Cover FriedensForum 2/1996
2 / 1996

Standorte des Widerstands

Weiter Themen:

> 10 Jahre Tschernobyl: Sofortige Stillegung aller Atomanlagen - Energiewende jetzt
> Ex-Jugoslawien: Geistige Waffen gegen den Hass
> Chancen kommunaler Ausländer- und Flüchtlingspolitik
> Internationale Verantwortung von Frauen für Frauen

Initiativen

Gerhard Keller

10 Jahre Tschernobyl:

Das Gedenken soll nicht folgenlos bleiben Perspektiven der Siemens-Kampagne

Weltweit wird dieses Jahr der Opfer von Tschernobyl gedacht. Das Ge­denken allein bewirkt jedoch wenig und es darf wohl bezweifelt werden, ob immer neue Appelle an die Politiker, aus der Atomenergie, auszu­steigen, Wirkung haben. Was hindert uns eigentlich daran, den einen deutschen Konzern, mit dem das gesamte Atomgeschäft hierzulande steht und fällt, die Siemens AG, durch einen umfassenden Verbrau­cherboykott zu einem Ausstieg aus dem Atomgeschäft zu bewegen? Mehr als 50% der Bevölkerung lehnt die Nutzung der Atomenergie ab.

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Paul Russmann

Arbeitsplätze Ja ! - Eurofighter Nein !

Liebe Leserinnen und Leser des Frie­densforums, seit mehreren Jahren engagiert sich OHNE RÜSTUNG LEBEN in der Kampagne "Jäger 2000 stoppen - So­ziale Sicherheit schaffen". Mit Petitio­nen, Postkarten und Briefen an die Bun­destagsabgeordneten machen wir unsere ablehnende Haltung zum "Eurofighter 2000" (vormals Jäger 90) deutlich. Aus industriepolitischen Gründen will die Bundesregierung statt 140 nun 180 Kampf- und Jagdflugzeuge des Typs "Eurofighter 2000" anschaffen.

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Roland Brunner

Vorwärts auf dem Weg der Armeeabschaffung

GSoA initiativ

Der Weg zu einer Schweiz ohne Armee ist lang. Wichtig sind aber auch auf langen Märschen die einzelnen Schritte. Mit Entwürfen für zwei neue Initiativen will die Arbeitsgruppe GSoA-II die nächste Etappe auf dem Weg einläuten.

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Krisen und Kriege

Vesna Terselic

Give Peace a Chance

Vielleicht wird "Dayton" eines Tages zum Inbegriff von Frieden und nicht nur für einen ungerechten Waffenstillstand - ähnlich wie "Versaille" oder wie "Oslo". Viele sagen voraus, die Kämpfe würden in Bosnien- Herzegowina wieder aufflammen, kaum daß die Nato abgezo­gen ist. Vielleicht haben sie recht. Ich will nicht spekulieren, sondern darüber nachdenken, wie wir diesen Waffenstillstand zu einem Frieden gestalten können.

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Klaus Vack

Die Not der Kriegsflüchtlinge in Kroatien

Ende Januar kehrten Klaus und Hanne Vack zusammen mit ihren Be­gleitern von einer 12 tägigen Hilfsaktion in Südostslawonien zurück: psychisch mitgenommen von der angetroffenen Not; überanstrengt von Temperaturen, die im Schnitt bei 15 Grad minus lagen und durch eine verschneite Landschaft mit zahllosen Schneeverwehungen, verursacht durch einen strengen Ostwind.

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Roland Reich

Die multikulturellen Journalisten Sarajevos als letzte Hoffnung auf Versöhnung

Geistige Waffen gegen den Hass

"Das erste Opfer eines Krieges ist die Wahrheit". Diesen Satz, der als Überschrift für die Tagung der Evangelischen Akademie Loccum vom 15. bis 17. Dezember 1995 gewählt wurde, las ich zum ersten Mal im Ab­stract des Artikels "Der Wahrheit eine Waffe" von Peter Glotz in der ZEIT von 10.09.1993 S. 57.

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"Den Krieg überleben" e.V.

Gegen eine überstürzte Rückführung von Flüchtlingen aus Bosnien

Gegen eine überstürzte Rückführung von Flüchtlingen aus Bosnien

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Hintergrund

Chancen kommunaler Ausländer- und Flüchtlingspolitik - am Beispiel Bonn

Nachdem der Rat der Stadt Bonn ein Wechsel von Schwarz zzu Rot-Grün stattgefunden hatte, haben sich die Ausländerinitiativen, friedens- und Menschenrechtsgruppen zusammengesetzt und Forderungen für eine neue kommunale Flüchtlings- und Ausländerpolitik formuliert, die die angesichts der Bundesgesetzgebung verbliebenden Spielräume offensiv im Sinne der Flüchtlinge ausnutzen helfen sollen. Wir dokumentieren im Folgenden das Forderungs-Papier - als Ideen-Sammlung für vielleicht ähnliche Initiativen in anderen Städten.

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Ingrid Röseler

Einspruch gegen das neue Asylbewerberleistungsgesetz

Unter dem bezeichnenden Namen "Ausländerleistungsgesetz" (wer lei­stet was für wen?) hat Bundesminister Seehofer im Februar 1995 einen tief in die Rechte der Flüchtlinge einschneiden Novellierungsvorschlag zum seit Oktober 1993 geltenden Asylbewerberleistungsgesetz vorgelegt. Einschneidend deshalb, weil das bisherige Gesetz schon Sozialleistun­gen für zahlreiche Flüchtlinge bis zur Hälfte unter das nach dem Bun­dessozialhilfegesetz in Deutschland allgemein verbindliche geltende Existenzminimum absenkte.

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Christopher Diringer

Ein Blick zurück auf 3 Monate "Aufbaukurs 1995"

"Schalomdiakonat" - ein Pilotprojekt lernt laufen

15. Dezember 1995: In der Kapelle eines Tagungshauses in der Nähe von Warburg/Wf. feiern wir einen ökumenischen Gottesdienst - der "Aufbaukurs 1995 - eine Fortbildung zum Einsatz im Schalomdiakonat für Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung" geht zu Ende. Wir haben allen Grund zu feiern: 3 ź Monate haben wir, die 13 Teilneh­menden des Kurses und 4 Teamer, intensiv miteinander gelebt und ge­arbeitet. Eine ungewöhnliche Fortbildung - kann man Friedensarbeit "lernen"?

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Angelika Beer, Reinhild Hugenroth

Internationale Verantwortung von Frauen für Frauen

10 Thesen gegen die Öffnung der Bundeswehr für Frauen und Bündnis­grüne Alternativen

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Bernhard Clasen

Antimilitarismus in Russland

"Dienst am Frieden - Ja! Bausoldaten für Generalsdatschen - Nein!" ARA - Die Antimilitaristische Radikale Assoziation

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Jakob Knab

Von der NS-Kriegspropaganda zur Traditionspflege der Bundeswehr

Kriegspropaganda und Traditionspflege sind heldenmütige und ehren­hafte Darstellungen von Geschichte. Kriegspropaganda blendet die Schrecken des Krieges aus: die deutschen Niederlagen im Krieg beste­hen aus lauter Einzelsiegen tapferer und traditionswürdiger Soldaten. So gesehen ist Traditionspflege eine verklärende Rückschau.

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Volker Bialas

Zur Idee einer globalen Friedensordnung

In der Zeit vom 6. bis 8. Oktober 1995 fand an der Universität Hannover unter dem Thema "Idee und Perspektive einer globalen Friedensord­nung - 200 Jahre Kants Entwurf 'zum ewigen Frieden'" ein internationales, gemeinsam von Institut für kulturelle Friedens- und Konfliktfor­schung Hannover und von der Projektgruppe "Globale Friedensord­nung" veranstaltetes Symposium statt, dessen Beiträge nun als Buch vorgelegt werden.

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Schwerpunkt

Jens Wittneben

Gegen 'out of area' und das Tornado-Bombodrom

Aufruf zum Einmischen für die FREIe HEIDe

Mit 3.OOO und 5.000 TeilnehmerInnen fanden 1995 und 1994 die größ­ten Ostermärsche in Fretzdorf statt. Das liegt am Tornado-Bombodrom zwischen Rheinsberg und Wittstock, in den westlichen Ausläufern der Mecklenburgischen Seenplatte. Bei vergleichbarer Mobilisierung wären in Berlin 400.000 Menschen auf der Straße. Die Kampagne gegen Tiefflüge und Bombenlärm könnte Kristallisationspunkt für die Arbeit gegen "out of area" werden, an dem die Friedensbewegung sich endlich mit dem Widerstand vieler Bevölkerungsgruppen verbindet.

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Thomas Jeutner, Rosmarie Poldrack

"Wir haben gemerkt, wieviele wir sind"

"Osteuropa - Müllkippe des Westens" - so stand es am 20. Februar auf einem Transparent slowakischer Umweltschützer. Sie hatten in Schutz­anzügen und Gasmasken an der Bahnstation Nove Zamky gegen einen Atomtransport protestiert, der in Deutschland seit Wochen Schlagzeilen machte. Es gehört zu den Schattenseiten der Medienöffentlichkeit, daß die slowakischen und ungarischen Proteste nicht einmal wahrgenom­men wurden.

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Rolf Hiemer, Volker Scheub

Grundremmingen: ein Standort der Bewegung?

Standort der Bewegung, ist das grausliches Deutsch oder mehr? Der Unterschied zwischen dem Siedewasserreaktor XY und der demoge­rechten Zufahrt, oder gibt es regionale Unterschiede? Kommt man in Mutlangen gewaltloser drauf als im Wendland?

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Robert S.Norris, William M.Arkin

Atomwaffenstandorte der USA

US Atomwaffen werden derzeit in ca. 33 Einrichtungen in siebzehn US- Bundesstaaten und sieben anderen Ländern gelagert. Dies stellt einen signifikanten Rückgang gegenüber 1992 dar. Von einer Zahl von ca. 24.000 Sprengköpfen in den achtziger Jahren wurde die Zahl von sta­tionierten US- Atomwaffen auf heute ungefähr 9.000 reduziert.

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Redaktion FriedensForum

Mutlangen im August 1996:

Verleihung des Fritz-Bauer-Preises an Hanne und Klaus Vack

Am 30. August 1996 wird in Mutlangen der Fritz-Bauer-Preis von der Humanistischen Union an Hanne und Klaus Vack überreicht werden. Im Januar hat die Humanistische Union mitgeteilt, daß sie den diesjährigen Preis an das Ehepaar Vack für dessen herausragende Verdienste bei der Verteidigung der Bürgerrechte verleiht: "Seit den 50er Jahren sind beide politisch aktiv, überwiegend in Gruppen, Initiativen und Bewegun­gen der 'außerparlamentarischen Opposition'. Dies führte 1980 zur Gründung des 'Komitees für Grundrechte und Demokratie'.

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Andreas Buro

Gelingt es, die Schwingen des Adlers zu stutzen?

Friedenskonferenz auf Okinawa

In den letzten November-Tagen blühen auf Okinawa schon Straßenbäume in großer Pracht. Ein Hauch von Frühsommer liegt über der Hauptstadt Nana, der ab und zu vom fernen Donner tieffliegender US-Jets durchbrochen wird. Okinawa, das ist der am südlisten gelegene Inselkomplex Japans, der auf der Höhe der Sahara liegend, Taiwan näher ist als den Japanischen Hauptinseln.

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Wolfgang Hertle

Larzac

Bis heute gilt Larzac in Frankreich als Synonym für erfolgreichen ge­waltfreien Widerstand einer betroffenen Bevölkerungsgruppe gegen Projekte des Staates oder der Industrie. 103 Bauernfamilien gelang es, Regierung und Armee zehn Jahre lang mit phantasievollen und symbol­starken Aktionen an der Durchsetzung ihrer Pläne zu hindern, bis der neugewählte Präsident F. Mitterand im Mai 1981 den Bäuerinnen und Bauern ihren endgültigen Sieg im bedeutendsten sozialen Kampf Frankreichs zwischen 1968 und heute bestätigte. 

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