hat auch die Zahl der Bomben auf den B 61 abgenommen und die Atomwaffenlager wurden konsoli­diert. Heute wird angenommen, daß Atomwaffen für die Nutzung durch die USA gelagert werden in Ramstein (Deutschland), Aviano (Italien), Inciriik (Türkei) und Lakenheath (Großbritannien).

 

US-Atomwaffen in den Vereinigten Staaten

Bundesstaat Zahl der Lager Gesamtzahl der Sprengköpfe

Nord Dakota 2     1.710

Louisiana   1     1.010

Georgia     1     768

Washington  1     768

Wyoming     1     582

Süd Dakota  1     350

Texas 2     350 +

Nebraska    1     255

Montana     1     250

Nevada      1     200

Missouri    1     150

Colorado    1     138

Neu Mexiko  2     120 +

Kalifornien 1     100

Virginia    1     100

Süd Carolina      1     100

Hawaii      1     50

Zusammen    20    rund 7.000

 

Der Artikel wurde gekürzt aus "The Bulletin of the Atomic Scientist, Nov/Dez 1995 entnommen.

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Robert S.Norris ist Mitarbeiter des Natural Resources Defense Council.
William M.Arkin ist Mitarbeiter des Natural Resources Defense Council.